Treppchen-Zählen
Jetzt musste ich erst einmal googeln, wie diese Dinger überhaupt heißen, liebe Leser. Dabei gibt es sie gefühlt seit Ewigkeiten. Mich begleiten sie jedenfalls schon seit ich denken kann – die „Käerzeluuchten“, die in der Vorweihnachtszeit quer durch das Land die Fensterbänke schmücken, diese kleinen Treppchen mit meist sieben elektrischen Kerzen. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie wir uns als Kinder darüber gefreut haben, wenn die Leute sie endlich vom Dachboden geholt hatten und die ersten Exemplare in den Stuben aufleuchteten. Das war nämlich zugleich der Startschuss für unser liebstes Spiel bei langweiligen Autofahrten:
Die Nase ans Fenster gedrückt, spähten wir in die Stuben.
„Käerzeluuchten-Zielen“. Wo auch immer wir hinfuhren: In den Wochen vor Weihnachten klebten wir mit der Nase am Autofenster und spähten nach den „leuchtenden Treppchen“. Meine kurze Google-Recherche hat übrigens ergeben, dass es offenbar gleich mehrere Bezeichnungen für diese weihnachtliche Deko gibt: Adventsleuchter zum Beispiel, Lichterbogen, Schwibbogen, Kerzenbogen oder auch Kerzenbrücke. Offenbar sind sie bei Online-Händlern auch in diesem Jahr wieder der Renner. Dabei hatte ich eine Zeit lang den Eindruck, kletternde Weihnachtsmänner sowie leuchtende Rentiere, Schlitten und Geschenk-Attrappen hätten die guten alten „Käerzeluuchten“ein für alle Mal abgelöst. Ich freue mich jedenfalls darüber, dass auch der Klassiker vielerorts wieder einen festen Platz auf der Fensterbank hat. Oder war er vielleicht nie richtig weg? Ich bin mir da nicht so sicher. Sicher ist aber eines: Auf dem Nachhauseweg werde ich gleich „Käerzeluuchten“zählen. Diane