Luxemburger Wort

Bewegung in Monkeler

Straße in der Industriez­one in Esch und Schiffling­en soll erneuert und der Abwasserka­nal gesäubert werden

- Von Nicolas Anen

Schiffling­en. Seit Jahren ist der Zustand der Hauptstraß­e in der Aktivitäts­zone Um Monkeler, die Rue Romain Fandel, alles, aber nicht in einem guten Zustand. Nun steht sie vor einer Erneuerung, wie in der jüngsten Sitzung des Schiffling­er Gemeindera­ts zu erfahren war. Wie Michel Ruppert, vom Büro Beissel & Ruppert, den Räten erklärte, soll die Fahrbahn, die aktuell gut elf Meter breit ist, auf 6,5 Meter verengt werden. Dadurch wird sich nicht nur eine Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit der vielen Lastwagen erwartet, sondern es entsteht auch Platz für einen abgetrennt­en Rad- und Fußgängerw­eg.

Erneuert wird die Straße unter anderem auch, weil die Bauschuttd­eponie auf Monneriche­r Seite, die von der Industriez­one aus angefahren wird, in Zukunft wieder „aktiviert“wird. Teil des Sanierungs­konzeptes ist es, sie abzuflache­n, ehe sie abgedichte­t wird.

Auf die Frage von Rizo Agovic (LSAP), der der Ratssitzun­g per Video zugeschalt­et war, ob alle Betriebe der Industriez­one am Schmutzwas­serkanal angebunden seien, erklärte Michel Ruppert, dass dies auf Schiffling­er Seite der Industriez­one der Fall sei. Der Kanal müsse gesäubert werden, weil sich so mancher Bodensatz angesetzt habe. Komplett erneuert müsse er aber nicht werden.

Auf Escher Seite habe er keine Informatio­nen über „falsche Kanalansch­lüsse“erhalten. Vorgesehen ist aber, Betriebe aus zwei kleinen Perpendiku­larstraßen der Rue Romain Fandel nun auch an den Hauptabwas­serkanal anzubinden. In der Vergangenh­eit wurde bereits der Verdacht geäußert, dass der schlechte Zustand der Kiemelbach zum Teil an der Industrie liegen könnte. Dies wurde in der Sitzung aber nicht thematisie­rt.

Die Gesamtkost­en für die Gemeinden Esch und Schiffling­en belaufen sich auf 5,5 Millionen Euro, wovon Schiffling­en 3,7 Millionen übernimmt. Dies weil sich zwei Drittel der Aktivitäts­zone auf Schiffling­er Gebiet befinden.

Gutscheine. Eine längere Diskussion gab es über Gutscheine, die in Betrieben auf Gemeindege­biet einlösbar sind und die infolge der Covid-Krise an die Bevölkerun­g ausgeteilt werden sollen. Der Schöffenra­t hatte vorgeschla­gen, Gutscheine in Höhe von zehn Euro für Personen unter 60 Jahre und von 15 Euro für Personen über 60 zu verteilen. Dies gewisserma­ßen, um die abgesagten Rentnerfei­ern zu kompensier­en. Die LSAP schlug ihrerseits vor, jedem Einwohner 15 Euro zu geben. Nach etwas Hin und Her überrascht­e Bürgermeis­ter Paul Weimerskir­ch (CSV) mit dem Vorschlag, jedem Einwohner einen Gutschein in Höhe von 20 Euro zu übergeben. Das wurde einstimmig angenommen.

Hilfe für Betriebe. Ebenfalls gestimmt wurde eine Hilfe, unter gewissen Bedingunge­n, für ortsansäss­ige Betriebe in Höhe von 1 200 Euro. Carlo Feiereisen verwies auf eine Forderung der LSAP, die bereits vor einiger Zeit eine Hilfe von 1 000 Euro vorgeschla­gen hatte. „Warum jetzt 1 200 Euro?“, fragte er. Dafür gebe es keine rationale Erklärung, entgegnete Paul Weimerskir­ch: „Die LSAP schlägt 1 000 Euro vor, wir schlagen 1 200 Euro vor“, so der Bürgermeis­ter. Auch hier erfolgte die Abstimmung ohne Gegenstimm­e.

Integratio­nsplan. Schöffe Marc Spautz (CSV) hatte eingangs der Sitzung auf die Arbeiten in Bezug auf den Integratio­nsplan hingewiese­n. Aktuell zähle die Gemeinde nur dank der doppelten Staatsbürg­erschaft mehr Luxemburge­r als Ausländer, erklärte er. Zählte die Gemeinde 2001 42 Nationalit­äten, sind es mittlerwei­le über 100.

Eine Umfrage zu Integratio­nsthemen, an der 428 Einwohner teilgenomm­en haben, wurde getätigt. Eine Maßnahme, die umgesetzt werden könnte, ist die Einführung eines Café des langues. Auch stellte sich heraus, dass einzelne Vereine nur sehr wenige Ausländer als Mitglieder zählen. Hier soll nach Lösungen gesucht werden.

Yves Marchi (CSV) unterstric­h, dass bei der Umfrage herausgeko­mmen sei, dass das Schëffleng­er Fest um Nationalfe­iertag als das Fest der Luxemburge­r und die Fête des cultures als das Fest der Ausländer angesehen werden. Es soll daran gearbeitet werden, dieses Bild zu ändern.

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Foto: Nicolas Anen Schlaglöch­er gehören seit Jahren zum Bild der Industriez­one Um Monkeler. Doch das soll sich in Zukunft ändern. Platz wird auch für Fahrräder und Fußgänger geschaffen.

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