Millionen für die Bildung
Gemeinderat Schifflingen beschließt Ausbau der Lydie-Schmit-Schule – Arbeiten sollen zwei Jahre andauern
Schifflingen. Im Schulbereich wird aufgerüstet. Demnächst soll die Lydie-Schmit-Schule um- und ausgebaut werden. 22 Millionen will sich die Gemeinde die Verjüngungskur für das Gebäude, das auch als „alte Schule“bekannt ist und um 1910 entstand, kosten lassen. Das Vorhaben wurde im Gemeinderat mit dem Stimmen der schwarz-grünen Mehrheit und der DP abgesegnet. Die LSAP-Opposition enthielt sich mit dem Argument, dass sie ein anderes Konzept bevorzugt hätte.
Dass jetzt in der Südgemeinde massiv in die Bildung investiert wird, kommt nicht von ungefähr, denn angesichts einer ständig wachsenden Bevölkerung droht es, in den Klassenräumen eng zu werden. So sei denn auch der Um- und Ausbau im Rahmen eines Gesamtprogramms im Schulbereich zu betrachten, erklärte Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) im Gemeinderat. Und im Rahmen dieses Konzepts sollen auch Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen enger zusammenrücken.
Das Projekt sieht vor, dass sämtliche Klassensäle in dem bestehenden Gebäude erneuert werden. Parallel dazu soll ein neuer Flügel entstehen. Auch der Schulhof soll vergrößert werden.
Losgehen könnte es im September 2021. Der Umbau führt dazu, dass das Gebäude, das später auf den Namen Bildungshaus hören wird, zwei Jahre lang nicht zur
Verfügung stehen wird. Während dieser Zeit wird es für die Schüler einer Übergangslösung geben, die laut Bürgermeister Paul Weimerskirch so konzipiert ist, dass sie auch nach dem Abschluss des Projekts langfristig nutzbar sein wird.
Tiefgarage im Gewerbegebiet. Uneinigkeit zwischen Mehrheit und Opposition herrschte auch bei dem geplanten Bau einer Tiefgarage im neuen Gewerbegebiet „Op Herbett“zwischen Schifflingen und Foetz.
Damit die Blechlawine wenigstens teilweise aus dem Landschaftsbild verschwindet, sollen Firmenwagen und die Fahrzeuge der Angestellten der verschiedenen Betriebe in den Untergrund verbannt werden.
Auf drei Ebenen sollen 244 Abstellplätze entstehen. In das Projekt sollen 14,6 Millionen Euro investiert werden. An sich ist es eine Art Vorfinanzierung, da auch mit Einnahmen aus dem Verkauf und der Vermietung der Stellplätze zu rechnen ist. Nach längeren Diskussionen sprach sich die LSAPFraktion gegen das Vorhaben aus. Abgesegnet wurde das Projekt Tiefgarage mit den Stimmen von CSV, Grünen und DP.
Viele Kostenvoranschläge. In der Sitzung wurden auch weitere Kostenvoranschläge genehmigt. 148 876,65 Euro sollen in die Modernisierung des Regenrücklaufbeckens in der Rue de Hédange investiert werden, 380 000 Euro in die Renaturierung des Kiemelbachs
und 230 000 Euro in eine Pelletheizung in der Nelly-SteinSchule.
Zudem sollen 400 000 Euro in die Entlüftungsanlage der Sportschule, 140 000 Euro in die Verbesserung der Straßeninfrastruktur in der Cité Europe und 220 000 Euro in die Erneuerung des Wegenetzes auf dem Friedhof investiert werden. 850 000 Euro sind indes für die Instandsetzung der Montée du Cimetière und 890 000 Euro für das Versorgungsnetz in der Rue des Aulnes vorgesehen.
Zusätzlich werden 60 000 Euro für das Anlegen von Blumenwiesen gebucht. Sie sollen einen Beitrag zum Artenschutz darstellen und gleichzeitig ein willkommener Farbtupfer in der Wüste des kurzgeschorenen Rasens sein.
Corona. Die Pandemie blieb nicht ohne Auswirkungen auf Schifflingen. So sprach Paul Weimerskirch in der Gemeinderatssitzung von „einem Jahr, das uns viel abverlangt hat“. Das Virus nagte auch an den Gemeindefinanzen.
Für die Haushaltsjahre 2020 und 2021 rechnet man mit einem Ausfall, der zwischen acht und elf Millionen Euro liegen dürfte. Die rückläufigen Einnahmen führen dazu, dass man auf die Rücklagen zurückgreifen muss, um die Auswirkungen der Pandemie abzufedern. In diesen Zeiten habe man versucht, Prioritäten zu setzen und Notwendigkeiten Rechnung zu tragen, versicherte der Bürgermeister.