Baufehler und Lieferschwierigkeiten
Durch teure Nachbesserungen bereitet das neue Schulhaus in Wasserbillig der Gemeinde jede Menge Sorgen
Wasserbillig. Das neue Schulgebäude in Wasserbillig bereitet dem Bürgermeister Jérôme Laurent (LSAP) weiterhin Kopfzerbrechen. Nachdem das vor vier Jahren vom Staat vorgeschlagene „Projet intégré“– mit Grundschule und Kindertagesstätte unter einem Dach – fallen gelassen wurde und die Gemeinde Mertert kaum Unterstützung für das Projekt erhielt, musste das Konzept neu erarbeitet werden. Doch der Bau eines neuen Schulgebäudes erweist sich als komplex und problematisch.
Bedingt durch Architektenwechsel, Qualitätsmängel und Lieferschwierigkeiten geriet die Fertigstellung des Gebäudes in Verzug. Laure Weisslinger und Mike Reitz aus der technischen Abteilung der Gemeinde berichteten in der vergangenen Ratssitzung in Wasserbillig über den aktuellen Stand. Ein großer Teil der Arbeiten seien unsachgemäß und fehlerhaft ausgeführt worden. Verbesserungsund Zusatzarbeiten, die nicht eingeplant waren, sowie der Bau einer Trafo-Station, eines Rückhaltebeckens und einer Bushaltestelle, die nicht im ursprünglichen Kostenvoranschlag vorgesehen waren, lassen den Preis in die Höhe schnellen.
Der vom technischen Dienst ausgearbeitete Kostenvoranschlag für die anfangs nicht abzusehenden Zusatzarbeiten beläuft sich auf fünf Millionen Euro. Weitere 410 000 Euro kommen für die Beratungsund Studienkosten des ehemaligen „Projet intégré“dazu. Bei zwei Gegenstimmen (DP-Fraktion), drei Enthaltungen (CSVFraktion) und sechs Ja-Stimmen aus der LSAP-Mehrheit, wobei die abwesende Schöffin Nadine LangBoever (LSAP) sich von Lucien Bechtold (LSAP) per Prokuration vertreten ließ, wurden die Kostenvoranschläge mehrheitlich angenommen. Abschließend sagte Bürgermeister Jérôme Laurent, dass die Kosten für Planung und Studien unverhältnismäßig hoch seien und dies die Gesamtkosten extrem in die Höhe treibe.
Forstwirtschaftsplan. Dem Wald geht es nicht gut. Hitze, Trockenheit und Schädlinge machen dem 343 Hektar großen Waldbestand auf Gemeindegebiet schwer zu schaffen. Dies ging aus dem von Revierförster Luc Roeder vorgestellten Forstplan hervor. Für 2021 sieht der Haushalt Einnahmen in Höhe von 39 360 Euro vor. Dem gegenüber stehen 112 500 Euro Ausgaben.
Erbpachtvertrag „Op Lamp“. Im Jahre 1997 schloss die Gemeinde mit dem Staat einen Erbpachtvertrag zum Bau eines Alten- und Pflegeheims ab. Dieser Vertrag hat eine Laufzeit von 49 Jahren. Der Nutzungsvertrag hingegen lief über 20 Jahre. Der Erbpachtvertrag mit dem Staat wurde nun rückgängig gemacht, so dass die Gemeinde nun Haupteigentümerin der Struktur „Op Lamp“ist.
Neue Bahnhaltestelle. Mit einer Änderung des allgemeinen Bebauungsplans (PAG) soll der Bau einer neuen Zughaltestelle in Mertert ermöglicht werden. Hierfür ist die Erweiterung des Bauperimeters notwendig. Die Änderungsfläche beträgt 1,73 Hektar. Mit zwei Gegenstimmen der DP-Fraktion wurde die Modifikation mehrheitlich angenommen.
Gemeindeatelier. Der Bau des neuen Gebäudes schreitet zügig voran. Mehrkosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro sowie weitere 400000 Euro für die Innenausstattung des Gebäudes wurden einstimmig gutgeheißen.
Grundschule Mertert. Auf dem Schulgelände von Mertert wird eine Trafo-Station errichtet. Zudem werden am Schulgebäude und an der Kindertagesstätte Zusatzarbeiten durchgeführt. Der vom technischen Dienst ausgearbeitete Kostenvoranschlag beläuft sich auf 720 000 Euro. Bei drei Enthaltungen (CSV- Fraktion) wurde der Antrag angenommen.
Tennis-Clubhaus. Zwei Ausschreibungen, verbunden mit hohen Kosten, waren nötig, um das Haus für den Tennisclub realisieren zu können. Zusätzlich müssen nun Zusatzarbeiten durchgeführt werden. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf insgesamt 1,5 Millionen Euro. Mehrheitlich wurden die Mehrkosten angenommen. Die CSV Fraktion enthielt sich der Stimme.
Wasserbehälter. Der Trinkwasserbehälter, der sich laut Bürgermeister Laurent in einem desolaten Zustand befindet, wird instand gesetzt. Die Kosten belaufen sich auf 240 000 Euro. Einstimmig wurde dieser Kostenvoranschlag angenommen.