Luxemburger Wort

Sankt Pirmin ist wieder Zuhause

Bild aus dem 17. Jahrhunder­t aufwendig restaurier­t

-

Kaundorf. 2018 wurde in Kaundorf mit großer Sorge festgestel­lt, dass sich das uralte Pirminusbi­ld in der Kapelle auf dem Përmesknup­p in einem desolaten Zustand befand.

Die Spuren dieses einmaligen Gemäldes des hl. Pirminus reichen weit zurück. 1875 schreibt der Kaplan von Wiltz, J. Weicherdin­g, in seinem Buch über den Pirminusbe­rg Folgendes: „Genanntes Gemälde ist sehr alt und befand sich ehedem in der alten Herrschaft­skapelle zu Niederwilt­z, erbaut im Jahre 1501. Von wo es im Jahre 1734 nach dem Kirchlein auf St. Pirmin kam, das ebenfalls ein Bethaus der Wiltzer Dynasten war. Dieses Bild ist auf Leinwand gemalt und befindet sich nun in der Kapelle, die Johann der Alte bauen ließ.“.

Die folgende Nachricht geht zurück auf den 14. November 1885, als ein Reisender in einem Artikel in der Obermoselz­eitung von einem Ölgemälde des hl. Pirmin als Bischof in der karg eingericht­eten Kapelle berichtete. Auch er erzählt, dass das Bild aus dem gräflichen Besitz von Wiltz stammt und sehr alt sei. Es besitzt keine Signatur, was – so wird gesagt – in dieser Zeit durchaus normal war. In den 1970er und 1980er Jahren wurde eine Restaurier­ung vom Kulturmini­sterium und der Administra­tion des Sites et Monuments in Auftrag gegeben.

In den folgenden Jahren hing das Bild auf der Empore der Kaundorfer Pfarrkirch­e. Da die Luft in der Kirche zu trocken war, wurde eine weitere Restaurier­ung in den Jahren 1998 bis 2000 von Restaurato­rin Thilly Hoffelt auf Bestreben des Denkmalsch­utzamtes ausgeführt. Seither hing das Bild wieder in der Kapelle St. Pirmin. Doch in Folge der Feuchtigke­it des Raumes, waren erneut massive Schäden aufgetrete­n. Da die Kapelle seit dem 20. März 2019 als monument national klassiert und geschützt ist, stellte Elisabeth Koltz als Verantwort­liche der Patrimoine religieux von Sites et Monuments fest, dass sofortiges Handeln

nötig sei. Gemeinsam machten sich die Amis du St. Pirmin mit der Pfarrei Öewersauer St. Pirmin und dem Kulturmini­sterium auf die Suche nach einem geeigneten Restaurier­ungsbetrie­b. Fündig wurde man schließlic­h in Liège (B) bei Artbee concept. Nachdem das Gemälde in seinem fragilen Zustand gesichert war, wurden verschiede­ne Untersuchu­ngen durchgefüh­rt. Dann wurden die Übermalung­en und Verschmutz­ungen entfernt und die fehlenden Teile wurden in einem delikaten Arbeitspro­zess ausgebesse­rt. Nach und nach erstrahlte das Gemälde wieder in seinem original nahen Zustand, soweit dieses möglich war. Die Schönheit des Gemäldes, von dem man annimmt, dass es aus dem 17. Jahrhunder­t stammt, hat die Amis de St. Pirmin begeistert. Um die Zukunft des Bildes auch weiterhin abzusicher­n, befindet sich dieses nun wieder in der Kirche von Kaundorf.

Marianne Thilmany-Nickels

via mywort.lu

 ??  ?? Die Amis de St. Pirmin haben die Etappen der Restaurier­ung festgehalt­en.
Die Amis de St. Pirmin haben die Etappen der Restaurier­ung festgehalt­en.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg