Mit einem blauen Auge
Gemeinde Pütscheid hofft, Mindereinnahmen durch Corona dank gesunder Finanzlage budgetär zu verkraften
Pütscheid. Der coronabedingte Einbruch der staatlichen Zuwendungen für die Kommunen, er wird auch an der Gemeinde Pütscheid nicht spurlos vorbeigehen. Dank der besonnenen Haushaltspolitik der vergangenen Jahre dürfte man auf Sicht dennoch alle laufenden und geplanten Investitionsvorhaben ohne Anleihe durchziehen können, wie Bürgermeister Roger Zanter am Montag im Laufe der Ratssitzung vor Ort meinte. Bisher scheine man mit einem blauen Auge davonzukommen.
Wohnsiedlungsprojekt. Werden die Budgetpläne für 2021 den Gemeinderat vor allem in der nächsten Sitzung eingehend beschäftigen, so hatten sich die Räte am Montag aber erst einmal mit anderen Dossiers zu befassen. Darunter mit dem Teilbebauungsplan (PAP) „am Hosteschfeld“in Weiler, wo zwischen der Rue de Hosingen und der Rue Hohl 13 Häuser errichtet werden sollen. Ein Vorhaben, dem letztlich zwar einhellig zugestimmt wurde, dies allerdings nicht ganz ohne Bauchschmerzen.
Da einige der Häuser über die Rue Hohl erschlossen werden, hatte ein ebenfalls an dieser Straße anliegender Landwirt nämlich Bedenken in Bezug auf mögliches Konfliktpotenzial geäußert, wenn deren Häuserfronten gleich gegenüber seinem Hof liegen.
Eine Erschließung besagter Häuser über eine neue Stichstraße zur anderen Seite hin hätte indessen aber kaum Aussicht auf Bewilligung, da das Projekt in seiner jetzigen Form PAG-konform sei, und damit auch ein mit zusätzlicher Versiegelung und Unterhaltsfolgen behafteter Bau einer weiteren Straße nicht unerlässlich sei, wie Charles Brack vom Studienbüro darlegte. Dank einer Verbreiterung der Straße sowie der Schaffung von ganzen 15 öffentlichen Stellplätzen vor Ort habe man aber versucht, eventuellen Ärgernissen im Miteinander von Anwohnerund Landmaschinenverkehr bestmöglich vorzubeugen.
Seien die Bedenken des betroffenen Landwirts durchaus nachvollziehbar, so habe man letztlich keine rechtlich begründbare Handhabe, um das Projekt abzulehnen, wie Bürgermeister Roger Zanter resümierte. Der PAP wurde im Anschluss denn auch einstimmig bewilligt. Dem Landwirt bleibt als Reklamant nun aber noch die Möglichkeit, seine Einwände an das Innenministerium zu reichen.
Kläranlagenbau. Ferner war zu hören, dass man beim Kläranlagenbau zurzeit recht ordentlich vorankommt. Die technische Ausstattung der mittlerweile fertiggestellten Station in Nachtmanderscheid könne wohl im Frühjahr erfolgen, so dass im Sommer der Anschluss vollzogen werden könnte. Bis zum März sollen auch die Bauarbeiten für die neue Kläranlage in Pütscheid abgeschlossen sein.
Plaz fir all. Von zahlreichen Pannen seien dafür aber bislang die Arbeiten zum Bau der neuen Begegnungsstätte auf der Plaz fir all gegenüber dem Rathaus überschattet gewesen, so Bürgermeister Roger Zanter. Löblicherweise habe ein Teil der Mängel vom eigenen technischen Dienst ausgebügelt werden können, was später denn auch bei der Endabrechnung mit dem zuständigen Unternehmen zu berücksichtigen sei.
Pëtschter Bierg. Darüber hinaus ließ der Bürgermeister wissen, dass die ins Spiel gebrachte Sperrung der Straße vom Pëtschter Bierg hinab nach Stolzemburg für den Schwerlastverkehr wohl kaum realistisch sein wird. Wie bei einem Treffen mit dem Straßenbauamt erklärt worden sei, handele es sich um eine der ohnehin wenigen Zufahrtsstraßen der Region ins Ourtal, während eine Sperrung zudem andere Strecken umso stärker belasten würde. Man erwäge jedoch, das Tempo auf generell 70 km/h und 50 km/h für den Schwerlastverkehr zu senken. Da die Strecke an der Ortseinfahrt nach Stolzemburg wie in einen engen Trichter mündet, wird schon seit Jahren vor der potenziellen Gefahr fataler Unfälle gewarnt. jl