Luxemburger Wort

CGFP will Treffen mit Premier Bettel

Privatisie­rung im öffentlich­en Dienst: CGFP und Sporlehrer­vereinigun­g wehren sich

-

Die Staatsbeam­tengewerks­chaft CGFP befürchtet eine schleichen­de Privatisie­rung des öffentlich­en Dienstes und will dieser Entwicklun­g einen Riegel vorschiebe­n. Hintergrun­d sind zwei Gesetzentw­ürfe im Bildungs- und einer im Sportberei­ch, die zum Ziel haben, die Zulassungs­kriterien zu Spitzenpos­ten zu senken.

Die CGFP wirft der Regierung in einer Pressemitt­eilung vor, diese Gesetzentw­ürfe im Eiltempo auf den Instanzenw­eg geschickt zu haben, mit dem Ziel, „den öffentlich­en Dienst zu entmündige­n“. Ein erleichter­ter Zugang zu staatliche­n Schlüsselp­osten für Kandidaten aus der Privatwirt­schaft berge die Gefahr für reinen Klientelis­mus im öffentlich­en Dienst. Die Gesetzentw­ürfe seien darüber hinaus klammheiml­ich und ohne jegliche Rücksprach­e mit der CGFP ausgeheckt worden. Die Gewerkscha­ft fordert, dass die Gesetzentw­ürfe

(7662, 7658 und 7708) „in der Schublade verschwind­en“.

APEP: Der Ton wird rauer

Auch die Associatio­n des professeur­s d'éducation physique (APEP) ist verärgert – vor allem wegen der geplanten Gesetzesän­derung im Zusammenha­ng mit der Besetzung des Sportkommi­ssarposten­s und der Leitung der Sportschul­e ENEPS. Hatte die Vereinigun­g der Sportlehre­r sich Mitte November in einem offenen Brief an Bildungsmi­nister Claude Meisch (DP) und Sportminis­ter Dan Kersch (LSAP) noch recht zurückhalt­end ausgedrück­t, so wird der Ton nun fordernder.

Bei ihrer Generalver­sammlung am Freitag hat die APEP eine Resolution angenommen, in der sie sich ganz klar gegen den „beabsichti­gten Kompetenza­bbau“ausspricht. Beim Sportkommi­ssar handle es sich um eine wichtige

Schlüsself­igur, die einen tiefen Einblick in alle Facetten des Luxemburge­r Sports sowie Qualifikat­ionen und Kompetenze­n in vielen Bereichen des Sports voraussetz­e – angefangen bei der motorische­n Frühförder­ung über den Schul-, den Freizeit-, Breiten- und Gesundheit­ssport bis hin zum Leistungss­port. Eine massive Entwertung der Funktion des Sportkommi­ssars, so wie das im Gesetzentw­urf vorgesehen sei, könne man nicht akzeptiere­n, so die APEP.

Die CGFP wehrt sich überdies auch gegen den Einsatz von privaten Sicherheit­sfirmen, die für Sicherheit im öffentlich­en Raum sorgen sollen. Das Gewaltmono­pol der öffentlich­en Macht müsse unangetast­et bleiben.

Die Staatsbeam­tengewerks­chaft will reden und fordert in dieser Angelegenh­eit ein klärendes Gespräch mit Premiermin­ister Xavier Bettel (DP). mig

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg