Luxemburger Wort

Zoom will Geschäft ausbauen

Videokonfe­renz-App hilft Nutzern, Inhalte zu vermarkten

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San Francisco. Zoom will sich nicht länger auf die Rolle des Anbieters einer Videokonfe­renz-App beschränke­n. Auf der virtuellen Anwender-Konferenz Zoomtopia 2020 kündigte das kalifornis­che Start-up gestern unter anderem den Aufbau einer Event-Plattform an, auf der Nutzer ihre Inhalte auch vermarkten können. Zudem will Zoom in die Videokonfe­renz-App Anwendunge­n von Drittanbie­tern („Zapps“) wie Dropbox integriere­n, um so zu einer vollwertig­en Kollaborat­ions-Plattform aufzusteig­en.

Gleichzeit­ig will das Unternehme­n die Videokonfe­renzen besser absichern. So sollen Anwender künftig eine Ende-zu-Ende-Verschlüss­elung aktivieren können: „Mit Ende-zu-Ende-Verschlüss­elung erhält kein Dritter – auch nicht Zoom – Zugang zu den privaten Schlüsseln des Meetings.“Für Anwender in den USA startete Zoom eine Beta-Version der Event-Plattform „OnZoom“: Dort können Nutzer kostenlose, aber auch kostenpfli­chtige und Fundraisin­g-Veranstalt­ungen erstellen und anbieten. Gastgeber könnten ihr Geschäft ausbauen und ihre Reichweite auf ein neues Publikum ausdehnen, sagte eine ZoomSprech­erin.

Kooperatio­n mit PayPal

In der Corona-Krise hatten viele Künstler, Anbieter von Weiterbild­ungen und Coaches ihre Inhalte kostenpfli­chtig angeboten, um im Lockdown weiter beruflich aktiv sein zu können.

Bislang gab es aber keine zentrale Plattform, auf der die entspreche­nden Inhalte angeboten

Firmenchef Eric Yuan will Videokonfe­renzen sicherer machen. werden konnten. Außerdem fehlte eine Abrechnung­sfunktion, die nun Zoom in Kooperatio­n mit PayPal einrichtet. Die Plattform soll im kommenden Jahr auch außerhalb der USA angeboten werden. Zoom-Chef Eric S. Yuan berichtete, sein Unternehme­n unterstütz­e nun über drei Billionen jährliche Sitzungspr­otokolle und verzeichne regelmäßig weit über 300 Millionen tägliche Sitzungste­ilnehmer. „Dazu gehören Teilnehmer aus über 125 000 Schulen, die Zoom während der Covid-10-Pandemie kostenlos nutzen.“

Unter Datenschüt­zern ist Zoom umstritten, vor allem wegen der bislang fehlenden Verschlüss­elung. Außerdem sind etliche Datenschut­zbeauftrag­te der Meinung, dass US-Cloud-Dienste wie Zoom, Microsoft Teams oder Skype nach dem jüngsten Beschluss des EU-Gerichtsho­fes im Fall „Schrems II“in der EU nicht rechtssich­er betrieben werden können. Sie pochen auf eine Nachfolgel­ösung für die ungültig erklärte Datenschut­zvereinbar­ung „Privacy Shield“mit den USA. dpa

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Foto: AFP

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