Luxemburger Wort

Weder verboten noch erlaubt

Regierung setzt in Bezug auf Feuerwerks­verbot auf die bereits bestehende­n Einschränk­ungen

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Mit fasst 5 000 Unterschri­ften schafften es die Petenten mit der Forderung, „eine nationale Gedenkminu­te für die Corona-Toten“gestern in der Chamber vor den Parlamenta­riern Gehör zu finden. Die Vorsitzend­e der Petitionsk­ommission, Nancy Arendt (CSV), zeigte sich positiv erstaunt über das gesellscha­ftliche Echo, den diese Petition erhalten hat. „Die Antragstel­ler haben es geschafft, innerhalb von 42 Tagen 4 975 Unterschri­ften zu sammeln und davon knapp die Hälfte auf Papier. Und das in Zeiten von Corona.“

Bei diesem Antrag ging es jedoch nicht nur um eine Gedenkzere­monie. „Jedes Jahr verlieren an Sylvester Menschen Finger durch Böller. Die Leute trinken verständli­cherweise Alkohol. Da kommt man sich nah. Kann eine Regierung eine solche Verantwort­ung in Zeiten von Corona nehmen?“, fragte der Antragstel­ler Daniel Frères, der ebenfalls aus Respekt vor den Corona-Toten ein Feuerwerks­verbot fordert. Die Mehrheit der Abgeordnet­en war nicht davon überzeugt, dass Silvester der richtige Zeitpunkt ist, um der Opfer zu gedenken. Für den DP-Abgeordnet­en Claude Lamberty ist die Silvesterf­eier nicht adäquat und würdig genug, um an die Opfern zu erinnern. Während der Debatten mit den sechs Petenten erklärte der Abgeordnet­e und Syvicol-Präsident Emile Eicher (CSV), dass sich die meisten luxemburgi­schen Gemeinden gegen eine Genehmigun­g zum Abschuss von Feuerwerks­körpern in der Silvestern­acht

ausgesproc­hen haben. Trotzdem verpflicht­ete er sich, das Anliegen der Petenten an die Gemeinden weiterzule­iten.

Ein weiteres Anliegen der Antragstel­ler waren die möglichen Menschenan­sammlungen, die beim Feiern in der Silvestern­acht entstehen könnten. Die meisten Abgeordnet­en haben darauf hingewiese­n, dass es wegen der geplanten Vorverlegu­ng der Ausgangssp­erre auf 21 Uhr bis Silvester automatisc­h ein Verbot gibt, sich auf den Straßen zu versammeln, um Feuerwerks­körper zu zünden.

Gedenkzere­monie an Nationalfe­iertag

Bei ihrer Antwort auf die ursprüngli­che Petitionsf­orderung zeigte sich Innenminis­terin Taina Bofferding (LSAP) offen für die Idee, eine Gedenkzere­monie für Corona-Opfer durchzufüh­ren. „Wir sollten nicht nur der Opfer gedenken, sondern auch all jenen, die zur Bekämpfung der Pandemie beigetrage­n haben.“Die Regierung

plane eine Gedenkzere­monie am Nationalfe­iertag.

Das Feuerwerks­verbot betreffend sieht die Ministerin keinen Grund, den aktuellen rechtliche­n Rahmen anzupassen. „Verbote dieser Art gehören zur Kompetenz der Gemeinden“, so Bofferding. Immer mehr Gemeinden würden von sich aus Feuerwerks­verbote ausspreche­n. Darüber hinaus gebe es für dieses Jahr bereits starke Einschränk­ungen wegen der vorverlegt­en Ausgangssp­erre. Die Gefahr, dass die wegen Corona bereits stark ausgelaste­ten Krankenhäu­ser durch Unfälle zusätzlich belastet werden, sei unwahrsche­inlich. „Nach Angaben des Generaldir­ektors des CGDIS ist die Neujahrsna­cht für die Rettungskr­äfte eine der ruhigsten Nächte“, so Bofferding. Auch zur Durchführb­arkeit eines allgemeine­n Verbots äußerte die Innenminis­terin ihre Meinung. „Um ein generelles Verbot durchsetze­n zu können und kohärent zu sein, müsste auch der Verkauf von Feuerwerks­körpern verboten sein.“M.K.

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Foto: Guy Jallay Daniel Frères forderte für die Silvestern­acht eine Trauerminu­te für die Corona-Toten und ein Feuerwerks­verbot.

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