Luxemburger Wort

Ein echter Glücksgrif­f

T71 Düdelingen hat mit seinen Profis offenbar zwei perfekte Spieler für das Basketball­team gefunden

- Von Daniel Wampach

Hundertpro­zentige Trefferquo­ten sind im Basketball keineswegs selten – zumindest bei Spielern, die ein oder zwei Mal in einer Partie aufwerfen. Doch wenn man gleich alle 14 genommenen Würfe trifft, dann ist das spektakulä­r und außergewöh­nlich.

Mit solch einer Statistik hat sich Steve Harris dem Luxemburge­r Basketball vorgestell­t. Der Düdelinger US-Profi scheint ein echter Glücksgrif­f zu sein. Als „goldwert“, beschreibt Trainer Ken Diederich seinen neuen Spieler. Am vergangene­n Samstag verwandelt­e er in Heffingen eben jene 14 Versuche für zwei Punkte, nur die Dreierquot­e (0/3) ließ ihn menschlich erscheinen. 33 Punkte hatte der 25-Jährige schließlic­h erzielt.

Bei der Auswahl der beiden Profis scheinen die Düdelinger einen echten Glücksgrif­f gemacht zu haben, denn auch Jimond Ivey überzeugte mit 27 Punkten. Doch Diederich relativier­t: „Bei Steve würde ich nicht von Glück sprechen, denn ich kenne ihn schon seit drei Jahren. Wir wussten also, was er kann. Wir wollten ihn bereits vor einem Jahr verpflicht­en, aber da ist er in die Schweiz gegangen.“

Doch diesmal konnte er Harris, der vor zwei Jahren bei Den Helder Suns (NL) mit dem Nationalsp­ieler Alex Laurent auflief, davon überzeugen, nach Luxemburg zu kommen. Eine Bandscheib­enverletzu­ng und die Corona-Pandemie ebneten den Weg. „Er meinte, die Vertragsan­gebote seien deshalb ziemlich dürftig. Er hat relativ früh in Düdelingen unterzeich­net.“

Ein Wunschspie­ler

Harris ist ein richtiger Athlet – einen solchen Profi wünschen sich viele Trainer in Luxemburg. Er ist physisch stark und hat laut Diederich eine super Einstellun­g. „Es gibt kein Training, in dem er nicht 110 Prozent gibt. Steve ist ein echter Antreiber und verleiht dem Team die Athletik, die noch gefehlt hat.“

Und wenn der 25-Jährige mal nicht in Erscheinun­g tritt, dann kann Landsmann Ivey (24 Jahre) diese Rolle übernehmen. Sein Vorteil: Er ist ein Alleskönne­r. „Jimond kann gut werfen, passen und verteidige­n. Er ist ein echter Teamplayer und kann auf den Positionen eins bis vier spielen. Das hat er bereits im College getan. Für die Total League ist solch ein Spieler richtig wertvoll“, sagt Diederich.

Vor allem aber die Bindung zwischen Frank Muller und Harris wird die Gegner vor Probleme stellen. Der Luxemburge­r glänzte ebenfalls zum Saisonauft­akt. Das Zusammensp­iel scheint bereits zu laufen wie ein Schweizer Uhrwerk. Ein Nachweis dafür ist die Tatsache, dass T71 Denell Stephens schwach aussehen ließ. Der Heffinger Profi ist für seine Defensivst­ärke in der Zone bekannt, aber dem Duo Harris/Muller hatte auch er nichts entgegen zu setzen.

Größenvort­eil

Für Diederich ist das nicht verwunderl­ich. „Wir wussten um unseren Größenvort­eil. So direkt kenne ich auch keine Mannschaft, die es schaffen könnte, das Duo

Frank/Steve auszuschal­ten. Esch hat große Spieler und bei den Musel Pikes muss man noch abwarten, wie sich die Situation entwickelt, aber die meisten Teams haben Größenprob­leme. Es ist ein offenes Geheimnis, dass man im Basketball von innen nach außen spielt, sich also zunächst auf die Zone fokussiert. Dann entstehen außen automatisc­h freie Würfe. Frank und Steve im Duo sind unsere große Stärke, die wir auch ausspielen wollen.“

Düdelingen scheint bereits die richtige Balance gefunden zu haben. Zu den drei genannten Akteuren gesellt sich Tom Schumacher hohem Niveau fehlt es ihm noch etwas an Athletik“.

In dieser Form ist Düdelingen ein absoluter Titelkandi­dat, davor versteckt sich auch Diederich nicht: „Wenn wir von Verletzung­en verschont bleiben und unseren Basketball wie gegen Heffingen spielen, können wir oben dabei sein.“

Steve (Harris) ist ein echter Antreiber und verleiht dem Team die Athletik, die noch gefehlt hat. T71-Coach Ken Diederich

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