Geduldsprobe
Cité Syrdall in Wecker: Erste Sozialwohnungen werden wohl erst ab dem Jahr 2022 gebaut
Wecker. Die in den 1970er-Jahren errichtete Cité Syrdall in Wecker ist in den vergangenen Jahrzehnten landesweit bekannt geworden, weil sich der Zustand der dort angesiedelten 220 Wohnblöcke mangels fachgerechten Unterhalts zusehends verschlechtert hat. Und deswegen schrieben sie eben in regelmäßigen Abständen Schlagzeilen in den Medien.
Doch geht es nach den Vorstellungen des 1998 geschaffenen Fonds d'assainissement de la cité Syrdall, dann soll sich bald auf dem Gelände etwas ändern. Auf insgesamt 4,65 Hektar Land, die der staatliche Fonds bisher schon von verschiedenen Eigentümern erwerben konnte, sollen Sozialwohnungen entstehen. Mit 18 weiteren Besitzern dauern die Verhandlungen für den Aufkauf der restlichen Grundstücke und Pavillons in der Cité Syrdall noch an.
Damit es allerdings überhaupt zu einer neuen Bebauung kommen kann, müssen zuerst die 202 der 220 Pavillons, die dem Fonds schon gehören, abgetragen werden. Wegen des pandemiebedingten Lockdowns seien diese Abrissarbeiten beziehungsweise die zuvor notwendigen Arbeiten für die Asbestentseuchung in Verzug geraten, sagt Diane Dupont, die Präsidentin des Fonds d'assainissement de la cité Syrdall.
Zuerst Entseuchung, dann Abriss
„Nachdem die Baufirmen ihre Aktivitäten wieder aufgenommen hatten, wurden dann auch die restlichen, nördlich des Flusses Syr gelegenen Pavillons, die bereits dem Fonds gehören, dekontaminiert“, sagt Diane Dupont.
Momentan seien auf dem Gelände weiterhin Bagger im Einsatz, um auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke, die über das Gewässer führt, weitere Wohnblöcke abzureißen. Darüber hinaus hätten Bodenstichproben genommen und Studien durchgeführt werden müssen, um aufgrund des neuen Règlement grand-ducal vom 19. Juni dieses Jahres zu prüfen, wie man künftig auf dem Gelände mit den schadstoffbelasteten Böden umgehen könne.
Zudem solle analysiert werden, inwiefern die Erdmassen vielleicht mit dem Einverständnis der Umweltverwaltung vor Ort in Wecker wieder genutzt werden könnten und welche wirtschaftlichen Konsequenzen dies letztendlich für das gesamte Projekt habe, so Diane Dupont weiter.
Bau der Infrastrukturen ab 2021
Parallel zu den bereits erwähnten Vorbereitungen seien schon die Planungen für die Infrastrukturen vorangetrieben worden, damit die diesbezüglichen Aufträge in den kommenden Monaten ausgeschrieben und voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2021 in Angriff
genommen werden können. Sobald das Kanalnetz und die übrigen Versorgungsleitungen sowie die Straßen fertiggestellt sein werden, könnte der Fonds du logement mit der Bebauung des Viertels beginnen.
147 Wohneinheiten vorgesehen
Laut dem vom Büro Luxplan ingénieurs conseils erstellten und im Dezember letzten Jahres vom Gemeinderat Biwer bewilligten Plan d'aménagement particulier (PAP) sollen 147 Wohneinheiten entstehen. Sie teilen sich auf in 98 Einfamilienund 26 Zweifamilienhäuser sowie 23 Wohneinheiten in vier Gebäudekomplexen. Ihre Autos werden die Einwohner der Siedlung und die Besucher nachher auf 245 zentral gelegenen Parkplätzen abstellen können.
Wegen der sanitären Krise und der damit verbundenen Einschränkungen und Verspätungen werde die erste Bebauung wohl erst ab dem Jahr 2022 erfolgen können, meint Diane Dupont. Bis die ersten Bewohner in die Neubauten einziehen werden, werden demnach noch einige Jahre ins Land ziehen.