Vom früheren Kloster zum sozialen Zentrum im neuen Gewand
Wann genau das Kloster von Hosingen gegründet wurde, ist wegen fehlender Dokumente nicht bekannt. Der Geistliche und Historiker Jean Bertholet berichtet davon, dass dieses von Graf Gerhard und Gräfin Adelaide von Spanheim während der Herrschaftszeit von Kaiser Heinrich IV, also zwischen 1056 und 1106 gestiftet wurde. Alle bisher bekannten Aufzählungen der Klosteräbtissinnen setzen jedoch erst Anfang respektive Mitte des 14. Jahrhunderts ein. Bei den Klosterfrauen handelte es sich um Mitglieder des Augustinerinnenordens, der zur Aufnahme von Töchtern aus adligen Familien der Umgebung diente. Aufgelöst wurde das Kloster erst im Jahr 1784, als Folge eines Erlasses von Kaiser Joseph II von Österreich aus dem Vorjahr. Am 30. Juni 1784 verließen die letzten Schwestern das Kloster.
Dessen Gebäude wurden am 28. Juni 1786 versteigert, davon ausgenommen waren unter anderem die Klosterrespektive ab diesem Moment Pfarrkirche sowie der direkt an sie angrenzende Friedhof. Die Gemeinde Hosingen als solche entstand im Jahr 1795. Dies im Rahmen der Eingliederung des Herzogtums Luxemburg in das neu geschaffene französische Département des forêts. Auch nach dem Abzug der napoleonischen Truppen im Jahr 1814 blieb die Gemeinde bestehen. Jenes Gebäude im Ortskern, das Jahrzehnte als Rathaus diente, sowie das daran angrenzende frühere Pfarr- und Schwesternhaus werden künftig mehrere soziale Dienste beherbergen. Das regionale Sozialamt Resonord ist bereits Mitte vergangener Woche von einem anderen Standort in Hosingen hierhin gezogen. MaH