Der erste Adventskalender
Seit gestern hängt er da, an der Schrankwand, im Flur. Schön prominent platziert, sodass jeder, der sich durch unsere Wohnung bewegt, zwangsläufig an ihm vorbei muss: Der erste Adventskalender meiner Tochter. Keine große Sache, dachte ich. Ein Adventskalender halt. Das Konzept dürfte weitestgehend bekannt sein. Der Kalender ist eine schön angemalte Pappschachtel mit kleinen, durchnummerierten Türchen. Hinter jeder verbirgt sich eine Süßigkeit, oder, wie im Falle unserer Version, eine Spielfigur. Keine große Sache? Einerseits musste ich mir erklären lassen, dass das Figurenset, das sich in unserem
Sie zeigte auf die Schachtel und gab ein „Eh! Eh!“von sich.
Kalender befindet, in Facebookkreisen umstritten ist. Ein Rassismusvorwurf steht offenbar im Raum, weil eine der Kinderfiguren schwarz ist. Ich fragte mich, darauf angesprochen, ob der Vorwurf nicht eher berechtigt wäre, wenn alle der Figuren im Set dieselbe Hautfarbe hätten, aber sei es drum: Facebooklogik verstehe ich eh nicht immer. Andererseits hatte meine Tochter gestern Morgen sehr schnell das Kalenderkonzept verstanden. Sie stand im Flur und blickte hoch auf die Schachtel, den Zeigefinger ausgestreckt und ein aufforderndes „Eh! Eh!“von sich gebend. Nachdem die erste Tür geöffnet war, und eine der Spielfiguren erschienen war, wurde diese begutachtet. Dann wollte meine Tochter wissen, was hinter der zweiten Tür ist. Erklären Sie mal einem 20 Monate alten Kind, dass es bis morgen warten soll. Ich „freue“mich schon auf den 25. Dezember, wenn alle Türchen offen sind und meine Tochter morgens mit ausgestrecktem Zeigefinger beim Schrank steht und „Eh! Eh!“fordert. Luc