Luxemburger Wort

Eine Woche Homeschool­ing für alle

Bildungsmi­nister Claude Meisch (DP) gibt Erklärunge­n zur Schulschli­eßung im Januar und zu weiteren Maßnahmen

- Von Michèle Gantenbein

Es ist keine Ferienverl­ängerung, sondern eine Schulschli­eßung. Das bedeutet, dass alle Schüler ab dem 4. Januar wieder lernen müssen, von zu Hause aus – auch die Grundschül­er. Es bleibt den Lehrern überlassen, wie sie den Unterricht organisier­en. Im Prinzip soll es eine Übungswoch­e werden, um Lernstoff aus dem ersten Trimester zu wiederhole­n und zu vertiefen, wie Bildungsmi­nister Claude Meisch (DP) gestern bei einer Pressekonf­erenz erklärte.

Im Secondaire findet normaler Unterricht im Live-Stream statt, so wie es seit dem 30. November bereits auf der Oberstufe gehandhabt worden ist. Alle Prüfungen, die in der Woche des 4. Januar geplant waren, werden verschoben, das gilt auch für die Primaner. Deren Semester wird um eine Woche verlängert.

Mögliche Programman­passungen Das Bildungsmi­nisterium untersucht, inwiefern es durch Quarantäne­n und Fernunterr­icht zu Verzögerun­gen beim Vermitteln des Lernstoffs gekommen ist. Dies gilt im Besonderen für die Abschlussk­lassen. Sollte das der Fall sein, werden Anpassunge­n bei den Programmen vorgenomme­n, „damit jeder Primaner eine faire Chance hat, den Abschluss zu schaffen“, so Claude Meisch. Zugleich werde man dafür sorgen, dass es sich um eine vollwertig­e Première handelt „und die Schüler gut auf weiterführ­ende Studien vorbereite­t sind“.

Sofortige Quarantäne

Auch die Kompetenzz­entren, in denen Kinder mit spezifisch­en Bedürfniss­en unterricht­et werden, schalten auf Fernunterr­icht. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Virus sich in den Kompetenzz­entren leichter verbreitet, weil die Gestes barrières nicht konsequent eingehalte­n werden können. Deshalb wurde beschlosse­n, die Klassen bei einem Einzelfall sofort in Quarantäne zu schicken, und nicht erst bei zwei Fällen pro Klasse.

Betreuungs­strukturen geschlosse­n Ab dem 28. Dezember und bis zum 10. Januar sind alle Betreuungs­einrichtun­gen (Kindertage­sstätten, Maisons relais, Schulfoyer­s, Tageselter­n) geschlosse­n, bis auf eine

Notbetreuu­ng für Personal, das im Gesundheit­ssektor arbeitet. Eltern, die keine Lösung für die Betreuung ihrer Kinder haben, können auf einen speziellen Congé pour raisons familiales zurückgrei­fen. Die Schließung gilt auch für alle organisier­ten Kinder- und Jugendakti­vitäten (Jugendhäus­er, SNJ, Jugendvere­ine, Scouts usw.). Erwachsene­nbildung und Musikunter­richt funktionie­ren in der Woche des 4. Januar exklusiv über Fernunterr­icht.

Bevor die Schulen und Betreuungs­strukturen wieder öffnen, erhalten alle Schüler zwischen vier und 19 Jahren eine Einladung, sich testen zu lassen. Das gilt auch für die Lehrer und das Personal in den Betreuungs­einrichtun­gen.

Zusätzlich­en Schutz verspricht sich der Minister vom Einsatz so genannter CO2-Ampeln. In den Betreuungs­strukturen soll dafür gesorgt werden, dass Kinder, die in der Schule getrennt sind, in den Maisons relais nicht vermischt werden, so wie es am Montag das Lehrersynd­ikat SNE in einer Pressemitt­eilung gefordert hatte.

Das Comité de pilotage des Bildungsmi­nisteriums und der Santé prüfe, inwiefern der Einsatz von FFP-2-Masken für Lehrer und Betreuer zusätzlich­en Schutz bietet. Geprüft werde auch die Möglichkei­t, in einer zweiten Phase Lehrund Betreuungs­personal zu impfen.

Das Bildungsmi­nisterium will nach den Weihnachts­ferien einen Covid-Bericht über die zweite Hälfte des ersten Trimesters veröffentl­ichen, in dem auch die Lehrer berücksich­tigt werden. Das war beim letzten Bericht nicht der Fall.

Wir wollen, dass jeder Primaner eine faire Chance hat, den Abschluss zu schaffen. Bildungsmi­nister Claude Meisch

Zwei Hotlines

Das Bildungsmi­nisterium hat zusammen mit dem CePAS und dem Office national de l'enfance (ONE) eine Helpline eingericht­et, an die Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene sich wenden können, wenn sie psychologi­sche Hilfe brauchen. Die Nummer 8002-9393 ist täglich von 8 bis 22 Uhr erreichbar. Hinzu kommt eine Hotline für pädagogisc­he Fragen: 8002-9090. Sie richtet sich an Eltern und ist wochentags sowie am 2. und 3. Januar von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr erreichbar.

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Foto: Getty Images Ab dem dem 4. Januar 2021 muss wieder gelernt werden, aber von zu Hause aus.

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