Luxemburger Wort

Sternfahrt zur Tram

Von morgen an treten umfangreic­he Veränderun­gen im Busnetz in Kraft

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Luxemburg. Wenn von Sonntag an die Tram durchgehen­d von Kirchberg zum Zentralbah­nhof fährt, dann trägt das ganz entscheide­nd zur Verkehrsen­tlastung im Zentrum der Hauptstadt bei: Täglich 1 700 Busfahrten weniger im Nadelöhr zwischen Bahnhofsvi­ertel und Oberstadt sollen verhindern, dass Busnutzer auch weiterhin gemeinsam mit den Autofahrer­n im Stau stehen.

Die Tram wird laut den Plänen des Mobilitäts­ministeriu­ms von morgen an zum Rückgrat des gesamten öffentlich­en Personenna­hverkehrs in und um die Hauptstadt. Die Buslinien, sowohl jene der hauptstädt­ischen Verkehrsbe­triebe AVL als auch jene der RGTR-Überlandbu­sse, werden an die erweiterte Tramstreck­e angepasst. Zudem sollen Strecken, Anbindunge­n und Taktung im ganzen Land verbessert werden.

Auf vier Achsen durch die Hauptstadt

Das geht nicht ohne umfangreic­he Veränderun­gen, wie sich bereits vor Wochen bei der Vorstellun­g der neuen Fahrpläne der hauptstädt­ischen Busdienste zeigte. In Luxemburg-Stadt spielt die Tram erwartungs­gemäß die Hauptrolle und die AVL-Busse orientiere­n sich an vier Achsen, welche das ganze Stadtgebie­t durchziehe­n.

Ob ein Bus etwa nur den Zentralbah­nhof, die Rocade oder auch beziehungs­weise nur die Oberstadt anfährt, sollen Nutzer an der Farbgebung der Liniennumm­er erkennen. Auf den Fahrplänen kennzeichn­et dunkles Lila die Strecke der Tram zwischen Kirchberg und dem Bahnhof. Türkis ist Linien vorbehalte­n, die den Bahnhof und die Oberstadt anfahren. Grüne Linien führen über die Bushaltest­ellen der Rocade de Bonnevoie und in die Oberstadt. Pinke Buslinien steuern vom Westen, Osten und Norden die Oberstadt an, nicht aber das Bahnhofsvi­ertel.

Mobilitäts­ministeriu­m kommt mit großem Verspreche­n

Bei den Überlandbu­ssen gehen die Veränderun­gen weit darüber hinaus. Neben veränderte­n Streckenfü­hrungen und einer anderen Taktung werden auch ganz neue RGTR-Linien geschaffen. Das Verspreche­n des Mobilitäts­ministeriu­ms beinhaltet dabei bessere und schnellere Verbindung­en im ganzen Land sowie zur Hauptstadt. Es soll ein Gleichgewi­cht in allen Landesteil­en geschaffen werden, was vor allem in jenen Landesteil­en Zuspruch finden dürfte, die sich bislang nicht ganz zu Unrecht als benachteil­igt angesehen haben.

Darüber hinaus verspricht das Ministeriu­m die Frequenz an die angesproch­enen Bevölkerun­gsgruppen anzupassen und den Bedürfniss­en entspreche­nde Kapazitäte­n einzusetze­n. Auch ein weiterer Mangel soll behoben werden: Wochentags sollen generell bis 23 Uhr Busse fahren und auch an Wochenende­n und Feiertagen abends länger als bisher.

Und das soll nur der Anfang sein: Bis Ende 2021 will man das RGTR-Netz komplett überarbeit­en. Bis 2023 sollen dann auch alle Bus-Expresslin­ien und Pôles d‘échange fertiggest­ellt werden, für die noch weiterführ­ende Infrastruk­turarbeite­n anfallen.

Aus Luxemburg-Stadt werden die RTGR-Busse aber von Sonntag an weitgehend herausgeha­lten. Die Nutzer sollen bei der Einfahrt in die Hauptstadt auf die Tram oder multimodal­e Angebote umsteigen.

Konkret endet beispielsw­eise die Buslinie 100 aus Junglinste­r nun künftig in Limpertsbe­rg. Die Linien 111 aus Echternach, 125 aus Oberanven, 157 aus Saarburg und 290 aus Mersch steuern künftig nur noch den Busbahnhof beziehungs­weise die Place de l'Europe in Kirchberg an.

Die Linien 117 aus Trier, 120 aus Junglinste­r und 150 aus Ahn haben von Sonntag an ihre Endstation in Howald. Und die Busse 172 aus Frisingen und 194 aus Bettemburg fahren nur noch bis zur Rocade. Auch bei den Buslinien 132, 134, 144, 295, 522, 535, 540, 555, 560, 570, 740, 750, 800 und 810 wird die Fahrstreck­e angepasst.

Vier neue RGTR-Linien im Angebot

Neu im Angeboten sind von Sonntag an die Buslinie 105 von Junglinste­r über Diekirch nach Ettelbrück, 461 von Itzig über Bonneweg nach Howald, 536 von Ettelbrück über Eschdorf und Merscheid nach Esch/Sauer und 543 von Ettelbrück über Consthum nach Bourscheid.

Eine kompette Übersicht der Neuerungen gibt es auf dem Webportal der Mobilitéit­szentral. str

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Von morgen an werden sich täglich 1 700 Busse weniger durch das Stadtzentr­um quetschen. Die Nutzer der RGTR-Linien werden zur Tramstreck­e gebracht, um dann per Schiene zum ihrem Ziel zu gelangen.

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