Der grüne Weihnachtsbrauch
Nadelbaum ist nicht gleich Nadelbaum – jeder hat seine ganz eigenen Vor- und Nachteile
Wer in diesen Tagen einen Weihnachtsbaum aussuchen möchte, steht vor der Qual der Wahl. Tanne, Fichte oder doch eine Douglasie? Ein Vergleich:
Nordmanntanne
Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) ist ein Klassiker unter den Weihnachtsbäumen und in Europa überaus beliebt. Kein Wunder, denn die Bäume wachsen schön gleichmäßig und ihre Äste können auch schwereren Schmuck tragen, ohne gleich durchzuhängen. Das Beste an der Nordmanntanne sind aber ihre Nadeln. Sie sind relativ weich, was das Schmücken ungemein erleichtert, und sie sitzen fest am Baum. Eine Nordmanntanne hält es lange in geheizten Zimmern aus, ohne gleich die Nadeln abzuwerfen. Allerdings zählt sie nicht gerade zu den billigsten Nadelbäumen.
Nobilistanne
Die Nobilistanne (Abies nobilis) verströmt einen schönen Tannenduft mit einer leichten Orangennote – so kommt schnell Weihnachtsstimmung auf. Die Äste sind stabil und halten auch schweren Schmuck zuverlässig. Die Nadeln der Nobilistanne sind weich und so lässt sich der Baum gut schmücken. Wenn es um maximale Haltbarkeit geht, führt kein Weg an der Nobilistanne vorbei, denn ihre Nadeln halten sich selbst im geheizten Wohnzimmer sehr lange am Baum. Allerdings zeichnen sich Nobilistannen in der Regel durch eine individuellere Wuchsform aus, die ungleichmäßig sein kann. Zudem führt diesen Baum, der auch Edeltanne oder Silbertanne
genannt wird, nicht jeder Händler.
Blaufichte
Die Blaufichte (Picea pungens glauca) war früher einer der beliebtesten Weihnachtsbäume überhaupt. Inzwischen wurde sie allerdings vielerorts von der Nordmanntanne vom Thron gestoßen. Dennoch hat sie eine ganze Reihe von Vorteilen, so dass man sie durchaus in die engere Wahl mit einbeziehen sollte. Die Blaufichte wirkt mit ihrer stahlblauen Färbung nämlich nicht nur sehr edel, sondern verströmt auch einen schönen Waldduft im Haus. Zudem hat sie stabile Äste, die auch schweren Schmuck zuverlässig tragen. Allerdings hat auch die Blaufichte ihre Nachteile, denn nicht umsonst ist sie auch als blaue Variante der Stechfichte (Picea pungens) bekannt. Mit anderen Worten: Die Nadeln piksen.
Gemeine Fichte
Die Gemeine Fichte (Picea abies) ist der Preiskracher unter den
Weihnachtsbäumen. Zudem sehen die Bäume auch noch hübsch aus und duften angenehm. Leider piksen die Nadeln und halten sich auch nicht lange am Baum. Zudem können die Äste keinen schweren Schmuck tragen.
Waldkiefer
Die Waldkiefer (Pinus sylvestris) hält sich gut in beheizten Räumen und nadelt nicht. Sie hat schöne dunkelgrüne Nadeln, die allerdings recht lang sind, was das Schmücken erschwert. Zudem wachsen Waldkiefern oft recht unregelmäßig. Dafür zählt die Kiefer aber zu den günstigeren Tannenbäumen.
Omorika
Die Omorikafichte (Picea omorika), kurz Omorika, wird auch Serbische Fichte genannt. Ihr großer Vorteil ist der Preis. Schwereren Schmuck tragen ihre Äste aber nicht. Die unteren Äste biegen sogar oft schon ohne Schmuck mehr oder weniger durch. Leider halten sich auch die Nadeln nicht sehr lange am Baum. Somit ist die Omorikafichte eher etwas für den Außenbereich.
Douglasie
Die Äste der Nordmanntanne können auch schweren Baumschmuck tragen, ohne gleich durchzuhängen.
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) hat weiche Nadeln, die nicht stechen. Allerdings hat sie auch recht dünne und biegsame Äste, was das Schmücken nicht gerade erleichtert. Dafür duftet sie im Haus schön nach Wald und sogar ein wenig nach Orange. Douglasien machen sich vor allem im Außenbereich gut.