Frustrierende Erfahrung
Monaco dominiert Marseille und verliert dennoch mit 1:2 am 14. Spieltag der Ligue 1
„Wir fahren nach Marseille, um zu gewinnen“, hatte Niko Kovac selbstbewusst angekündigt. Das waren forsche und auch ungewöhnliche Töne, denn französische Fußballtrainer setzen – prudence oblige – für gewöhnlich eher auf vage bis inhaltslose Zielvorgaben. Unbestrittener König derartiger Floskeln ist „Nous allons essayer
1. Lille 2. Paris SG 3. Marseille 4. Lyon 5. Montpellier 6. Monaco 7. Angers 8. Rennes 9. Lens 10. Brest 11. Bordeaux 12. Nice 13. Metz 14. Nantes 15. St-Etienne 16. Strasbourg 17. Lorient 18. Nîmes 19. Reims 20. Dijon
14 13 12 13 14 14 14 14 13 14 14 13 14 14 14 14 14 14 14 14
8 9 8 7 8 7 7 6 6 7 5 5 4 3 3 3 3 3 2 1
5 1 3 5 2 2 2 4 3 0 4 3 5 5 4 2 2 2 4 6
1 3 1 1 4 5 5 4 4 7 5 5 5 6 7 9 9 9 8 7
26:10 33:9 19:10 24:11 25:21 25:20 20:22 20:18 21:21 23:25 14:15 16:16 15:16 15:23 12:20 20:26 15:24 11:27 17:24 9:22
29 28 27 26 26 23 23 22 21 21 19 18 17 14 13 11 11 11 10 9 de faire le meilleur résultat possible.“– „Wir werden versuchen, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.“Doch Kovac ist kein Franzose, sondern ein in Berlin geborener Kroate, der noch dazu einen Teil seiner Spieler- und Trainerkarriere beim glorreichen FC Bayern München verbrachte. Und der deutsche Rekordmeister und amtierende Champions-LeagueGewinner betritt nach eigenem Selbstverständnis den Rasen mit nur einem Ziel: gewinnen.
Junges, talentiertes Team
Der 49-Jährige hatte jedoch auch ganz aktuelle Gründe, am Samstag die Reise in die südfranzösische Hafenmetropole mit breiter Brust anzutreten: Monaco ist nach Jahren im Niemandsland der Tabelle wieder zu einem Spitzenteam der Ligue 1 gereift, ein mageres Pünktchen trennte das Team aus dem Fürstentum und den Tabellenvierten Marseille. Das Erfolgsrezept: Ein erfahrener Sturm mit dem aus Leverkusen gekommenen Kevin Volland sowie Wissam Ben Yedder, die zusammen elf der vierundzwanzig monegassischen Treffer erzielten, sowie ein extrem junger, talentierter Kader. Zehn der zwanzig Spieler, die Kovac am Samstag aufbot, sind nicht älter als 21 Jahre. Dem 49-Jährigen ist es gelungen, dem französischen Meister des Jahres 2017 eine anspruchsvolle Mischung aus Gegenpressing und schnellem Kombinationsfußball zu vermitteln.
Wissam Ben Yedder und die Monegassen waren bedient.
Allein, diesmal ging das Konzept nicht auf. Monaco hatte zwar wie so oft mehr Ballbesitz, gewann mehr Zweikämpfe und schoss öfter aufs Tor. Doch Marseille konnte sich – ebenfalls nicht zum ersten Mal – auf seine fast schon beängstigende Effizienz verlassen. Florian Thauvin und Dario Benedetto hatten den Gastgebern schon nach einer Viertelstunde eine 2:0-Führung herausgeschossen, wobei sie sich gegenseitig als Vorlagengeber assistierten. Es waren die beiden ersten Marseiller Torchancen gewesen – und sollten auch die letzten bleiben.
Da die Gäste lediglich durch einen von Ben Yedder verwandelten Foulelfmeter verkürzen konnten, musste Monacos Torhüter Vito Mannone die ebenso seltene wie frustrierende Erfahrung machen, ein Spiel zu verlieren, ohne einen einzigen Ball gehalten zu haben. Für Marseille war es übrigens der sechste Sieg in Serie, während der Club aus dem Fürstentum nach Lille und Lyon erneut gegen einen direkten Konkurrenten unterlag. Angesichts des Spielverlaufs attestierte Trainer
Kovac seinen Spielern nach der Partie, „das bessere Team“gewesen zu sein. Auch er schien frustriert – jedoch klang er noch immer selbstbewusst. 5.' Thauvin
13.' Benedetto 36.' Omlin (Eigent.) 50.' Kakuta (Elfm.) 66.' Simakan 78.' Thomasson 24.' Simon (Elfm.) 2.' Boisgard
29.' Hamel (Elfm.) 90.' Wissa 30.' Honorat 77.' Mounié 17.' Bamba 45.' Fonte
0:0 2:1 79.' Ben Yedder (Elfm.) 2:3 0:1 2:2 1:1 3:0 2:1 2:1 16.' Mavididi 26.' Mendes 69.' Laborde 28.' Niang 35.' Bronn (Elfm.) 70.' Nguette 54.' Konaté 65.' Zeneli 29.' Basic