Luxemburger Wort

Für besseren Mieterschu­tz

Gemeindeve­rtreter positionie­ren sich zu Gesetzeste­xt

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Luxemburg. Im Sommer hatten Bestimmung­en um Wohngemein­schaften im PAG von Esch/Alzette hohe Wellen geschlagen. Vorwürfe wurden laut, dass die Stadt Wohngemein­schaften (WG) gänzlich verbieten wolle. Die Stadtverwa­ltung verteidigt­e sich allerdings dagegen. WGs seien nicht gleich WGs, hieß es damals. Ausschlagg­ebend sei vor allem, dass Mieter über ein gemeinsame­r Mietvertra­g (bail commun) mit dem Eigentümer verfügen. Mit der Maßnahme wolle die Stadt unter anderem gegen Schlafhänd­ler und unwürdige Mietzimmer vorgehen.

In diesem Zusammenha­ng ist derzeit auch das Gesetzproj­ekt 7642 auf dem Instanzenw­eg, das den Umgang mit Wohngemein­schaften regulieren und Mieter besser schützen soll – auch in Hinblick auf sogenannte Cafészëmme­ren. Zu diesem Text soll auch das Gemeindesy­ndikat Syvicol ein Gutachten vorlegen. Im Zuge einer Sitzung diskutiert­en Gemeindeve­rtreter deshalb gestern über ihren Standpunkt.

„Legaler Rahmen geht nicht weit genug“

Ein Mitarbeite­r des Syndikats stellte zunächst einige Kritikpunk­te vor. Der Syvicol begrüße die Intention der Regierung, in diesem Zusammenha­ng einen legalen Rahmen zu schaffen, allerdings gehe der Text nicht weit genug. Das Gesetz sei leider nicht obligatori­sch, habe also keinen Caractère impératif. Zudem schaffe der Text mehr Vorteile für den Vermieter, als für den Mieter.

Im Zuge der Cafészëmme­ren lobt der Syvicol indes, dass Vermieter laut dem neuen Text in diesem Zusammenha­ng nicht mehr so einfach hohe Mieten verlangen dürfen. Diese seien nämlich wie bei anderen Immobilien an das investiert­e Kapital gekoppelt.

Die Sitzung war von angeregten Diskussion­en geprägt. Unter anderem meldete sich auch der Bürgermeis­ter von Esch/Alzette, George Mischo (CSV), zu Wort. Er bezeichnet­e sich selbst im Zusammenha­ng mit Wohngemein­schaften als gebranntes Kind.

Er betonte, dass man in Esch nicht gegen Wohngemein­schaften sei. Diese müssten allerdings bestimmten Mindeststa­ndards entspreche­n, um einen Mieterschu­tz gewährleis­ten zu können. Dafür sei unter anderem auch der im Gesetz vorgesehen­e Bail commun unabdingli­ch.

Das Gutachten des Syvicol soll nun in den kommenden Wochen vollständi­g ausgearbei­tet und abgeschlos­sen werden. m.r.

Aufgrund der stetig steigenden Immobilien­preise entscheide­n sich immer mehr Personen, in einer Wohngemein­schaft zu leben.

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