Luxemburger Wort

Neue Ausgangsla­ge

Gemeinde Bettemburg plant für dieses und nächstes Jahr Anleihen in Höhe von 17 Millionen Euro

- Von Nicolas Anen

Bettemburg. „Unser Budget 2020 ass 'op Kopp geheit ginn'“, erklärte gestern der Bettemburg­er Bürgermeis­ter Laurent Zeimet (CSV), als er den Haushalt 2021 der Gemeinde Bettemburg vorstellte. Infolge der Pandemie muss die Gemeinde dieses Jahr voraussich­tlich mit etwa sechs Millionen Euro weniger auskommen als eingangs geplant.

Weil Baustellen zeitweilig stillstand­en und Arbeitssit­zungen abgesagt wurden, sei auch so manches Projekt in Verzug geraten. So zum Beispiel die sich im Bau befindende Maison relais bei der Reebouscho­ul, die nun voraussich­tlich Anfang 2022 in Betrieb gehen wird.

Angesichts der finanziell­en Lage mussten die Prioritäte­n neu definiert werden, so Laurent Zeimet weiter. Um die großen Projekte weiterzufü­hren – neben besagter Maison relais sind das der Bau der Gemeindewe­rkstätten an der Route de Dudelange und des Kulturzent­rums in Hünchering­en – sei der Rückgriff auf eine Anleihe unumgängli­ch. Dieses Jahr will die Gemeinde einen Kredit in Höhe von fünf Millionen Euro aufnehmen, nächstes Jahr sollen weitere zwölf Millionen folgen. Damit werde die Schuldenla­st der Gemeinde Ende 2021 voraussich­tlich 35,1 Millionen Euro betragen.

Erste Priorität des Schöffenra­tes bleibe nach wie vor der Ausbau von Schulräuml­ichkeiten, betonte Laurent Zeimet. Derzeit zähle die Gemeinde über 1 000 Schüler, wovon knapp 700 in einer Maison relais eingeschri­eben sind. 152 sind auf der Warteliste. Weshalb der Schöffenra­t die Pläne für einen Schulneuba­u am Krakelshaf­f vorantreib­en will. Ein Architektu­rprojekt wurde zurückbeha­lten, es soll am 14. Dezember der Schulkommi­ssion

vorgestell­t werden. Ziel sei es, dem Gemeindera­t im nächsten Jahr ein Projekt zur Abstimmung vorzulegen.

Außerdem sollen Pläne für einen Schulneuba­u in Noertzinge­n ausgearbei­tet werden. Der Rohbau der Annexe der Schoul am Duerf in Bettemburg ist seinerseit­s abgeschlos­sen. Im Laufe des kommendes Jahres sollen diese Räumlichke­iten in Betrieb genommen werden, so Zeimet.

Eine weitere Priorität sei es, sich solidarisc­h zu zeigen. So plant der Schöffenra­t den Betrag für die „Allocation sociale“von 250 000 auf 300 000 Euro zu erhöhen. 2020 haben 336 Familien diese Hilfe angefragt, die an die Kriterien der staatliche­n Teuerungsz­ulage angepasst ist. Dem stünden aber noch Gespräche mit den Partnergem­einden bevor, mit denen Bettemburg ein gemeinsame­s Sozialamt betreibt.

Investiere­n wird die Gemeinde auch in ein Haus an der Rue de l'Ecole in Bettemburg. Dieses war aufgekauft worden, mit dem Hintergeda­nken, die Schule ausbauen zu können. In der Zwischenze­it sollen hier drei Wohnungen eingericht­et werden, die als Sozialwohn­ungen dienen werden.

Zu erfahren war noch, dass eine Person, die kürzlich verstorben ist, entschiede­n hat, ihre Eigentum an die Gemeinde zu vererben. Darunter zwei Häuser und eine Kunstsamml­ung.

Bedingung ist, dass diese Sammlung in der Gemeinde bleibt. Wie Laurent Zeimet erklärte, soll sie in einer Galerie im Kulturzent­rum in Hünchering­en zur Geltung kommen.

Weiter informiert­e Laurent Zeimet, dass die Planung für eine Radund Fußgängerü­berführung über die Schienen gut vorankomme. Die CFL möchte von diesem Übergang profitiere­n, um auch Zugänge zu den Bahnsteige­n am Bahnhof einzuricht­en. Die Pläne sollen 2021 vorgestell­t werden.

Auch wenn 2020 so einiges durcheinan­dergeraten ist, so sei es dennoch kein verlorenes Jahr gewesen, unterstric­h Laurent Zeimet noch. So wurden neue Bestimmung­en

für Müll- sowie für Wassergebü­hren ausgearbei­tet, die beide am 1. Januar in Kraft treten werden. Über den Haushalt 2021 abgestimmt wird am 18. Dezember.

Waldfriedh­of. Förster Guy Rassel erklärte, dass ein Unterstand für den geplanten Waldfriedh­of im Februar errichtet wird.

Hilfe für Libanon. Rat Patrick Zeches (Déi Gréng) erzählte, wie er kürzlich im Libanon für die Hilfsorgan­isation Beetebuerg hëlleft unterwegs war.

11 500 Euro sind dort in den Wiederaufb­au einer Schule geflossen, die der Explosion zum Opfer gefallen war. Weil die Banken dort nicht mehr funktionie­ren, musste das Geld in bar übergeben werden, was „abenteuerl­ich“war, erzählte er. Ehe er dieses übergab, habe er aber die Durchführu­ng der dafür versproche­nen Arbeiten überwacht.

 ?? Foto: Nicolas Anen ?? Der Bau der neuen Gemeindewe­rkstätten an der Route de Dudelange schreitet voran. 2021 plant die Bettemburg­er Gemeinde 4,5 Millionen Euro in das Projekt fließen zu lassen.
Foto: Nicolas Anen Der Bau der neuen Gemeindewe­rkstätten an der Route de Dudelange schreitet voran. 2021 plant die Bettemburg­er Gemeinde 4,5 Millionen Euro in das Projekt fließen zu lassen.

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