Auf ins Zeitalter der Mülltrennung
Heute tritt die Neuorganisation der Hausmüllkollekte in 46 Sidec-Gemeinden in Kraft
Fridhaff. Was am 1. Juli 2016 als Pilotprojekt in der Gemeinde Erpeldingen/Sauer begann, wird am heutigen 1. Oktober in 45 weiteren Gemeinden offiziell eingeführt: die vom Abfallsyndikat Sidec mit Sitz in Fridhaff initiierte Neuorganisation der Hausmüllkollekte.
Mit dem Ziel, eine Reduzierung des Restabfalls um bis zu 40 Prozent und ein wirksameres Altstoffrecycling mit einer besseren Qualität des Biomülls zu erreichen, waren zunächst nur den Bürgern in Erpeldingen/Sauer neben einer neuen grauen Tonne mit Chip für den Restmüll auch noch eine braune Tonne für biologischen Abfall, eine blaue für Papier sowie eine grüne für Glas angeboten worden. Während die graue obligatorisch und kostenpflichtig blieb, waren die drei anderen Tonnen auf freiwilliger Basis und kostenfrei.
Überwältigende Zustimmung für neues Konzept
Schnell zeigte sich, dass die Bürger dort bereitwillig mitmachten, sodass sich die Sidec-Verantwortlichen bestätigt fühlten, am Konzept festzuhalten und fortan die anderen Mitgliedsgemeinden ermutigten, ebenfalls mitzumachen. Bis Ende Februar 2019 hatten denn auch alle Gemeinden mit überwältigender Mehrheit ihr Interesse bekundet, sich an diesem wegweisenden Projekt zu beteiligen. Von mehr als 400 Gemeinderatsmitgliedern enthielten sich lediglich sechs ihrer Stimme. Ausschlaggebend für dieses klare Verdikt waren zweifellos die guten Erfahrungen,
die in Erpeldingen/Sauer gemacht wurden.
In der Folge hatte man den Start der neu organisierten Müllkollekte eine Zeit lang für den 1. Januar 2021 vorgesehen. Weil die Vorbereitungen allerdings optimal vorankamen, wurde dann der 1. Juli 2020 als Stichdatum festgelegt. Dieser hatte so lange Gültigkeit, bis die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung machte. Als letzte Gemeinde wurde übrigens Ettelbrück beliefert. Dort waren die letzten Tonnen bis Mitte September verteilt.
Wie Sidec-Direktor Armand Schmitz betont, sei für die Realisierung des ambitiösen Projekts ein riesiger logistischer Aufwand vonnöten gewesen. Neben 47 000 neuen grauen Tonnen mit Chip für den Restmüll seien auch noch jeweils rund 25 000 Tonnen für Bioabfälle
und Glas verteilt worden. „Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Haushalte auf freiwilliger Basis sowohl eine Bio- als auch eine Glastonne haben wollten, was über unseren Erwartungen ist“, so Schmitz, der denn auch davon ausgeht, dass in naher Zukunft noch mehr Bürger Bio- und Glastonnen anfragen werden.
Für viele Bürger stellt sich mit der Inbetriebnahme ihrer Biotonne
nun das Problem, wie mit den darin entsorgten Abfällen umgegangen werden soll. Plastiktüten gehören jedenfalls nicht hinein. In den Supermärkten gibt es Beutel zu kaufen, die aus kompostierbarer Folie hergestellt sind. Sie sollen innerhalb weniger Wochen ohne Rückstand von Schadstoffen zerfallen.
Nicht alle Biotüten entsprechen den Anforderungen
Wie Armand Schmitz jedoch warnt, sind nicht alle Biotüten gleichwertig. Die Tüten sollten schon in einem Zeitraum von fünf bis sechs Wochen zersetzt sein, damit auf dem Kompost keine Restfetzen mehr vorhanden sind. Zusammen mit dem Gemeindesyndikat Minettkompost, der seine Anlagen in Monnerich betreibt, wohin der Biomüll der Sidec-Gemeinden transportiert wird, habe man Tüten mit den beiden Logos in Umlauf gebracht, die den Ansprüchen entsprechen. Sie sollten in allen großen Supermärkten zu finden sein, so Armand Schmitz.
Der Sidec-Direktor weist aber ebenfalls darauf hin, dass solche Tüten, die ja auch eine zusätzliche finanzielle Ausgabe bedeuten, nicht unbedingt erforderlich sind. Man könne sich zum Beispiel mit Papier helfen, das die Flüssigkeiten in der Biotonne aufsaugt.
Mit dem Start der neu organisierten Hausmüllkollekte tritt auch ein neuer Abfallkalender in Kraft. Dieser kann sowohl auf der Internetseite des Sidec als auch derjenigen der jeweiligen Gemeinde konsultiert werden.