Unterwegs im Geiste von „Laudato Si“
Rund 50 Gläubige wandern den Themenweg auf den Spuren des Franz von Assisi im nördlichen Ösling
Pünktlich um 15 Uhr hatten sich die Regenwolken am vergangenen Sonntag gelichtet und beim Startschuss der Wanderung „Laudato Si en marche“in Ulflingen hatte sogar die Sonne geschienen. „Laudato si“(Gelobt seist du) sind nicht nur die Anfangsworte des Sonnengesangs von Franz von Assisi, sondern auch der Umweltenzyklika von Papst Franziskus, der das Engagement für mehr Gerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung in diesem fünften Jubiläumsjahr der Enzyklika weltweit intensivieren möchte.
So passte auch der sieben Kilometer lange Franziskusweg im nördlichen Ösling doppelt gut zur Thematik dieser Wanderung, an der rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Respekt der staatlichen Covid-19-Sicherheitsvorschriften teilnahmen.
Nach der Begrüßung durch Ingrid Scholzen von der Pfarrei Ëlwen-Wäiswampich Saint-François und Jean-Louis Zeien, erzbischöflicher Delegierter für nachhaltige Entwicklung, stellten sich die Wanderer auf diesem Meditationsweg den dringlichen Fragen zur sozialen und ökologischen Krise aus christlicher Sicht.
Jugendliche beleuchten Klimakrise Weihbischof Leo Wagener stand dem eucharistischen Teil der Wanderung vor, die von der ehemaligen Franziskanerkirche über den Jardin de l’Europe nach Biwisch aufs Feld führte, das eindrücklich die wunderschöne Natur vor Augen führte, die es zu schützen gilt. Nach dem Evangelium, das dazu aufrief, Wort und Tat auf dem Weg der Gerechtigkeit in Einklang zu bringen, fand ein Rollenspiel des Youth Group der Pfarrei statt.
In einer Talkrunde beleuchteten die Jugendlichen die Klimakrise aus verschiedenen Perspektiven (Politiker, Umweltschützer, Klimaflüchtlinge, Verschwörungstheoretiker, Landwirte und Papst Franziskus). Dieses Rollenspiel fand großen Anklang bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen.
Auf einen Meditationsimpuls von Gérard Kieffer hin wurde die Wanderung fortgesetzt. Die Gabenbereitung fand auf einer Anhöhe statt, an der Produkte aus lokaler, biologischer und fairer Produktion dargebracht wurden. Patrick Godar von der Fondation Partage stellte die Verbindungen Luxemburgs mit dem Amazonasgebiet her und Renée Schmit brachte symbolisch das „Brot des Lebens“dar, um das im täglichen Vaterunser
Weihbischof Leo Wagener war der Zelebrant.
gebetet wird. Die Wanderung fand ihren Abschluss in der Kirche in Ulflingen, wo Weihbischof Leo Wagener gemeinsam mit Pfarrer Michel Meyer dem Gottesdienst vorstand. Beim abschließenden
Gebet wurde hervorgehoben, dass die Herausforderungen beim Aufbau einer besseren Welt, die nachhaltig und gerecht ist, nur durch eine gemeinsame Anstrengung gemeistert werden können.
Weitere konkrete Aktionen und spirituelle Angebote im Sinne der Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus werden im Laufe des kommenden Jahres folgen, um den Beitrag der katholischen Kirche in Luxemburg auf diesem Weg zu vertiefen. Dabei sind sowohl der Einzelne als auch die Pfarrgemeinschaften vor Ort aufgerufen, sich einzubringen.
Das Erzbistum Luxemburg war anlässlich der Laudato-Si-Woche im Mai 2020 dem Global Catholic Climate Movement (GCCM) beigetreten, das von Papst Franziskus ins Leben gerufen wurde, um dieses Anliegen gemeinsam mit 900 katholischen Akteuren weltweit weiterzubringen.