Handlungsfreiheit wahren
Warum die Trambahn nach Esch/Alzette aufgeschoben werden sollte
Einige unverbesserliche Nörgler, zu denen auch der Unterzeichnende gehört, hatten vor Jahren Zweifel am Tram-Vorhaben der Stadt Luxemburg geäußert. Nach der Anbindung an den städtischen Bahnhof wird es nun vielleicht möglich sein zu beurteilen, in wieweit solche Bedenken berechtigt waren.
Wie das Urteil auch ausfallen mag: Für eine eventuelle Verbindung der Stadt Luxemburg mit Esch und Belval durch eine Trambahn wird es kaum aussagekräftig sein. Unabhängig von dieser Erkenntnis ist also die Frage, ob es nicht angebracht wäre, den Entscheid über dieses nächste TramVorhaben einstweilen in der Schwebe zu halten. Schließlich sind Esch und Belval sowohl durch die Autobahn als auch durch die Eisenbahn an die Stadt Luxemburg angebunden, das Vorhaben ist also mithin kaum dringlich. Hauptgrund für einen provisorischen Aufschub könnte jedoch die Frage sein, wie die Corona-Pandemie unsere zukünftigen Lebensgewohnheiten ändern wird und dies nicht nur im städtischen Raum: In puncto regionaler Personenverkehr könnte sich die Sachlage daher wesentlich verändern. Hinzu kommt, dass in Zukunft Europa und somit auch Luxemburg wahrscheinlich wesentliche gesellschaftliche Entwicklungen bevorstehen, die ebenfalls nicht ohne Einfluss auf das Geschehen sein können.
Sollte man sich daher nicht vor schwerwiegenden, jedoch nicht dringlichen und somit vielleicht voreiligen Entscheidungen hüten, um sich, besonders finanziell, größtmögliche Handlungsfreiheit für eine ungewisse Zukunft zu erhalten? Jean Hamilius,
Luxemburg