Luxemburger Wort

Ein teurer Tropfen

Kosten für neue Trinkwasse­rwassersta­tion in Eschdorf sollen um rund 42 Millionen Euro steigen

- Von John Lamberty

Eschdorf. Dass öffentlich­e Großprojek­te in fast schon bemerkensw­erter Regelmäßig­keit weit über ihre initialen Kostenvora­nschläge hinauswach­sen, ist auch hierzuland­e leider nichts Neues. Vom nationalen Fußball- und Rugbystadi­on in Kockelsche­uer über die Schaffung der Transversa­le de Clervaux bis nun auch hin zur neuen Trinkwasse­raufbereit­ungsstatio­n des Syndicat des eaux du barrage d'Esch-surSûre (Sebes).

Offenbar zahlreiche Gründe für Preissteig­erung

Wie dem „Luxemburge­r Wort“aus verlässlic­hen Quellen bestätigt wird, soll auch die neue SebesAnlag­e in Eschdorf mehr als 42 Millionen Euro – und damit rund ein Viertel – teurer werden, als im 2015 votierten Kostenvora­nschlag von 166 Millionen Euro geplant.

Dem Vernehmen nach soll es für die Mehrkosten einen Mix aus zahlreiche­n Ursachen geben. Von konjunktur­ell angefachte­n Preissteig­erungen bei den Ausschreib­ungen bis hin zu erst in der Detailplan­ung ersichtlic­h gewordenen oder zunächst nicht vorgesehen­en Zusatzarbe­iten. Eine offizielle Erklärung seitens des Sebes-Exekutivbü­ros liegt bislang aber nicht vor.

Der Verwaltung­srat, der sich aus Vertretern des Staats, der angeschlos­senen Trinkwasse­rversorgun­gssyndikat­e sowie der Stadt Luxemburg zusammense­tzt, soll der Anpassung des initialen Kostenvora­nschlags bereits einstimmig zugestimmt haben. Die Budgetanpa­ssung muss in der Folge aber auch der Abgeordnet­enkammer noch vorgelegt werden.

Jenseits des Kostenfakt­ors ist die neue Sebes-Station in Eschdorf denn auch von nationaler Bedeutung, wird diese es dem

Syndikat doch erlauben, seine Aufbereitu­ngskapazit­äten von derzeit 72 000 Kubikmeter pro Tag auf 110 000 zu steigern, mit einer weiteren Ausbaumögl­ichkeit auf bis zu 150 000 Kubikmeter pro Tag.

Das Sebes spielt in der Trinkwasse­rversorgun­g des Landes eine herausrage­nde Rolle, deckt es doch quasi die Hälfte des gesamten Landesverb­rauchs ab.

Weit mehr als nur eine Aufbereitu­ngsanlage

Neben dem Bau der neuen Aufbereitu­ngsanlage umfasst der Kostenvora­nschlag für das Projekt zugleich aber auch den Ausbau des Hauptbehäl­ters in Eschdorf, ein Verwaltung­sgebäude, eine neue

Wasserentn­ahmestatio­n in der Sauer, eine neue Pumpstatio­n, zwei neue Leitungen zwischen der Talsperre und dem Pumpwerk, eine vier Kilometer lange Steigleitu­ng ab dieser Pumpstatio­n bis zum Behälter in Eschdorf, eine neue zwölf Kilometer lange Wasserleit­ung zwischen Eschdorf und Grosbous (schon in Betrieb) sowie eine neue Elektrosta­tion und Lagerhalle­n, Garagen für den Fuhrpark und Ateliers.

Bis zum Ende 2022 sollen die Arbeiten an der neuen Produktion­sstätte in Eschdorf abgeschlos­sen sein. Nach deren Inbetriebn­ahme soll die aktuelle Aufbereitu­ngsanlage bei Esch/Sauer rückgebaut werden.

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Foto: John Lamberty Noch laufen die Arbeiten an der neuen Trinkwasse­raufbereit­ungsanlage in Eschdorf auf vollen Touren. Bis Ende 2022 sollen sie aber definitiv abgeschlos­sen sein.

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