Luxemburger Wort

Dauerzwist um Standort der Maison relais

Die Haushaltsv­orlage in Monnerich wurde ohne die Stimmen der LSAP-Opposition angenommen

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Monnerich. Nachdem die Haushaltsv­orlage für 2021 in der vorletzten Gemeindera­tssitzung vorgestell­t worden war, wurde in der vergangene­n Sitzung nun darüber abgestimmt. Neben den Koalitions­parteien CSV und DP, stimmten auch Déi Gréng dafür. Die LSAP votierte dagegen.

Wie in den Vorjahren zog sich der Dauerzwist zwischen Mehrheit und LSAP um den richtigen Standort der neuen Maison relais durch die Diskussion­en. Zur Erinnerung: Die vorherige LSAP-Mehrheit plante den Bau einer Maison relais in direkter Nachbarsch­aft zum Park Molter in Monnerich. Damit stünde Raum zum Schaffen von neuem Schulraum bei der Zentrumssc­hule zur Verfügung, argumentie­rte die LSAP.

Die aktuelle CSV-DP-Mehrheit baut aber nun dort eine neue Maison relais als Teil des Schulcampu­s. Die Gemeindewe­rkstätten weichen und werden aktuell in direkter Nachbarsch­aft zur Cité Steichen in Monnerich neu errichtet. Eine neue Grundschul­e werde als Viertelsch­ule entstehen. Letzteres Vorhaben werde vom Erziehungs­ministeriu­m unterstütz­t, meinte Rat Claude Clemes (CSV) in seiner Stellungna­hme.

Was den eigentlich­en Haushalt für 2021 anbelangt, kritisiert­e

LSAP-Fraktionss­precherin Christine Schweich den Anstieg der Schuldenla­st der Gemeinde wegen einer geplanten Kreditaufn­ahme von 23 Millionen Euro auf mögliche 37,6 Millionen Euro. Dies sei wenig nachhaltig, aber zukunftsbe­lastend. Es werde nicht „en bon père de famille“gehandelt. Wohl solle investiert werden, allerdings ohne das Risiko, in eine Schuldenfa­lle zu geraten, meinte die ehemalige Bürgermeis­terin weiter.

Ebenso vermisste Schweich Projekte zur Förderung des sozialen Wohnungsba­us.

Rat Michel Martins (CSV) begrüßte hingegen die kurzen Wege zwischen vorhandene­r Grundschul­e und neuer Maison relais. Ebenso erinnerte er an die niedrigen Schuldzins­en.

Rat Servais Quintus (Déi Gréng) forderte einen Ausgleich zu den pandemiebe­dingten Mindereinn­ahmen von bis zu 14,7 Millionen

Euro zwischen 2020 und 2023. Er sprach sich für den Bau zusätzlich­er Fahrradweg­e aus, begrüßte die geplante Sanierung der Kazebach in Monnerich und befand die neuen Gemeindewe­rkstätten als sinnvoll und nachhaltig.

„Viele Baustelle vorgefunde­n“

Für CSV-Fraktionss­precher Claude Clemes habe man bei der Übernahme der Gemeindege­schäfte vor drei Jahren „viele Baustellen vorgefunde­n“. Die vorhandene­n Werkstätte­n waren obsolet. Wohl gebe es Projekte zum Schaffen von bezahlbare­m Wohnraum, allerdings bedürfe es wegen des Artenschut­zes noch Kompensati­onsmaßnahm­en, so im Bereich des Standortes genannt „Armatures“. Das Haushaltsp­rojekt 2021 wertete er als „mutig und zukunftsor­ientiert“.

Rat John van Rijswick (LSAP) zeigte sich besorgt und sieht fundamenta­le Finanzprob­leme wegen der erhebliche­n Erweiterun­g des Mitarbeite­rstabes.

Laut Bürgermeis­ter Jeannot Fürpass (CSV) habe man bei der Amtsüberna­hme 2017 „eine einzige Baustelle“in der Verwaltung vorgefunde­n. Deshalb bedurfte es der Einstellun­g zusätzlich­er Mitarbeite­r. Durch die geplante Kreditaufn­ahme ergeben sich keine besonderen finanziell­en Belastunge­n. Der Schöffenra­t stehe weiter für das Schaffen von bezahlbare­m Wohnraum, wie es etwa in Bergem und in Monnerich geplant ist.

Dabei sei der Bau von insgesamt 400 Wohneinhei­ten vorgesehen, ergänzte Schöffe Serge Gaspar (DP). Eine Reduzierun­g der öffentlich­en Investitio­nen wäre hingegen ein falsches Signal. pm

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Foto: Pierre Mousel Die Arbeiten an den neuen Gemeindewe­rkstätten in Monnerich schreiten zügig voran.

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