Grammy-Frust bei den Pop-Superstars
Justin Bieber, The Weeknd und Nicki Minaj beschweren sich schon in der Nominierungsphase
Die Nominierungen für die Grammys 2021 haben bei Popstars Jubel, aber auch Enttäuschung oder Zorn ausgelöst. So beschwerte sich der Sänger Justin Bieber über die stilistische Einordnung seiner Musik. Bieber war am Dienstag in vier Kategorien nominiert worden – dreimal davon unter Pop, auch mit dem Album „Changes“. Aus seiner Sicht ein Fehler: „,Changes’ war und ist ein R&B-Album. Es ist seltsam, dass es nicht als solches anerkannt wird“, hieß es in einer Stellungnahme des Sängers auf Instagram. Von den Akkorden über die Melodie bis zum Gesangsstil sei seine neue Platte doch „unbestreitbar und unverkennbar“ein R&B-Album.
Justin Bieber sieht seine Musik eher in der Kategorie R&B.
Ein weißer Sänger, der sich darüber mokiert, dass seine Musik nicht als „schwarzer“R&B klassifiziert wird – darüber spottete umgehend der afroamerikanische Hip-Hop-Künstler Zé Taylor.
Abel Makkonen Tesfaye alias The Weeknd, einer der erfolgreichsten Musiker Amerikas, ging bei den Nominierungen gänzlich leer aus. „Die Grammys bleiben korrupt. Ihr schuldet mir, meinen Fans und der Industrie Transparenz ...“, schrieb der Kanadier auf Twitter. Zuletzt hatte sein Album „After Hours“in den US-Charts abgeräumt – auf die begehrte Grammy-Kandidatenliste half ihm das nicht. Zudem ging die Debatte weiter, inwieweit die Grammys der zunehmenden Diversität in der Musikszene – etwa in puncto Hautfarbe – nach einigen Verbesserungsvorstößen nun tatsächlich gerecht werden. Kritische Worte fand in dieser Hinsicht US-Rapperin Nicki Minaj und verwies nochmals auf ihren Fall – ein Baustein der langen Debatte. Sie war zwar dieses Jahr nicht im Feld der Nominierten – dafür aber 2012 in der Grammy-Kategorie „Bester neuer Künstler“nicht als Siegerin zum Zuge gekommen, was sie noch heute ärgert. Nach Meinung der in den USA hoch erfolgreichen Musikerin lag der Misserfolg damals womöglich an ihrer Hautfarbe: „Sie gaben (den Award) dem weißen Mann Bon Iver.“