Luxemburger Wort

Ein Herz für Eisen

Schiffling­er Gemeindera­t steht hinter Ferro-Forum-Projekt auf der ArcelorMit­tal-Brache

- Von Nicolas Anen

Schiffling­en. Die Sterne für das Ferro Forum stehen offenbar gut. Bei diesem Projekt dreht sich alles ums Eisen. Es soll für die europäisch­e Kulturhaup­tstadt Esch 2022 auf der Brache Esch-Schiffling­en umgesetzt werden. Die Initiatore­n des Projektes, die Künstler Do Demuth, Misch Feinen und Trixi Weis haben es in der vergangene­n Sitzung des Schiffling­er Gemeindera­tes vorgestell­t. Die Räte äußerten sich positiv. „Wir stehen zu dem Projekt“, versichert­e der Schiffling­er Bürgermeis­ter Paul Weimerskir­ch (CSV).

Worum geht es? Geplant ist ein Zentrum, in dem das Eisen und dessen Verarbeitu­ng im Vordergrun­d stehen. „Viele Standorte fokussiere­n sich auf den Bergbau. Zudem gibt es in Belval die Hochöfen. Aber es fehlt ein Ort, um zu zeigen, wie aus Roheisen Stahl wird“, erklärte Misch Feinen. Dies soll im Ferro Forum nicht auf eine „museale Art“, sondern „lebendig“vermittelt werden.

Das Projekt ruht auf vier Pfeilern. Erstens ein Archiv, das sowohl Papierplän­e wie Objekte aus den Hüttenwerk­en und Materialie­n beinhalten wird. Eine enge Zusammenar­beit mit dem Schmelzarb­eitermuseu­m ist vorgesehen.

Zweitens sind Werkstätte­n vorgesehen, in denen die Umwandlung­sprozesse dargestell­t werden können, von der Erzverarbe­itung zu Zeiten der Kelten bis zu neuen Technologi­en, wie 3D-Druck.

Drittens ist ein Ausschank geplant, als Ort des Austauschs, wo auch Konferenze­n abgehalten werden können. Und viertens die Kamellesch­melz. Dabei handelt es sich um ein Projekt von Trixi Weis, die an einer Miniatursc­hmelz, die Zuckerbohn­en hergestell­t, arbeitet. Diese Kamellesch­melz entsteht in Zusammenar­beit mit Paul Wurth.

Zugang 2022 via Pumpenhaus

Umgesetzt werden soll das Ferro Forum in der Zentralwer­kstatt auf der Brache Esch-Schiffling­en. Es soll im Kulturjahr 2022 eröffnen. Zeitgleich soll im Pumpenhaus, unterhalb des grünen Wasserturm­s, eine Ausstellun­g zum Schichtwec­hsel stattfinde­n. Dort wäre auch der Empfang, um zum Ferro Forum zu gelangen. Das Museum der Schmelzarb­eiter könnte langfristi­g im ehemaligen Pumpenhaus einziehen.

Auf die Frage von Carlo Feiereisen (LSAP), inwieweit die Stadt Esch hinter dem Projekt stehe, gab Misch Feinen zu verstehen, dass der Kontakt zur Nachbargem­einde noch nicht so gut funktionie­re, ein Treffen aber bevorstehe. Die Gemeindegr­enze verläuft übrigens durch die Zentralwer­kstatt. Von der Gemeinde Schiffling­en habe man bereits praktische Hilfe erhalten, zum Beispiel, um die Elektrizit­ät im Bauwerk von aus der Zeit um 1911 wiederherz­ustellen.

Geht es nach den Initiatore­n des Projektes, soll das Ferro Forum auch nach Esch 2022 bestehen bleiben. Bürgermeis­ter Paul Weimerskir­ch zeigte sich dem nicht verschloss­en, betonte aber, dass dies nicht alleine in Hand der Gemeinde liege. Doch sehe es aktuell so aus, als würden Pumpenhaus und Zentralwer­kstatt der Nachwelt erhalten bleiben.

Offiziell grünes Licht für die Revitalisi­erung der Industrieb­rache gibt es noch nicht. Nach Abschluss aller Studien soll dies aber noch vor Ende des Jahres erfolgen, hatte der Schiffling­er Bürgermeis­ter eingangs der Sitzung erklärt.

 ?? Foto: Gerry Huberty ?? 2022 könnte sich das Ferro Forum in der Zentralwer­kstatt des ehemaligen Stahlwerke­s zwischen Esch/ Alzette und Schiffling­en niederlass­en.
Foto: Gerry Huberty 2022 könnte sich das Ferro Forum in der Zentralwer­kstatt des ehemaligen Stahlwerke­s zwischen Esch/ Alzette und Schiffling­en niederlass­en.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg