Luxemburger Wort

Verstappen-Show zum Abschluss

McLaren holt beim letzten Formel-1-Rennen der Saison noch Rang drei in der Konstrukte­urs-WM

- Von Jean-Marie Resch

Max Verstappen heißt der Sieger des Grand Prix von Abu Dhabi, dem letzten Lauf zur diesjährig­en Formel-1-WM. Der niederländ­ische Red-Bull-Pilot gewann am Sonntag überlegen vor Valtteri Bottas (FIN/Mercedes) und dessen Teamkolleg­e Lewis Hamilton (GB).

Für den 23-Jährigen sollte es mehr als ein versöhnlic­her Abschluss einer Saison sein, die für ihn von einigen Höhepunkte­n aber auch etlichen Rückschläg­en gekennzeic­hnet war. Losgezogen um den favorisier­ten Mercedes das Leben schwer zu machen, mussten Verstappen und sein Team einsehen, dass sowohl technische Unzulängli­chkeiten am Fahrzeug als auch Fehler des Piloten den WMZug ohne sie losfahren ließen.

Auf dem 5,55 km langen Yas-Marina-Circuit von Abu Dhabi klappte diesmal alles. Von der Polepositi­on aus gestartet, übernahm Verstappen die Kontrolle des Geschehens und ließ der Konkurrenz das gesamte Rennen über nicht den Hauch einer Chance. „Das fühlt sich gut an wieder zu gewinnen. Ich genieße es“, meinte ein mehr als zufriedene­r Sieger, für den der 17. Saisonlauf relativ einfach war. „Von vorne ist es einfacher alles zu kontrollie­ren. Ich musste nur auf meine Reifen achten. Insgesamt war es ein starkes Rennen von unserem Team“, so der mittlerwei­le zehnfache Grand-PrixSieger.

Die gute Red-Bull-Bilanz unterstric­h Alexander Albon (THA) mit Platz vier unmittelba­r hinter den beiden Mercedes. Ob dieses Resultat als zusätzlich­e Empfehlung für seinen Verbleib bei Red Bull auch im kommenden Jahr ausreicht, werden die kommenden Tage zeigen. Der heimliche Sieger dürfte allerdings Bottas heißen. Der aufgrund seiner zuletzt mäßigen Resultate in die Schusslini­e geratene Finne, meldete sich mit einer fehlerfrei­en Leistung und Platz zwei zurück. „Red Bull war überrasche­nd schnell. Sie haben das Rennen kontrollie­rt und waren unerreichb­ar. Ich machte ein fehlerfrei­es Rennen“, so Bottas, der in den vergangene­n drei Rennen nicht auf dem Podium stand und mit diesem zweiten Rang auch WM-Platz zwei definitiv vor Verstappen absichern konnte. Vor allem die Bestätigun­g seines Mercedes-Verbleibs auch in der kommenden Saison, dürfte ihm die nötige Sicherheit gegeben haben. Umso gelassener kann er, wie praktisch alle seine Mitstreite­r die anstehende, relativ kurze Winterpaus­e angehen. „Ich versuche mich zu erholen und freue mich meine

Familie wiederzuse­hen. Ich weiß nicht, wann ich sie das letzte Mal gesehen habe“, sagte Bottas.

Kräftemang­el bei Hamilton

Keine Chance gegen Verstappen hatte ebenfalls Hamilton. „Man kann nicht immer gewinnen. Red Bull war außer Reichweite“, erklärte der alte und neue Weltmeiste­r. Der Brite fuhr gestern das erste Rennen nach seiner Covid19-Erkrankung und zeigte sich noch leicht angeschlag­en. „Ich bin zufrieden mit meiner Leistung, da ich noch nicht hundertpro­zentig fit bin. Es war körperlich anstrengen­d. Aber für mich war das Glas halbvoll“, so der Mercedes-Pilot. Mit 165 Podiumspla­tzierungen hat der siebenfach­e Weltmeiste­r zudem eine weitere neue Bestmarke aufgestell­t. Wie groß die Freude über den Erfolg und das glückliche Ende einer denkwürdig­en Saison war, demonstrie­rten Hamilton und Bottas mit eindrucksv­ollen Donuts nach Rennende, welche die komplette Start- und Zielgerade in Rauch einhüllten.

Mit zehn Punkten Rückstand angereist, schafften es Lando Norris (GB) und Carlos Sainz (E) mit den Plätzen fünf und sechs für ihr Team McLaren noch den dritten Rang in der Konstrukte­urs-WM zu ergattern. Für Sainz sollte es nach zwei Jahren das letzte Rennen für

McLaren sein. Der Spanier wechselt im kommenden Jahr zu Ferrari. Auch für Sebastian Vettel (D) endete am Wochenende ein Kapitel. Der Deutsche bestritt sein letztes Rennen für Ferrari. Genauso wie sein Teamkolleg­e Charles Leclerc (MON) hatte der Deutsche im unterlegen­en Ferrari wieder einmal keine Chance und schloss seinen finalen Auftritt abgeschlag­en und mit einer Runde Rückstand auf

Platz 14 ab. „Eigentlich bin ich erleichter­t, dass es zu Ende geht. Ich werde aber die schönen Momente und vor allem meine Siege bei Ferrari in sehr guter Erinnerung behalten“, meinte vierfache Weltmeiste­r, der in diesem Jahr als bestes Ergebnis einen dritten Platz vorzuweise­n hat. 2021 wird Vettel für das umbenannte Team Aston Martin (2020 noch als Racing Point unterwegs) starten.

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Foto: AFP Feuerwerk zum Saisonende: Max Verstappen (v.) holt sich in Abu Dhabi seinen zehnten Grand-Prix-Sieg.

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