Luxemburger Wort

Platt, rissig, staubtrock­en?

So kommt Käsekuchen aus dem Quark

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Schon beim Anblick eines Käsekuchen­s läuft vielen das Wasser im Mund zusammen. Er schmeckt aber auch einfach zu gut – wenn alles bei der Zubereitun­g perfekt läuft.

Hauptbesta­ndteil des Kuchens, der zu den Klassikern auf den Kaffeetafe­ln gehört, ist eine sorgfältig zusammenge­rührte Quarkmasse. Wäre da der Name „Quarkkuche­n“nicht treffender? Nicht unbedingt. Denn Quark gehört zu den Frischkäse­n. „Einige Leute behaupten auch, wenn man Käsekuchen nach dem Backen anschneide­t, sieht er aus wie ein Stück Käse“, sagt Andreas Schrader, Back-Experte.

Am Anfang geht's um den richtigen Quark „Mit Magerquark gelingt der Käsekuchen am besten“, findet Inga Pfannebeck­er, DiplomÖkot­rophologin und Food-Journalist­in in Amsterdam. Magerquark verbinde sich später besser mit dem Puddingpul­ver, das in vielen Käsekuchen-Rezepten dazu gehört.

Ist der Quark weich und flüssig, sollte man ihn über Nacht in einem Sieb, das mit einem sauberen Küchenhand­tuch ausgelegt ist, abtropfen lassen. So verhindert man, dass die Quarkmasse wässrig wird und gegebenenf­alls den Mürbeteigb­oden durchfeuch­tet. Eier, die später neben Zutaten wie Zucker und Zitronenab­rieb in den Quark eingerührt werden, tragen dazu bei, dass die Masse beim Backen stockt.

Und das Vanille-Puddingpul­ver, das in vielen Backrezept­en vorkommt? „Das ist definitiv ein Geschmacks­geber für den Käsekuchen, aber es kann noch viel mehr“, erläutert Schrader. In Puddingpul­ver ist ein großer Anteil von Stärke. „Sie ist essenziell, um eine starke Masse zuzubereit­en, die beim Backen aufgeht und nicht wieder zusammenfä­llt“, so Schrader.

Keine Angst vor einer

zu flüssigen Masse

In manche Käsekuchen­füllung kommt viel Milch – die Masse ist, wenn alles fertig unterrührt ist, mitunter richtiggeh­end flüssig. Doch keine Sorge: Die Masse verfestigt sich beim Backen – vorausgese­tzt, man hält sich an die Mengenanga­ben im Rezept.

„Schmeckt die Käsekuchen­masse staubtrock­en, ist womöglich zu viel Stärke hineingera­ten“, sagt Pfannebeck­er. Man kann übrigens auch einen Teil des Quarks durch Mascarpone ersetzen. „Dadurch wird die Masse cremiger und auch kompakter“, erklärt die Ökotrophol­ogin.

Wenn die Quarkdecke Risse bekommt

Risse auf dem Käsekuchen lassen sich so vermeiden: Nach circa der Hälfte der Backzeit, wenn sich eine leichte Haut gebildet hat und die Masse etwas über die Springform ragt, nimmt man den Kuchen kurz aus dem

Ofen. „Dann wird die Haut mit einem geölten Messer von der Form abgelöst“, erläutert Schrader. Anschließe­nd kommt der Kuchen zum Weiterback­en wieder in den Ofen. So kann Schrader zufolge der Deckel des Kuchens weiter nach oben backen, ohne dass eine Wölbung oder Risse entstehen.

Um zu verhindern, dass der Kuchen eine zu dunkle Farbe annimmt, empfiehlt es sich, ihn nach etwa zwei Dritteln der Backzeit mit Backpapier abzudecken. „Ideal ist auch, den Kuchen im Ofen auf die zweite Schiene von unten und nicht mittig zu platzieren“, rät Pfannebeck­er. Zudem sollte der Kuchen nicht zu heiß gebacken werden, sagt Schrader – „eine Temperatur bei 170 Grad ist top.“Je heißer die Temperatur, umso dunkler und trockener der Kuchen.

Temperatur­unterschie­de

vermeiden

Und nach dem Backen? Unbedingt krasse Temperatur­unterschie­de vermeiden, also bloß nicht aus dem heißen Ofen in die kalte Küche. „Am besten lässt man den Kuchen im ausgeschal­teten Ofen bei leicht geöffneter Tür abkühlen“, sagt Pfannebeck­er. So lassen sich ebenfalls Risse verhindern, aber auch, dass der Kuchen nicht in sich zusammenfä­llt und platt wird.

Käsekuchen­rezepte gibt es mit und ohne Teigboden. „Wer Zeit und Kalorien sparen will, lässt einfach den Boden weg“, rät Pfannebeck­er. dpa

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Foto: Franziska Gabbert/ dpa-tmn Schön hoch, cremig und locker soll der Käsekuchen aussehen. Dafür darf der Quark allerdings nicht zu wässrig sein.

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