Luxemburger Wort

Trügerisch­er Weihnachts­stern

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Falls Sie heute noch keinen Blick auf den Kalender oder die Kopfzeile Ihrer Zeitung geworfen haben, verrate ich Ihnen: Es ist der 12.12.2020. In den USA handelt es sich dabei um den „Tag des Weihnachts­sterns“. Die rotglühend­e Pflanze, die von Botanikern und Menschen, die sich besonders wichtig machen wollen, auch Poinsettie genannt wird, stammt ursprüngli­ch aus Mittelamer­ika. Sie wurde nach Joel Roberts Poinsett benannt, der zwischen 1825 und 1830 USamerikan­ischer Botschafte­r in Mexiko war und Proben in die USA schickte, womit die weltweite Verbreitun­g ihren Lauf nahm. Selbst bis in den hohen

Pflanzen aus Plastik brauchen in der Regel kaum Wasser.

Norden Luxemburgs hat sich der Gast aus Lateinamer­ika bereits verirrt. Mittlerwei­le ist der Weihnachts­stern dermaßen beliebt, dass sogar Nachbildun­gen aus Plastik angefertig­t werden. Diese haben in der Zwischenze­it eine solche Perfektion erreicht, dass nicht jeder sie von ihren natürliche­n Vorbildern unterschei­den kann. So auch eine meiner Tanten, nein ich nenne deinen Namen hier natürlich nicht, Mich, die vor einigen Jahren einen „Fake-Weihnachts­stern“meiner Großmutter unbeabsich­tigt gegossen hat. Die Affinität für künstliche Pflanzen scheint in meiner Familie generell weit verbreitet, hat doch ebenfalls einer meiner Onkel, auch du sollst unerkannt bleiben, Carlo, die Plastikorc­hideen einer Nachbarin irrtümlich­erweise großzügig mit Wasser versorgt. Aber auch wenn die milde Gabe H2O in beiden Fällen keine bleibenden Schäden verursacht hat, sei trotzdem noch einmal explizit darauf hingewiese­n: Pflanzen aus Plastik brauchen in der Regel kaum Wasser. Anderersei­ts ist Weihnachte­n bekanntlic­h die Zeit des Gebens ... Marc H.

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