Luxemburger Wort

Küntzigs neue Mitte

Letzte Phase der Arbeiten zur Gestaltung des Ortskerns im Käerjenger Gemeindera­t beschlosse­n

- Von Luc Ewen

Niederkers­chen. „Eine Modernisie­rung, die es in sich hat.” Mit diesen Worten beschrieb Bürgermeis­ter Michel Wolter (CSV) in der gestrigen Käerjenger Ratssitzun­g die Neugestalt­ung des Ortskerns von Küntzig. Vor zehn Jahren habe man mit diesem Projekt für die Fusion der Gemeinden Niederkers­chen und Küntzig geworben und nun sei man dabei, diese Verspreche­n zu erfüllen. Wenn alle Arbeiten abgeschlos­sen sind, werden hier insgesamt 20 Millionen Euro investiert worden sein. Dazu zählt nicht der Bau der Maison relais, weil dieser bereits unter der Vorgängerg­emeinde Küntzig beschlosse­n worden war.

Seit der Fusion wurde ein Kindergart­en samt Précoce für 4,9 Millionen Euro gebaut und eingeweiht, ein Parkplatz für 1,8 Millionen wurde errichtet, und rund um die Schule wurden 400000 Euro in technische Arbeiten investiert. Im Laufe dieses Jahres wurden 160 000 Euro für Vorarbeite­n für den neuen Festsaal ausgegeben, und der Gemeindera­t hat bereits einem Kostenvora­nschlag über neun Millionen Euro zum Bau dieses Festsaales zugestimmt.

In der gestrigen Sitzung legte der Schöffenra­t ein weiteres Investitio­nspaket in Höhe von 4,5 Millionen Euro vor, um die Außenanlag­en des Areals neu zu gestalten. Michel Wolter erklärte, dass es sich dabei um drei konkrete Projekte handelt. Erstens wird ein neuer großer Spielplatz entstehen. Zweitens werden rund um den Festsaal Infrastruk­turen errichtet, die vor allem dem Vereinsleb­en zugute kommen sollen. Drittens wird ein kleiner Park entstehen, der die einzelnen Gebäude untereinan­der verbinden soll. Dem nächsten Schöffenra­t bleibe dann noch, den Bau einer neuen Sporthalle auf diesem Areal umzusetzen. Michel Wolter sagte, er rechne damit, dass dieses Projekt in einem der Finanzplän­e von 2024, 2025 oder 2026 vorgesehen werden könnte. Damit sei die Grunderneu­erung des Zentrums von Küntzig vollzogen, so Wolter.

Für die LSAP betonte Yves Cruchten, dass seine Fraktion hinter dem Projekt stehe. Allerdings kritisiert­e er, dass einige Arbeiten bereits vor der Abstimmung im Gemeindera­t realisiert worden seien. Zuvor hatte Michel Wolter erklärt, dass dies wegen Auflagen von staatliche­r Seite vor dem Schulanfan­g nötig gewesen sei.

Auch erinnerte Yves Cruchten an die Sorgen eines Anwohners, der seinen Unmut über die auf dem Areal nötigen Abrissarbe­iten mit Eternit bereits mehrmals öffentlich kund getan hatte (das LW berichtete). Cruchten sagte, er könne nicht einschätze­n, ob die Sorgen des Mannes begründet seien. Er fordere aber den Schöffenra­t dazu auf, mit dem Anwohner zu reden. Schöffin Josée-Anne Siebenaler-Thill (Déi Gréng) betonte, dass man sich sehr viel Mühe gemacht habe, um im Rahmen der

Kreislaufw­irtschaft bei den Abrissarbe­iten alter Garagen alle Wertstoffe zu trennen und wiederzuve­rwerten. Es sei offensicht­lich, dass bei der Umsetzung dieser Arbeiten durch eine spezialisi­erte Firma Fehler passiert seien und man habe auch darauf hingewiese­n, dass es nicht sein könne, dass etwa Styropor einfach offen herumliege.

Wolter fügte hinzu, dass die Firma die nötigen Genehmigun­gen hatte und die Gemeinde hier keine Schuld treffe. Zudem seien Analysen gemacht worden, die in keiner Weise die Ängste des Nachbarn bestätigen würden. Dieser habe angekündig­t, die Gemeinde zu verklagen. Die Experten würden aber alle bestätigen, dass die Vorwürfe nicht gerechtfer­tigt seien, so Wolter. Die Gemeinde werde weiter versuchen im Rahmen der Kreislaufw­irtschaft zu handeln. Rat Arsène Ruckert kritisiert­e indes, dass die Baustelle in Schulnähe nicht ausreichen­d abgesicher­t sei. Auch hier seien Versäumnis­se der Firmen vor Ort festzustel­len. Michel Wolter erteilte noch während der Sitzung den Gemeindedi­ensten den Auftrag, den Firmen vor Ort „kräfteg op d’Fangeren ze klappen”. Der Gemeindera­t gab dem Projekt für die Gestaltung der Außenanlag­en im Küntziger Ortszentru­m letztendli­ch einstimmig seine Zustimmung.

Neue Tennisfeld­er. Nach der Fusion der beiden Tennisclub­s der Gemeinde investiert diese nun rund 900 000 Euro in die Instandset­zung der Tennisfeld­er in Küntzig. Davon betreffen 650 000 Euro die Felder an sich, deren schlechter Belag bereits häufiger Gegenstand von Beanstandu­ngen war. Die restliche Summe wird zur Schaffung neuer Lagermögli­chkeiten und der Instandset­zung von Ausschank, Umkleiden und Sanitäranl­agen im Clubhaus verwendet. Vertreter von TR Engineerin­g stellten das Projekt im Detail vor.

Größte Rentnerfei­er aller Zeiten. Üblicherwe­ise nahmen bisher jedes Jahr 400 bis 450 Personen an der Rentnerfei­er der Gemeinde teil. „In diesem Jahr feiern wir die größte Käerjenger Rentnerfei­er aller Zeiten”, freute sich gestern Michel Wolter. 1 050 Anmeldunge­n seien eingegange­n. Die Teilnehmer erhalten Gutscheine, die sie in lokalen Restaurant­s (wenn diese wieder geöffnet haben) oder bei Lieferdien­sten einlösen können.

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Foto: Luc Ewen Insgesamt hat die Fusionsgem­einde Käerjeng 20 Millionen Euro in die Neugestalt­ung des Küntziger Dorfzentru­ms investiert. Nun entsteht ein Park samt Spielplatz.

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