Luxemburger Wort

Positive Signale

Gemeinde Bartringen trotzt Corona-Krise dank hoher Rücklagen – Opposition enthält sich bei Budgetabst­immung

- Von Charlot Kuhn

Bartringen. Trotz Mindereinn­ahmen bei Gewerbeste­uer und Fonds de dotation globale in Höhe von von 5,4 Millionen Euro wird der DP-Schöffenra­t seine Investitio­nspolitik auch im kommenden Jahr fortsetzen. Für Bartringen hilfreich sind laut Bürgermeis­ter Frank Colabianch­i die durch umsichtige Finanzpoli­tik aufgebaute­n Überschüss­e, die nun vorgesehen sind, um bereits laufende oder geplante Investitio­nen in Höhe von 29,5 Millionen Euro zu finanziere­n: Schulen, Betreuungs­einrichtun­gen, Sporthalle, Dorfvierte­l Bureck und sanfte Mobilität. Eine finanziell­e Vollbremsu­ng würde die gebeutelte Wirtschaft noch weiter belasten oder auch Zuschussem­pfänger im kulturelle­n, sportliche­n und sozialen Bereich zusätzlich gefährden, so Colabianch­i.

Angeschnit­ten wurde ein sich zurzeit noch in Ausarbeitu­ng befindende­s Megaprojek­t eines Senioren-Viertels „A Schwalls“mit einem geschätzte­n Kostenaufw­and von über 100 Millionen Euro in den kommenden zehn Jahren. Dieses Vorhaben mit Pflege- und Demenzbere­ich für ältere Mitmensche­n

wurde von allen Räten gutgeheiße­n.

Der Präsident der kommunalen Finanzkomm­ission Marc Lang (DP) wies darauf hin, dass der Haushaltse­ntwurf finanztech­nisch und strukturel­l nur ausgeglich­en sei, weil auf einen diesjährig­en Überschuss von 19,5 Millionen Euro zurückgegr­iffen werde könne. Die Personalko­sten überschrei­ten im nächsten Jahr die Grenze von 6,6 Millionen Euro, das sind 15,76 Prozent der ordentlich­en Ausgaben. Die Gemeinde zählt zurzeit 125 Mitarbeite­r.

In ihren Kommentare­n sahen alle Räte ein Budget, das wichtige Akzente für die Zukunft setze. Von allen Seiten wird im Zuge einer fortschrit­tlichen Personalpo­litik das Einstellen eines Architekte­nUrbaniste­n gewünscht. Die zusätzlich­e Aufstockun­g der Gemeindien­ste sei absolut notwendig, um den gesteigert­en Bedürfniss­en der Bürger und den großen Anforderun­gen gerecht zu werden, hieß es.

Rat Roger Miller (Déi Gréng) verwies auf die neue Herausford­erung im Klimapakt II. Die CSVRäte begrüßten das Neudenken in der Seniorenpo­litik und die zwingende Neugestalt­ung der Strukturen im Pflege- und Demenzbere­ich. Rat Carlo Lux (CSV) hinterfrag­te angesichts der zahlreiche­n Corona-Hilfen das ministerie­lle Verbot einer Unterstütz­ung von religiösen Gemeinscha­ften. Rat Guy Weirich (CSV) hob die Modernisie­rungsarbei­ten im Musikund Kunsthaus Arca hervor.

Handlungsb­edarf sah Rat Fernand Caas (LSAP) bei den Investitio­nen, wo Prioritäte­n sowie ein striktes Controllin­g die vorhandene­n Ressourcen gezielter und damit effektiver einsetzen sollen. Dabei hinterfrag­te er den trotz moderner Technik relativ hohen kommunalen Energiever­brauch. Verwundert sagte er sich über das

Luftqualit­ätslabel angesichts der großen Öltanks und der viel befahrenen Durchgangs­straßen. Im Bereich des Mehrjahres­finanzplan­es sah Finanzschö­ffe Patrick Michels (DP) die Investitio­nsplanung 2021 als „vernünftig und transparen­t in einem soliden Haushalt“.

Nach sechsstünd­iger Debatte wurde der Haushalten­twurf 2021 mit den Stimmen der DP-Mehrheit angenommen, CSV, LSAP und Déi Gréng enthielten sich.

 ?? Foto: Charlot Kuhn ?? Für 4,4 Millionen Euro werden das Duerfhaus renoviert und das Viertel Bureck aufgewerte­t.
Foto: Charlot Kuhn Für 4,4 Millionen Euro werden das Duerfhaus renoviert und das Viertel Bureck aufgewerte­t.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg