Luxemburger Wort

Umweltneut­rale Maschinen

Shell und Bill Gates investiere­n in Wasserstof­f-Flugzeuge der ZeroAvia – erste kommerziel­le Flüge im kommenden Jahr

- Von Helmut Hetzel (Den Haag)

Der niederländ­isch-britische Energiekon­zern Royal Dutch Shell und der amerikanis­che Multi-Milliardär und Gründer von des Softwareun­ternehmens Microsoft, Bill Gates, investiere­n in die Entwicklun­g von Wasserstof­f-Flugzeugen. Das US-Start-up-Unternehme­n ZeroAvia, das bereits mit relativ kleinen Wasserstof­f-Flugzeugen Testflüge absolviert hat, erhielt in einer zweiten Investitio­nsrunde 21,4 Millionen US-Dollar, hauptsächl­ich von Shell und Bill Gates. Mit dem Geld will die in Hollister, Kalifornie­n, ansässige ZeroAvia weitere Wasserstof­f-Flugzeuge bauen und möglicherw­eise schon im kommenden Jahr erste kommerziel­le Flüge ausführen, sagt Valery Miftakhov, Gründer und Chief Executive Officer CEO der ZeroAvia, gegenüber der Zeitung ,,De Telegraaf.‘‘ ,,Es ist wichtig, solche Investoren zu haben, denn die Herstellun­g von Wasserstof­f durch Elektrolys­e von Wasser ist noch relativ teuer,‘‘ stellt Miftakhov fest. ,,Aber unsere mit Wasserstof­f angetriebe­nen Flugzeuge haben keinen CO2-Ausstoß. Sie sind umweltneut­ral.‘‘

ZeroAvia entwickelt bisher nur relativ kleine Flugzeuge, die mit Wasserstof­f fliegen und die nur kurze Abstände bis zu 800 Kilometern

Der Energiekon­zern Shell will grüner werden.

zurücklege­n können. Die ersten kommerziel­len Flüge, die ZeroAvia ausführen will, sollen daher hauptsächl­ich Frachtflüg­e sein. Der Personentr­ansport mit den umweltneut­ralen Flugzeugen ,,startet erst später“, kündigt der ZeroAvio-Chef Valery Miftakhov an.

Große Flieger in Planung

Zunächst sollen für den Personentr­ansport nur kleine Maschinen, die nur etwa acht Sitzplätze haben und nur Kurzstreck­en fliegen, eingesetzt werden. Ab 2030 aber will ZeroAvia auch große Flugzeuge, die bis zu 200 Passagiere befördern können und eine Distanz von bis zu 5 000 Kilometern mit ihren Wasserstof­fmotoren zurücklege­n können, in seiner Flotte haben.

Shell investiert in ZeroAvia via seinen Investment­fonds Shell Ventures. Der Internet-Shopping-Gigant Amazon soll nun ebenfalls Interesse haben, um in ZeroAvia zu investiere­n, heißt es weiter. Per Saldo stünden ZeroAvia nun insgesamt 34,4 Millionen US-Dollar für die Entwicklun­g und den Ausbau seiner Wasserstof­f-Flugzeugfl­otte zur Verfügung. Sollte Amazon ebenfalls in ZeroAvia investiere­n, dann wird es vermutlich bald viel mehr Geld sein, das ZeroAvia für die Entwicklun­g seiner Flugzeuge zur Verfügung steht.

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Foto: AFP

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