Mit Zuversicht ins neue Jahr
Das Budget 2021 findet breite Unterstützung im Gemeinderat von Mamer
Mamer. Auch in Mamer sind die Folgen von Corona zu spüren. Wegen der Pandemie lagen die Einnahmen im laufenden Jahr 4,5 Millionen Euro unter dem ursprünglichen Budget. Gleichzeitig haben aber die Investitionen ein um 11,8 Millionen geringeres Volumen gekannt. Somit ergebe sich für das kommende Jahr ein gewisses Polster, um das Programm anzugehen, hatte Bürgermeister Gilles Roth (CSV) in seiner Budgetrede erklärt.
Die geplante Investitionssumme erreicht stolze 34,5 Millionen Euro. Auch das Bevölkerungswachstum geht ungebremst weiter. Ende 2021 wird mit 10 500 Einwohnern gerechnet. Der Schuldenstand beträgt derzeit 27,5 Millionen Euro und soll Ende 2021 auf 24,8 Millionen Euro gedrückt werden.
In der vergangenen Sitzung nahmen nun die Räte zur geplanten Haushaltsvorlage für 2021 Stellung. Jean Beissel (CSV) lobte den Schöffenrat für den gesunden Finanzplan, der mit dem höchsten Überschuss überhaupt abschließe. Das vorgelegte Programm zeige, dass man in diesen Zeiten nicht den Kopf in den Sand stecke, sondern nach vorne schaue.
Roland Trausch (LSAP) sah die gute Arbeit der CSV-LSAP-Koalition bestätigt, die nun schon seit 20 Jahren anhält. Als untrügliches Zeichen für den Dynamismus der Gemeinde wertete er die rund 60 Baustellen fest. Sven Bindels (DP) hingegen befand, dass die Gemeinde einerseits mit einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von fast drei Prozent zu schnell wachse und dass auf der anderen Seite nicht genügend in Sozialwohnungen investiert werde. Claudine VervierWirth (Déi Gréng) begrüßte in ihrer Stellungnahme, dass das vorliegende Budget viele Investitionen in Sozialwohnungen vorsehe und zahlreiche nachhaltige Akzente setze. Deshalb werde die Fraktion von Déi Gréng nicht gegen das Budget stimmen, sondern sich bei der Abstimmung enthalten. Bürgermeister Gilles Roth (CSV) bedankte sich für die Anerkennung, die dem Schöffenrat damit von Seiten der größten Oppositionspartei zu Teil werde.
Das Budget wurde mit neun JaStimmen sowie einer Nein-Stimme
Luc Feller (CSV) steht vor einem erneuten Eintritt in den Schöffenrat. und drei Enthaltungen angenommen.
Wechsel im Schöffenrat. Zum Ende des Jahres steht ein Wechsel im Schöffenrat an. Der zweite Schöffe Marcel Schmit (CSV) hat seinen Rücktritt aus der aktiven Politik angekündigt. Nach 21 Jahren im Gemeinderat, davon deren elf als Schöffe, sei der Augenblick gekommen, seinen Platz für die jüngere Generation frei zu machen, begründete er seine Entscheidung.
Bürgermeister Gilles Roth dankte seinem politischen Ziehvater in einer emotionalen Rede für die geleisteten Dienste und die langjährige gute Zusammenarbeit. Durch diesen Schritt ergeben sich weitere Änderungen in der Mamer Lokalpolitik. Als Nachfolger auf dem Posten des zweiten Schöffen wird Luc Feller (CSV) vorgeschlagen, während Nadine Schmid (CSV) als Nächstgewählte in den Gemeinderat nachrückt.
Neue Steuer. Die Stadt Luxemburg hat es vorgemacht. Nun zieht Mamer nach. Beim Kauf von unbebauten Grundstücken wird eine neue Steuer eingeführt. Sinn und Zweck ist es, ein Zeichen gegen die Spekulation zu setzen. In Zukunft wird beim Kauf eines Baugeländes eine Steuer in Höhe von drei Prozent des Kaufpreises fällig. Dieser Obulus wird aber erlassen, wenn der Käufer sich verpflichtet, binnen zwei Jahren Wohnraum auf dem Grundstück zu schaffen. Auch Einfamilienhäuser sind von der neuen Gebühr befreit.