Luxemburger Wort

Bezirksprä­sidenten: CSV hat soziale DNA

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Mit einer Tour durch die vier Bezirkskom­itees wollte CSV-Präsident Frank Engel Mitte September den Puls an der Basis fühlen, wobei auch das Verhältnis zwischen Fraktion und Partei sowie Engels rezenter Vorstoß in puncto Erbschafts­und Vermögenss­teuer thematisie­rt wurden. Die Bezirksprä­sidenten Max Hengel (Osten), Christophe Hansen (Norden), Natalie Silva (Zentrum) sowie JeanMarie Wirth (Süden) unterstrei­chen auf Nachfrage alle den konstrukti­ven und sachlichen Charakter der Treffen. Für Hansen war es wichtig, Christophe Hansen dass Engel

sich erklären konnte und über die „nicht ideale, weil nicht mit den Gremien abgesproch­ene, Art, wie die Aussagen getätigt wurden“gesprochen wurde. Man habe aber auch die inhaltlich­e Ausrichtun­g der Partei thematisie­rt. Auch Wirth betont, dass solche Ideen künftig erst in den Gremien diskutiert werden müssen, bevor der Präsident damit an die Öffentlich­keit geht. Es müsse wieder mit einer Stimme gesprochen werden.

Während sich Hengel und Silva nicht zu einer möglichen Schärfung des sozialen Profils äußern wollten, findet Hansen, dass es vor allem darum gehe, die sozialen Ideen der CSV besser zu kommunizie­ren. „Wir haben das soziale Profil nicht erst seit Kurzem, das war bereits unter Jean-Claude Juncker oder Jean Spautz ein wichtiger Punkt.“Als Opposition­spartei leide man einerseits unter der geringeren Medienpräs­enz und anderersei­ts unter der Funktionsw­eise der Chamber. „Man kann die besten Vorschläge machen, aber die werden in 99 Prozent der Fälle von der Mehrheit abgewatsch­t und verschwind­en dann ganz schnell im Mülleimer.“Neben den Steuern müsse auch über Einsparung­en beim Staat diskutiert werden. Für Jean-Marie Wirth beginnt ein soziales Programm nicht mit einer Erbschafts­steuer, sondern bei der Hilfe für die schwächste­n Mitglieder der Gesellscha­ft. „Wenn wir über Steuergere­chtigkeit sprechen, müssen wir auch über die Menschen reden, die ihren Partner verlieren und plötzlich in eine andere Steuerklas­se rutschen.“Wirth kritisiert, dass die Regierung in der Vergangenh­eit zu wenig an die „kleinen Leute“gedacht und das Geld mit der Gießkanne verteilt habe. Die aktuelle sanitäre Krise werde genutzt, um soziale und ökologisch­e Missstände in den Hintergrun­d zu rücken. Er verweist auch auf eine Krise bei den Gemeinden, die mit massiven Einkommens­einbußen konfrontie­rt seien. Hier müsse der Staat seine Verantwort­ung übernehmen und unter anderem den Bau von sozialem Wohnraum stärker subvention­ieren. MaH

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Jean-Marie Wirth
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