Umdenken seitens der Regierung gefordert
Gemeinde Park Hosingen verlangt eine bessere finanzielle Unterstützung beim Kläranlagenbau
Hosingen. Es sollte eigentlich nur eine kurze Stellungnahme zum Fortgang der Arbeiten an der neuen Kläranlage in Neidhausen werden, doch dann brach es förmlich aus Romain Wester, Bürgermeister der Gemeinde Park Hosingen, heraus. Während der jüngsten Gemeinderatssitzung kritisierte er die derzeitige Subsidienpolitik der Regierung heftig.
Damit setze diese die Gemeinden massiv unter Druck, zeitnah in Kläranlagen zu investieren, wohlwissend, dass der Markt überhitzt sei und kaum Firmen aufzutreiben seien, um die Projekte zu realisieren. Das jage die Preise in nicht hinnehmbare Höhen.
Risiko eines finanziellen Genickbruchs
Deswegen müsse die Gemeinde Park Hosingen denn auch in den kommenden Jahren zwei Millionen Euro mehr als geplant investieren. Wenn man dann noch die rund drei Millionen Euro hinzurechne, die 2021 staatlicherseits weniger als normale Zuwendungen ausbezahlt werden, fehlten der Gemeinde fünf Millionen Euro. Gott sei Dank sei die Gemeinde finanziell derzeit noch gut aufgestellt bei lediglich 400 Euro ProKopf-Verschuldung, aber andere Landgemeinden riskierten den finanziellen Genickbruch, wenn es nicht besser werde.
Romain Wester verlangte mit Nachdruck, dass es den Gemeinden wenigstens erlaubt wird, Kläranlagen-Projekte auf mehrere
Haushalte als bisher zu verteilen. Und die Regierung könne sich auch ihr Argument, die Gemeinden hätten es sich ja früher überlegen können, zu handeln, in Zukunft sparen. Denn sehr oft müsse man sehr lange auf die nötigen Baugenehmigungen seitens der staatlichen Behörden warten. Er erwarte denn auch in Zukunft keine schönen Sprüche mehr seitens der Regierung, sondern konkrete Hilfe.
Multifunktionsgebäude. Das neue Multifunktionsgebäude, in dem die Verwaltung sowie der technische Dienst der Gemeinde untergebracht sind, kam insgesamt 9,8 Millionen Euro zu stehen. Die Abschlussrechnung wurde einstimmig angenommen.
Résonord. Die Um- und Erneuerungsarbeiten im ehemaligen Gemeindehaus in Hosingen sind mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die lokale Antenne des Sozialbüros Résonord dort wie geplant zum 15. Dezember einziehen kann.
Waldfriedhof. Nachdem der Einrichtung eines Waldfriedhofs vor Jahresfrist im Gemeinderat zugestimmt worden war, konnten die Arbeiten inzwischen beendet werden. Der Waldfriedhof wurde längs der Nationalstraße 7 am Eingang von Hosingen „Auf dem Fenn“angelegt.
Wasserbehälter. Im kommenden Winter wird die Erneuerung des Wasserbehälters in Bockholtz abgeschlossen sein, womit dann auch alle Wasserbehälter der Gemeinde
konform zu den aktuellen Vorschriften sein werden.
Siedlungsprojekte. Grünes Licht gab es staatlicherseits für die Realisierung des Teilbebauungsplans (PAP) Stroosseneck 2 in Hoscheid. Hier entstehen auf einem Grundstück von 107 Ar insgesamt 21 Wohneinheiten. Ein weiterer PAP lag den Räten zur Begutachtung vor. Sie hatten keine Einwände gegen den Bau von vier Einfamilienhäusern am Ort Kemel in Consthum.
Streetlightening. Einstimmig wurde ebenfalls beschlossen, die öffentliche Beleuchtung auf LEDTechnik umzurüsten. Nicht weniger als 676 konventionelle Lampen werden ersetzt, wofür ein Kostenvoranschlag in Höhe von 483 070 Euro angenommen wurde. Die Gemeinde verspricht sich hiervon einen Rückgang des jährlichen Stromverbrauchs von 191 822 auf 72 116 Kilowattstunden, was der Einsparung von 19 703 Euro gleichkommt. Die Ausgabe soll auf die Haushalte 2021, 2022 und 2023 aufgeteilt werden. Außerdem will man beim Fonds Européen de développement régional (Feder) eine Subsidienanfrage einreichen. NiM