Profi vermisst
Mehrere Basketballteams müssen zum Auftakt der Total League dezimiert antreten
Als die Musel Pikes das Parkett in Stadtbredimus am Samstagabend als Verlierer verlassen, ist die Enttäuschung groß. Die Moselaner sind als Titelfavorit in die Saison gestartet. Doch bereits wenige Tage vor dem Duell mit Arantia, das Jean Kox und Co. mit 64:75 verlieren, ist klar, dass zumindest die ersten Wochen schwierig werden könnten.
Als Profi Robert Hubbs zu Wochenbeginn Knieschmerzen beklagt, lässt sich der US-Amerikaner untersuchen. Wenig später steht fest, dass der 25-Jährige seiner Leidenschaft bis auf Weiteres nicht mehr nachgehen kann. „Wir haben die ersten Wochen der Saisonvorbereitung ohne ihn bestritten, weil es Probleme mit der Einreise gab. Zuletzt lag unser Fokus darauf, ihn ins Team zu integrieren. Deshalb ist das sehr bitter für uns, aber auch für ihn“, erklärt Trainer John Dieckelman.
Ex-Spieler erteilt Absage
Auf der Suche nach Ersatz waren die Musel Pikes eigentlich bereits fündig geworden. Lavone Holland, der in der vergangenen Saison starke Leistungen im Trikot der Moselaner zeigte, sollte zurückkehren. Doch der 25-Jährige erteilte dem Club gestern eine Absage.
Es könnte somit noch einige Wochen dauern, bis die Musel Pikes wieder mit zwei Profis auflaufen werden. „Jetzt müssen die Luxemburger mehr Verantwortung übernehmen“, weiß Coach Dieckelman.
Das mussten am ersten Spieltag der Total League auch die einheimischen Spieler anderer Mannschaften. Telstar und Amicale traten zum Saisonauftakt ebenfalls ohne einen zweiten Profi an. Steinsels Landon Taliaferro landete erst am vergangenen Freitag in Luxemburg und erhielt vor dem Duell mit Basket Esch keine Spielberechtigung. Der Außenseiter schlug sich bei der 78:93-Niederlage dennoch tapfer.
Hesperingens Christian Williams ist seit Sonntagabend in Luxemburg.
Er fehlte Telstar bei der 56:102-Niederlage gegen Racing an allen Ecken und Enden. „Wir wussten schon einige Tage vor dem Spiel, dass er uns nicht zur Verfügung stehen würde. Christian war zwar mit einem negativen Corona-Test am Flughafen, allerdings wurde ein anderer verlangt“, erklärt Trainer Gabor Boros.
Eigentlich hätte Williams schon früher anreisen sollen, doch auch beim ersten Versuch gab es Probleme.
„Wir wurden auf kaltem Fuß erwischt. Glücklicherweise ist er jetzt hier und wir sind endlich komplett.“
Trotz der deutlichen Auftaktniederlage ist Hesperingens Coach davon überzeugt, dass seine Mannschaft in dieser Saison wettbewerbsfähig sein wird. „Nach dem Spiel hat niemand den Kopf hängen lassen. Wir wissen jetzt, dass wir noch härter arbeiten müssen, um uns zu verbessern. Das Team hat seit Jahren die richtige Einstellung, daran ändert sich nichts.“
Konkurrent Sparta setzt zurzeit neben dem US-Amerikaner Miles Bowman auf den Niederländer Chaed Wellian. Gegen Etzella (80:85) enttäuschte das Duo. Bowman und Wellian erzielten gemeinsam nur 17 Punkte. Ob Wellian langfristig für Bartringen auflaufen wird, steht laut Trainer Pascal Meurs noch nicht endgültig fest. Weil Sparta jedoch schnell auf den
Abgang von Aundre Jackson, der die Mannschaft aus persönlichen Gründen verlassen hatte, reagierte, können die Bartringer in den ersten Ligaspielen auf zwei Profis zählen.
Die Musel Pikes, die durch die Verletzung von Hubbs Pech hatten, müssen dagegen noch einige Wochen warten, bis sie in voller Stärke antreten können. Spätestens dann möchten die Moselaner ihre Titelansprüche untermauern.