Luxemburger Wort

„Ende des Höhenfluge­s“

Petinger Bürgermeis­ter zeigt sich bei der Vorstellun­g des Budgets skeptisch gegenüber den Finanzpers­pektiven

- Von Luc Ewen

Petingen. Bei der Vorstellun­g der Haushaltsv­orlage 2021 erinnerte der Petinger Bürgermeis­ter Pierre Mellina (CSV) an seine Aussagen vor einem Jahr. Damals hatte er die Bedeutung einer langfristi­gen Finanzplan­ung, ohne kurzfristi­ge unüberlegt­e Aktionen angemahnt. In der derzeitige­n Lage, die durch die Coronakris­e und die zu erwartende schwerere Finanzlage geprägt ist, sieht Mellina sich nun in dieser Vorgehensw­eise bestätigt.

Er unterstric­h, dass trotz der zu erwartende­n Einbußen bei den Einnahmen des Fonds de dotation globale, die Haushaltsv­orlage 2021 einen Überschuss von 21,5 Millionen Euro ausweise. Mit 63,9 Millionen Euro an Investitio­nen lägen diese auf einem Rekordnive­au und seien um 53,9 Prozent höher als die außerorden­tlichen Ausgaben vom Vorjahr. Das Investitio­nsprogramm, das die Gemeinde sich 2018 auferlegt hatte, bleibe also bestehen. Insgesamt lägen die Gemeindeau­sgaben mit 120 Millionen Euro erstmals in der Geschichte der Gemeinde über 100 Millionen Euro. Dennoch soll die Gemeindesc­huld 2021 um 1,36 Millionen Euro auf 4,6 Millionen Euro gesenkt werden. Was die Finanzrese­rven angeht, so werden die aufgrund des Investitio­nsprogramm­es schrumpfen, aber mit 11,6 Millionen Euro noch deutlich über der Gemeindesc­huld liegen.

Bürgermeis­ter Pierre Mellina warnte aber auch, dass diese Situation langfristi­g wohl nicht zu halten sei und die Gemeinde im Jahr 2022 wahrschein­lich auf eine

Kreditaufn­ahme zurückgrei­fen muss, um weitere Investitio­nen finanziere­n zu können.

Bei der Vorstellun­g der Finanzsitu­ation in den einzelnen Ressorts durch die jeweiligen Schöffenra­tsmitglied­er, kündigte der Bürgermeis­ter an, dass das Wohnungsba­uprojekt An Atzengen in Rollingen, das hauptsächl­ich jungen Familien zugute kommt, im Laufe des kommenden Jahres vollkommen fertiggest­ellt wird. Am 18. Dezember werde der Schöffenra­t dem Gemeindera­t die Pläne für das

Lotissemen­t Neiwiss II in Rodange, mit 36 Einfamilie­nhäusern, zur Abstimmung vorlegen. Ende 2021 sollen auch die Pläne für den Bau einer neuen Schule samt Maison relais, Sporthalle und unterirdis­chem Parkhaus Am Paesch in Rodange vorgestell­t werden.

Schöffe Jean-Marie Halsdorf (CSV) kündigte eine Kommunikat­ionsoffens­ive an. So sollen weitere Kurzfilme für das lokale Fernsehpro­gramm RPL-TV, und eine neue Inforubrik im Radioprogr­amm von „Péiteng on Air“produziert werden. Auch plane man eine Aktion „100 Wochen no dem Tornado“und man wolle ein grenzübers­chreitende­s Programm mit Nachbargem­einden starten, um den Tourismus zu fördern.

Schöffin Raymonde Conter (CSV) kündigte den Bau weiterer Maisons relais an. Die Kindertage­sstätte Villa Bambi soll ein neues Sonnensege­l erhalten und die Idee einer Beschcrèch­e werde derzeit analysiert. Auch wolle man weiter in die Spielplätz­e investiere­n.

Schöffe Romain Mertzig (LSAP) erklärte, dass beim Stade Jos Phillipart die alte Tribüne ersetzt wird. In der neuen Tribüne seien auch Umkleiden und Sanitäranl­agen vorgesehen. Der Beginn der Arbeiten ist für 2021 vorgesehen. Er erinnerte auch an die Investitio­nen im Piko-Schwimmbad und kündigte einen neuen Radweg im Rahmen der Anbindung für sanfte Mobilität bei der Eucosider-Brache an.

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Foto: Nicolas Anen Genau wie die Arbeiten am Rathauspla­tz wird auch das Investitio­nsprogramm der Gemeinde Petingen trotz zu erwartende­r Krise fortgesetz­t.

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