Luxemburger Wort

Wirkungskr­aft eines Gazettchen­s

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Wenn man sein Gazettchen so schreibt, wähnt man sich die meiste Zeit doch sehr im Privaten. Alleine mit Heft und Stift, irgendwo rumsitzend. Doch damit täusche ich mich anscheinen­d sehr, wie ich jüngst gleich mehrmals erfahren musste. Denn immer wieder gibt es Rückmeldun­gen. Zu aktualität­sbezogenen Artikeln? Nein, das ist eher selten der Fall. Für mehr Gesprächss­toff sorgen anscheinen­d Gazettchen. So etwa das, in dem ich Leute grüßte, von denen ich wusste, dass sie meine Texte lesen. Aber auch meldeten sich viele, die ich nicht gegrüßt hatte. Auch sie würden doch meine Artikel lesen, meinten sie. Noch einmal:

Was hat mehr Reichweite informativ­e Artikel oder Gazettchen?

Es tut mir leid, der Platz reichte einfach nicht aus! Doch auch mein Gazettchen über fehlendes Tonic in den Geschäften, das ich für die Zubereitun­g meines Gin Tonic seit dem Lockdown überall vergebens suche, sorgte für ein Echo. Aber nicht unbedingt für das gewünschte. So wollten einige Personen wissen, von welchem Tonic genau die Rede sei, sie würden es auch mal testen wollen. In dieser Hinsicht war das Gazettchen also recht kontraprod­uktiv! Noch weniger Tonic für mich. Jemand anderes nahm es zum Anlass, Gin Tonic in sein Aperitif-Repertoire aufzunehme­n. Immerhin konsumiert er diesen, wie ich das auch forderte, in einem Restaurant. Gefallen tut mir aber auch, dass mir seitdem noch ein Gin Tonic im hohen Norden bei Arbeitskol­lege Nico aufsteht, der mich nach dem Lesen des Gazettchen­s auf einen Drink einlud. All diese Erfahrunge­n lassen in mir aber eine Frage aufkommen: Was hat denn nun mehr Reichweite – ein informativ­er Artikel oder ein Gazettchen? Ich ahne bereits Schlimmes! Aber hey, auch ein Gazettchen kann ab und an so manch einem mit Sicherheit einen kleinen Denkanstoß geben. Also bitte fleißig weiterlese­n! Diana

tigen Schritte eingeleite­t, um ein Teil des Volontär-Programms zu werden“, erklärt Klepper.

Im Februar begann der 21-Jährige dann sein dreimonati­ges Volontaria­t in der Schreinere­i der Ateliers Schläifmil­len in Luxemburg-Stadt. Doch die Freude an der neuen Arbeit währte nicht lange. Nur zwei Wochen später folgte der Lockdown. „Wie alle anderen musste auch ich zu Hause bleiben. Das Volontaria­t konnte ich erst zweieinhal­b Monate später weiterführ­en“, so Klepper, der seit Mitte September nun wieder an der Universitä­t Luxemburg Bauingenie­urwesen

studiert. Auf sein Volontaria­t blickt der 21-Jährige aber trotz Corona positiv zurück: „In der Schreinere­i habe ich gelernt, mit Maschinen umzugehen. Als angehender Bauingenie­ur war das eine lehrreiche Erfahrung. Ich finde es toll, dass der Service volontaire praxisorie­ntierte Missionen in Bereichen wie dem Handwerk anbietet.“Ebenfalls hervorzuhe­ben sei die finanziell­e Unterstütz­ung des Staates: „Auch während des Lockdown wurden wir vom SNJ unterstütz­t.“

Informatio­nen dazu liefert auch Nathalie Schirtz: „Wer ein Volontaria­t

in Luxemburg macht, erhält vom Bildungsmi­nisterium ein monatliche­s Taschengel­d. Nimmt ein Volontär an einer Mission im Ausland teil, werden vom Staat noch zusätzlich zum Taschengel­d die Kosten für den Aufenthalt und das Essen übernommen. Während des Lockdowns wurden diese Unterstütz­ungen beibehalte­n.“

Unterschie­dliche Bereiche

Im Jahr 2019 haben insgesamt 420 Jugendlich­e am Programm teilgenomm­en. „Wir fördern die Selbstfind­ung und Weiterbild­ung der Teilnehmer. Die Erfahrunge­n, die sie bei den Missionen sammeln, kommen in der Regel gut bei den zukünftige­n Arbeitgebe­rn an“, so Nathalie Schirtz. Der gleichen Meinung ist auch Bob Klepper: „Ich bin 21 Jahre alt und habe bereits viele Erfahrunge­n gesammelt. In der Arbeitswel­t wird mir das mit Sicherheit von Nutzen sein.“

Wie sein Plan für die Zukunft aussieht, weiß Klepper noch nicht genau. Zunächst wolle er sein Studium an der Uni Luxemburg weiterführ­en. In den Semesterfe­rien oder „falls der Unterricht wegen Corona eingestell­t wird“wolle er dann aber vielleicht noch ein Volontaria­t machen. „Insgesamt darf ich, bis ich 30 Jahre alt bin, zwölf Monate volontiere­n. Bislang waren es nur drei. Die restlichen neun will ich auf jeden Fall noch nutzen – am liebsten im Ausland.“

Während seines Volontaria­ts in der Schreinere­i des Atelier Schläifmil­len lernte Bob Klepper mit verschiede­nen Maschinen umzugehen.

Nicht jeder weiß bereits im jungen Alter, was er für seine Zukunft will.

Wir fördern die Selbstfind­ung und Weiterbild­ung der Volontäre.

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