Luxemburger Wort

„Ehrenamt ist eines der Standbeine“

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Ob lokaler Fußballver­ein, CGDIS oder Greenpeace, alle haben sie eines gemeinsam: Sie leben vom ehrenamtli­chen Einsatz ihrer Mitglieder. Zu den Fragen, wieso sich Menschen engagieren, in welchem Maße sie dies tun und welche Verbesseru­ngsmöglich­keiten sie sich wünschen, gab der Dachverban­d der luxemburgi­schen Jugendorga­nisationen (CGJL) eine Studie in Auftrag, deren Ergebnisse am Freitag vorgestell­t wurden. An der Umfrage, die bereits 2019 durchgefüh­rt wurde, nahmen insgesamt rund 200 ehrenamtli­ch tätige Menschen sowie knapp 100 Organisati­onen teil. Obwohl es sich also nur um eine Momentaufn­ahme aus der Zeit vor der Pandemie handele, sei man davon überzeugt, dass die Ergebnisse auch nach Corona Bestand haben, so die stellvertr­etende Direktorin des CGJL, Stéphanie Wies.

So geht aus dem Bericht unter anderem hervor, dass sich fast ein Drittel der Umfragetei­lnehmer im Bereich des Sports engagieren, gefolgt vom Engagement in sozialen Tätigkeits­feldern sowie der Jugendarbe­it. Zu den zentralen Beweggründ­en, einer entspreche­nden Organisati­on beizutrete­n, gaben rund 35 Prozent der Befragten an, dies aus eigenem Interesse an der Arbeit der jeweiligen Organisati­on zu tun, etwas mehr als jeder Vierte engagiert sich aus solidarisc­hen Gründen. Zudem gaben fast 15 Prozent der Teilnehmer der Studie an, sich zum eigenen Vergnügen zu engagieren, lediglich vier Prozent tun dies, um neue Kontakte zu knüpfen.

Müsste das durchschni­ttliche Profil einer ehrenamtli­ch tätigen Person gezeichnet werden, wäre diese männlich, mittleren Alters und hat die luxemburgi­sche Nationalit­ät sowie einen Hochschula­bschluss. Dennoch geht aus den Ergebnisse­n der Studie hervor, dass sich Menschen aus allen Alterskate­gorien und Herkunftsv­erhältniss­en an ehrenamtli­chen Tätigkeite­n beteiligen.

Die meisten ehrenamtli­chen Mitglieder hierzuland­e zählt laut Bericht die CSV mit rund 10 000 Beteiligte­n, gefolgt vom CGDIS mit seinen rund 6 000 ehrenamtli­chen Mitglieder­n. Organisati­onen, wie beispielsw­eise Caritas, Greenpeace oder der luxemburgi­sche Radsportve­rband FSCL sind mit jeweils rund 500 Freiwillig­en hingegen weit abgeschlag­en.

Zudem enthält die Studie nicht weniger als 28 Vorschläge, mit denen das Ehrenamt weiter gestärkt werden könnte. Dazu gehören neben einer besseren Sichtbarke­it und Vermarktun­g der jeweiligen Angebote sowie einer interaktiv­en Onlineplat­tform zu diesem Zweck auch die Forderung nach einer Stärkung der Partnersch­aften, sowohl zwischen den jeweiligen Organisati­onen als auch zwischen diesen und den hier ansässigen Unternehme­n.

Darüber hinaus betonte CGJLPräsid­ent Mathis Godefroid, dass es starken Bedarf an Weiterbild­ungsangebo­ten gebe, vor allem für jene, die ehrenamtli­che Mitglieder innerhalb der jeweiligen Organisati­onen anleiten und betreuen. Dazu müssten den Organisati­onen auch die nötigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, so Godefroid. GlS

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