Der 27-jährige Neuling
Mica Pinto läuft künftig für die luxemburgische Fußball-Nationalmannschaft auf
Erst als der bis dahin für die meisten Anwesenden noch unerkennbare Mica Pinto seine Maske auszieht, wird klar, dass der nationale Fußballverband wohl gute Nachrichten zu verkünden hat. Wie sich nur wenige Minuten später herausstellt, kann der 27-jährige Linksverteidiger vom niederländischen Erstligisten Sparta Rotterdam ab sofort für die FLF-Auswahl auflaufen.
Nicht nur Pinto strahlt, auch Nationaltrainer Luc Holtz freut sich. „Ich kenne Mica schon sehr lange und habe ihn spielen sehen, als er zwölf oder 13 Jahre alt war“, erinnert sich der FLF-Coach. Damals trug der in Diekirch geborene Pinto noch das Trikot seines Heimatclubs. Anschließend wechselte er über Metz nach Lissabon in die Jugendakademie von Sporting.
Pinto spielte für die U18- und die U20-Auswahl Portugals. Da er zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Besitz der luxemburgischen Staatsbürgerschaft war, konnte Pinto in den Folgejahren nicht für die FLF-Auswahl auflaufen. Das änderte sich durch die jüngsten Lockerungen im FIFA-Reglement. Weil Pinto in Luxemburg geboren ist, darf er jetzt für die Nationalmannschaft zum Einsatz kommen. „Er ist eine große Bereicherung für uns“, so Holtz.
Ein echter Diekircher
Pinto, der von seinem freien Tag profitiert hat, um bei der Ankündigung in Monnerich selbst vor Ort zu sein, ist voller Vorfreude: „Ich bin in Luxemburg geboren und meine gesamte Familie lebt hier. Ich bin ein Diekircher und stolz darauf, für die Nationalmannschaft auflaufen zu dürfen. Ich möchte dem Trainer und dem Team helfen“, erzählt der 27-Jährige, der die Sprache trotz fehlender Praxis nicht verlernt hat.
Pinto sammelte in den vergangenen Jahren viele Erfahrungen. Er wurde 2015 von Sporting ins spanische Huelva ausgeliehen, spielte danach für Belenenses und Uniao Madeira, bis er 2018 in die Niederlande wechselte. Nach zwei Jahren in Sittard zog es ihn weiter nach Rotterdam.
Jetzt ist Pinto bereit für ein neues Abenteuer, diesmal allerdings mit der Nationalmannschaft. Bereits am Mittwoch (Anpfiff um 20.15 Uhr im Stade Josy Barthel) könnte er im Testspiel gegen Liechtenstein sein Länderspieldebüt feiern. Am 10. Oktober (Anpfiff um 15 Uhr) trifft die FLF-Auswahl in der Nations League zu Hause auf Zypern. Drei Tage später findet in Podgorica das Rückspiel gegen Montenegro (Anpfiff um 20.45 Uhr) statt.
Auf die Unterstützung der Fans muss die FLF-Auswahl wohl erneut verzichten. Eine endgültige Entscheidung möchte die UEFA aber erst heute treffen.
Ungewissheit herrscht auch bei einer wichtigen Personalie. Der für das Duell mit Zypern gesperrte Christopher Martins leidet derzeit unter Adduktorenproblemen. Holtz hofft, dass er dem Team in Montenegro zur Verfügung stehen wird. Neben dem verletzten David Turpel fehlt auch Maxime Chanot weiterhin, weil der Innenverteidiger während der CoronaKrise in den USA bleibt. Tim Hall und Enes Mahmutovic hatten sich zuletzt mit dem Virus infiziert, beide sind jedoch wieder einsatzbereit.