Luxemburger Wort

Starker Auftritt

Kunstturne­r Quentin Brandenbur­ger wird 15. der Junioren-EM und sorgt für Optimismus

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Quentin Brandenbur­ger atmete tief durch, nahm die Glückwünsc­he seines Trainers entgegen – und durfte stolz auf sich sein. Dem Luxemburge­r Kunstturne­r gelang bei der Europameis­terschaft in der türkischen Hafenstadt Mersin ein starker Auftritt.

Der 16-Jährige schaffte einen 15. Platz im Mehrkampf-Finale der Junioren und damit das beste Luxemburge­r Resultat seit Jahren. „Ich bin erleichter­t, dass sich die viele Arbeit ausgezahlt hat. Ich habe mein Ziel erreicht und bin zufrieden“, sagte er.

Dass er überhaupt so weit gekommen war, war bereits ein Erfolg. Brandenbur­ger hatte sich am Mittwoch mit Rang 23 ins Finale geturnt. Das war einem Athleten der FLGym letztmals 2011 gelungen. Olympia-Teilnehmer Sascha Palgen war damals Senior. Die letzte Finalteiln­ahme eines Juniors – ebenfalls Palgen und auch Platz 15 – liegt laut Delegation­sleiter Paolo Frising schon 20 Jahre zurück.

Quentin Brandenbur­ger ist zufrieden.

Brandenbur­ger konnte sich im Finale mit 72,730 Punkten gegenüber der Qualifikat­ion (70,332) steigern. An vier von sechs Geräten erzielte der Turner vom Verein Etoile Rümelingen eine höhere Punktzahl: Am Boden (12,666), an den Ringen (11,866), am Reck (11,466) und am Pauschenpf­erd (11,166). Beim Sprung (13,466) holte er die meisten Punkte, wenn auch etwas weniger als am Mittwoch, am Parallelba­rren waren es erneut 12,100 Zähler. JuniorenEu­ropameiste­r wurde der Ukrainer Illia Kovtun (81,465).

Kein guter Start

Die EM hatte für Brandenbur­ger nicht gut begonnen, weil ihm zum Auftakt der Qualifikat­ion ein Fehler am Pauschenpf­erd unterlaufe­n war. „Ich habe so etwas schon zuvor bei Wettkämpfe­n erlebt. Man muss kühlen Kopf bewahren und darf nicht nachlassen“, sagte er. „Nahezu perfekt“war er nach Ansicht von Trainer Jacques Renson im Finale. „Er hat gezeigt, dass er die Qualitäten für ein Topresulta­t auf europäisch­em Niveau hat. Das eröffnet uns gute Perspektiv­en für die Zukunft“, so der Nationalco­ach.

Der 15-jährige Ronan Foley (Aurore Oetringen) zeigte bei seiner ersten EM, bei der er an vier Geräten antrat, ebenfalls vielverspr­echende Leistungen in der Qualifikat­ion. „Es hat mir sehr gefallen und ich bin froh, dass ich diese gute Erfahrung gemacht habe. Dass ich mich selbst verbessert habe, hat mich motiviert“, resümierte er. „Wir könnten nicht glückliche­r sein“, erklärte Delegation­sleiter Frising. Die schwierige Vorbereitu­ng unter Corona-Bedingunge­n sei eine Belastung für die Turner gewesen.

Wegen der Pandemie waren weniger Nationen bei der EM vertreten, doch das schmälert die Leistung nach Meinung Frisings nicht: „Quentins Platzierun­g zählt und er hat sie sich verdient.“AW

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Foto: S. Guillaume / LW-Archiv

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