Auf hohem Niveau
In der Gemeinde Hesperingen wird mit einem Haushaltsentwurf von über 100 Millionen Euro nicht gespart
Hesperingen. Der Budgetentwurf 2021 ist geprägt von der CoronaKrise, aber beinhaltet dennoch zahlreiche Impulse für eine dynamische Weiterentwicklung des Gemeindelebens.
Bürgermeister Marc Lies (CSV) blickte auf Zahlen, in denen sich das gute Vorjahr mit einem Überschuss von 13,6 Millionen Euro widerspiegelt. Mit 55 Millionen Euro werden die Investitionen – vorwiegend für Schulen und kollektive Einrichtungen – weiterhin auf einem hohen Niveau sein. Zugleich aber schränkte Lies ein, dass die Einnahmen aus Gewerbesteuer und Fonds de dotation globale krisenbedingt mit einem Minus von 8,1 Millionen Euro deutlich geringer ausfallen.
Kirchenfonds: Vier Konventionen
Der Haushalt mit einem Volumen von über 100 Millionen Euro ersetzt die wegbrechenden Steuereinnahmen aus den Rücklagen und spart trotz der Krise nicht, sondern gibt klare Signale in Richtung zukunftsfähige Projekte. Um die geplanten Investitionen zu finanzieren, rechnet der Bürgermeister allerdings mit der Auflösung der Reserven und einer zurzeit noch fiktiven Aufnahme eines Kredites von 14,5 Millionen Euro, um den Haushalt ausgeglichen zu gestalten. Die Gemeinde hat bis dato bei 15 662 Einwohnern eine Pro-KopfVerschuldung von 107 Euro.
Mit 244 Mitarbeitern steigen die Personalaufwendungen auf rund 40 Prozent der ordentlichen Ausgaben, wobei unterstrichen wurde, dass dieser wachsende Aufwand mit der Dynamik der Gemeindeentwicklung einhergehe. Es wurde betont, dass die Haushaltsplanung 2021 zielstrebig, strukturiert und transparent die Herausforderungen der Zukunft angehe. Die Budgetdebatte findet am 11. Dezember statt.
Sportkoordinator. Die Gemeinde sucht einen Sportkoordinator. Schöffin Diane Adehm (CSV) beschrieb diese Stelle als kommunale Ansprech-, Koordinations- und Beratungsstelle für Fragen im Bereich Bewegung und Sport. Während der ersten drei Jahre sollen die Gehaltskosten für diesen Posten vom Sportministerium zu 50 Prozent subventioniert werden. Rat Roland Tex (Déi Gréng) vermisste eine gezielte Fachkompetenz sowie einen sportlichen Background in der Profilbeschreibung. Rat Claude Lamberty (DP) schlug bei dem großen Aufgabengebiet den Aufbau eines kommunalen Service des Sports vor.
Energetische Sanierung. Mit einem Kostenaufwand von 833 378 Euro werden in der Sporthalle der Grundschule in Fentingen umfassende Sanierungs- und Umbauarbeiten durchgeführt. Bei der Dämmung der Außenwände werden die Fenster reduziert und mit Dreifachverglasung versehen. Rat Robert Leven (CSV) kommentierte die Auswirkungen auf den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen und sprach von einem „wichtigen Schritt nach vorne“. Die Arbeiten werden größtenteils während der Sommerferien durchgeführt.
Miete für die Kirchengebäude. Seit der Trennung von Staat und Kirche mit dem Abkommen vom 26. Januar 2015 sind die Gotteshäuser im Besitz der Gemeinde. Einstimmig angenommen wurden vier Konventionen, die den Kirchenfonds als Mieter der Kirchen von Alzingen, Fentingen, Howald und Itzig festlegen. Die Miete wurde auf 2 000 Euro pro Jahr festgesetzt. Eine längere Diskussion gab es für die Kirche in Hesperingen, die die Räte von DP, Déi Gréng und LSAP lieber in öffentlicher Hand gesehen hätten, als Ort für Veranstaltungen und Konzerte oder als Bibliothek. Sie enthielten sich bei der Abstimmung.
Ordentlicher Haushalt: Einnahmen: 62 579 030 Euro Ausgaben: 46 120 283 Euro Außerordentlicher Haushalt: Einnahmen: 38 647 530 Euro Ausgaben: 54 952 876 Euro Überschuss:
13,6 Millionen Euro
Wichtige Investitionen:
– Neue Schule Alzingen:
9 000 000 Euro
– Neue Sporthalle Holleschbierg:
7 000 000 Euro
– Ausbau Schule Howald Plateau:
5 000 000 Euro
– Ausbau Schule Howald Couvent:
4 500 000 Euro
– Sanierung Centre Civique
Hesper: 3 000 000 Euro – Residenz Alloro–Parc Rothweit:
2 800 000 Euro – Regenüberlaufbecken Rue des
Scillas: 2 500 000 Euro
– Erwerb von Bauland:
750 000 Euro