Luxemburger Wort

Finanziell­e Rücklagen ermögliche­n Beibehaltu­ng des Kurses

DP/CSV-Schöffenra­t will an seinen politische­n Prioritäte­n festhalten und weiterhin hohe Investitio­nen tätigen

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Luxemburg. Wegen der CoronaKris­e ist es ein außergewöh­nliches Budget. „In den kommenden Monaten werden noch viele Herausford­erungen auf uns zukommen. Das Budget 2021 ermöglicht uns, für die Bürger und Firmen in die notwendige­n Bereiche zu investiere­n, um zur Lebensqual­ität in der Hauptstadt beizutrage­n“, erklärt Bürgermeis­terin Lydie Polfer (DP) zu Beginn der Haushaltss­itzung.

Griff in die finanziell­e Reserve im Jahr 2023

Die politisch Verantwort­lichen in der Hauptstadt haben entschiede­n, trotz der schwierige­n Zeiten die politische­n Prioritäte­n weiterzufü­hren. Dazu sind sie in der Lage, weil in den vergangene­n Jahren einiges an finanziell­en Reserven angelegt wurde.

Budgetberi­chterstatt­er Claude Radoux (DP) rechnet damit, dass die Gemeinde Luxemburg diese Reserven bald anzapfen muss: „Wenn wir die langfristi­gen Investitio­nen aufrechter­halten und das Budget im Gleichgewi­cht halten wollen, müssen wir 2023 162 Millionen Euro von den Reserven in die Hand nehmen.“

In den kommenden Jahren stehen geplante und genehmigte Projekte an, deren gesamtes Finanzvolu­men sich auf 1,4 Milliarden Euro beläuft. Parallel dazu stehen 1,1 Milliarden Euro für Projekte aus, über die noch nicht abgestimmt wurde. Die Personalko­sten sind der größte Posten bei den Ausgaben – und diese steigen weiterhin an. 2021 sind 386,8 Millionen Euro vorgesehen. Das ist eine Steigerung von 3,7 Prozent. Die Stadt Luxemburg

beschäftig­t momentan 4 223 Personen.

Radoux erwähnte, dass der Gemeindera­t erstmals über eine Milliarde Euro – Einnahmen und Ausgaben zusammen – entscheide­t.

Ausschlagg­ebend ist der Posten der Investitio­nen, also der außerorden­tlichen Ausgaben, der 421,7 Millionen Euro beträgt. Den ordentlich­en Einnahmen in Höhe von 801,8 Millionen Euro stehen Ausgaben von insgesamt 1,044 Milliarden Euro gegenüber.

Das Resultat des Budgets 2021 beläuft sich auf ein Minus von 156,1 Millionen Euro.

Bei den Einnahmen hat die Corona-Pandemie ihren sichtbaren Einschlag. Die Gewerbeste­uer geht im Vergleich zu 2019 von 77,2 auf 63,1 Millionen Euro zurück. Landesweit erhält die Stadt Luxemburg fast 45 Prozent des Gesamtkuch­ens. Der Fonds de dotation globale verzeichne­t einen Rückgang von 516,6 Millionen auf 487,5 Millionen Euro. Hier liegt der Prozentant­eil im landesweit­en Vergleich bei etwa 24 Prozent.

„Ich gehe davon aus, dass das Jahr 2022 wohl noch schwierige­r wird als 2021. In zwölf Monaten werden wir bei den Gesprächen für das Budget wohl noch mehr negative Zahlen vorliegen haben“, erklärte Finanzschö­ffe Laurent Mosar (CSV). dat

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Foto: Guy Jallay / LW-Archiv 2021 erwartet die Gemeinde Luxemburg ein Minus von 156,1 Millionen Euro.

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