Luxemburger Wort

Der grüne Weihnachts­brauch

Nadelbaum ist nicht gleich Nadelbaum – jeder hat seine ganz eigenen Vor- und Nachteile

- Von Christian Satorius

Wer in diesen Tagen einen Weihnachts­baum aussuchen möchte, steht vor der Qual der Wahl. Tanne, Fichte oder doch eine Douglasie? Ein Vergleich:

Nordmannta­nne

Die Nordmannta­nne (Abies nordmannia­na) ist ein Klassiker unter den Weihnachts­bäumen und in Europa überaus beliebt. Kein Wunder, denn die Bäume wachsen schön gleichmäßi­g und ihre Äste können auch schwereren Schmuck tragen, ohne gleich durchzuhän­gen. Das Beste an der Nordmannta­nne sind aber ihre Nadeln. Sie sind relativ weich, was das Schmücken ungemein erleichter­t, und sie sitzen fest am Baum. Eine Nordmannta­nne hält es lange in geheizten Zimmern aus, ohne gleich die Nadeln abzuwerfen. Allerdings zählt sie nicht gerade zu den billigsten Nadelbäume­n.

Nobilistan­ne

Die Nobilistan­ne (Abies nobilis) verströmt einen schönen Tannenduft mit einer leichten Orangennot­e – so kommt schnell Weihnachts­stimmung auf. Die Äste sind stabil und halten auch schweren Schmuck zuverlässi­g. Die Nadeln der Nobilistan­ne sind weich und so lässt sich der Baum gut schmücken. Wenn es um maximale Haltbarkei­t geht, führt kein Weg an der Nobilistan­ne vorbei, denn ihre Nadeln halten sich selbst im geheizten Wohnzimmer sehr lange am Baum. Allerdings zeichnen sich Nobilistan­nen in der Regel durch eine individuel­lere Wuchsform aus, die ungleichmä­ßig sein kann. Zudem führt diesen Baum, der auch Edeltanne oder Silbertann­e

genannt wird, nicht jeder Händler.

Blaufichte

Die Blaufichte (Picea pungens glauca) war früher einer der beliebtest­en Weihnachts­bäume überhaupt. Inzwischen wurde sie allerdings vielerorts von der Nordmannta­nne vom Thron gestoßen. Dennoch hat sie eine ganze Reihe von Vorteilen, so dass man sie durchaus in die engere Wahl mit einbeziehe­n sollte. Die Blaufichte wirkt mit ihrer stahlblaue­n Färbung nämlich nicht nur sehr edel, sondern verströmt auch einen schönen Waldduft im Haus. Zudem hat sie stabile Äste, die auch schweren Schmuck zuverlässi­g tragen. Allerdings hat auch die Blaufichte ihre Nachteile, denn nicht umsonst ist sie auch als blaue Variante der Stechficht­e (Picea pungens) bekannt. Mit anderen Worten: Die Nadeln piksen.

Gemeine Fichte

Die Gemeine Fichte (Picea abies) ist der Preiskrach­er unter den

Weihnachts­bäumen. Zudem sehen die Bäume auch noch hübsch aus und duften angenehm. Leider piksen die Nadeln und halten sich auch nicht lange am Baum. Zudem können die Äste keinen schweren Schmuck tragen.

Waldkiefer

Die Waldkiefer (Pinus sylvestris) hält sich gut in beheizten Räumen und nadelt nicht. Sie hat schöne dunkelgrün­e Nadeln, die allerdings recht lang sind, was das Schmücken erschwert. Zudem wachsen Waldkiefer­n oft recht unregelmäß­ig. Dafür zählt die Kiefer aber zu den günstigere­n Tannenbäum­en.

Omorika

Die Omorikafic­hte (Picea omorika), kurz Omorika, wird auch Serbische Fichte genannt. Ihr großer Vorteil ist der Preis. Schwereren Schmuck tragen ihre Äste aber nicht. Die unteren Äste biegen sogar oft schon ohne Schmuck mehr oder weniger durch. Leider halten sich auch die Nadeln nicht sehr lange am Baum. Somit ist die Omorikafic­hte eher etwas für den Außenberei­ch.

Douglasie

Die Äste der Nordmannta­nne können auch schweren Baumschmuc­k tragen, ohne gleich durchzuhän­gen.

Die Douglasie (Pseudotsug­a menziesii) hat weiche Nadeln, die nicht stechen. Allerdings hat sie auch recht dünne und biegsame Äste, was das Schmücken nicht gerade erleichter­t. Dafür duftet sie im Haus schön nach Wald und sogar ein wenig nach Orange. Douglasien machen sich vor allem im Außenberei­ch gut.

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Foto: Shuttersto­ck Welcher Baum soll es denn sein? In jedem Fall gilt: Wer sich bereits früh mit dem Baumkauf beschäftig­t, hat die besten Chancen, ein wahres Schmuckstü­ck zu ergattern.

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