Luxemburger Wort

Stillstand

Mit dem neuen Covid-Gesetz kommen von Donnerstag an auch im Sport neue Maßnahmen

- Von David Thinnes

Es ist ein Déjà-Vu – auch im Sport: Von Donnerstag an und bis zum 15. Dezember gibt es wieder neue Maßnahmen, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen.

„Ich weiß, wie wichtig der Sport ist“, sagte Premiermin­ister Xavier Bettel gestern Nachmittag etwas hochtraben­d. Sporthalle­n und Schwimmbäd­er werden geschlosse­n. Weiterhin erlaubt sind aber der Schulsport und die Medizinspo­rtgruppen. Die COSL-Kaderathle­ten haben weiterhin Zugang zur Coque in Kirchberg. Die Sportinfra­strukturen im Freien können weiterhin von jedem benutzt werden. Hier gilt die gleiche Regel wie auch vor einem Monat: Maximal vier Personen in einer Gruppe und mit Maske. So steht es auch weiterhin im Gesetz. Eine Empfehlung bleibt die maximale Anzahl von Gruppen – und zwar sechs. Man könne nicht alles im Gesetz festlegen, so Sportminis­ter Dan Kersch: „Prinzipiel­l besteht die Möglichkei­t, Sport im Freien zu betreiben. Aber die Frage stellt sich, ob es opportun ist, dies in der jetzigen Situation zu machen. Wir wollen die sozialen Kontakte so weit es geht reduzieren. Wir machen aber auch einen Appell an die Eigenveran­twortung.“

Kurzarbeit bald wieder möglich

Sport in einer Gruppe mit mehr als vier Personen ist verboten. Somit steht die BGL Ligue auch wieder vor einer Pause – und zwar vom kommenden Wochenende an. Die FLF hat gestern Abend die beiden Nachholspi­ele abgesagt, die morgen hätten stattfinde­n sollen. Schon vor dieser Entscheidu­ng wünschte sich Kersch: „Man muss nicht unbedingt alle Möglichkei­ten des Gesetzes ausreizen. Laut Gesetz können diese Begegnunge­n stattfinde­n. Ich werde keine Lektionen erteilen.“Die FLF hatte Anfang November entschiede­n, die Winterpaus­e in der BGL Ligue erst am 20. Dezember zu beginnen. Ab dem 10. Januar sollte der Spielbetri­eb wieder aufgenomme­n werden. Der Verband steht nun vor einer erneuten Kalenderum­gestaltung – genau so wie auch die anderen Verbände der Kollektivs­portarten, die ihre Meistersch­aften bereits früher bis Januar ausgesetzt hatten. Kersch kündigte noch an, dass „das Sportminis­terium in engem Kontakt

mit den Verbänden steht, um nach dem Lockdown so schnell wie möglich den Betrieb wieder aufnehmen zu können“.

COSL-Präsident André Hoffmann hatte gehofft, dass „die Regierung eine differenzi­ertere Herangehen­sweise für den Sport wählt und spezifisch­er auf die einzelnen

Sportarten eingeht. Der Tennisverb­and wundert sich, warum nicht in der Halle gespielt werden kann – mit dem Argument, die Spieler könnten die Distanz einhalten. Und die FLT hat Recht“.

Hoffmann hat aber Verständni­s dafür, dass die Regierung die sozialen Kontakte einschränk­en will.

Dennoch schlägt er vor, einen Unterschie­d zwischen Spielfeld und zwischen Umgebung – also Duschen und Umkleideka­binen – zu machen. Außerdem bemängelt er noch, dass zum Beispiel Mitglieder der Herzsportg­ruppen nicht mehr in eine Sporthalle dürfen.

Kersch bestätigte gestern auf Nachfrage eine RTL-Informatio­n, dass der Sport bald wieder von der Kurzarbeit profitiere­n kann. Dieser Punkt wird heute im Konjunktur­komitee besprochen.

Angst um Clubs und Verbände

COSL-Präsident Hoffmann freut dies, er muss aber zugeben, dass er Angst um die Zukunft der Vereine und Verbände hat: „Wir hoffen nicht, dass es langfristi­ge Auswirkung­en hat. Ich denke, dass man sich jetzt noch über das Jahr retten kann. Aber die Einnahmen aus Veranstalt­ungen und Getränkeau­sschank fallen komplett weg. Die finanziell­e Unterstütz­ung für den Sport war keine Direkthilf­e, sondern eher ein Maßnahmenp­aket. Viele Clubs und Verbände leiden.“

Hoffmann sieht auch ein Problem bei den Sportlern selbst: „Es ist eine Motivation­sherausfor­derung – auch für gestandene Athleten, die sich fragen, wie sie ihr Niveau halten können. Das Risiko ist groß, dass einige Sportler aufhören, weil ihnen der Aufwand zu groß wird. Wir hoffen nicht, dass dies zu oft vorkommt. Die Olympische­n Spiele könnten dem entgegenwi­rken – falls sie denn stattfinde­n.“

Man muss nicht unbedingt alle Möglichkei­ten des Gesetzes ausreizen. Ich werde keine Lektionen erteilen. Sportminis­ter Dan Kersch

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Foto: Ben Majerus Fußball wird in den nächsten Wochen nicht gespielt.
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