Luxemburger Wort

Im Würgegriff von Corona

Die globale Verbreitun­g des Virus seit Ausbruch der Pandemie

- Von Steve Bissen

Die Zahlen der Weltgesund­heitsorgan­isation WHO sprechen eine klare Sprache. Nicht Amerika ist der – seit Ausbruch der Corona-Pandemie – am ärgsten gebeutelte Kontinent auf der Welt, sondern Europa. Von hier stammen acht der zehn Länder mit den meisten nachgewies­enen Corona-Infektione­n pro 1 000 000 Einwohner weltweit (siehe Grafik rechts). Luxemburg rangiert mit 73 127,17 Fällen dabei auf Rang 3, hinter Andorra (101 028,93) und Montenegro (73 829,82).

Bei den hier verwendete­n Zahlen sollte jedoch berücksich­tigt werden, dass sie auf den von den nationalen Gesundheit­sämtern an die WHO übermittel­ten Daten basieren (Stand: 28.12.2020) und sich statistisc­he Methoden zur Erhebung der Daten sowie eingesetzt­e Testkapazi­täten in den einzelnen Ländern stark unterschei­den können. So wurde etwa in kaum einem anderen Land so viel getestet wie in Luxemburg. Auch darf angezweife­lt werden, dass Länder wie Nordkorea oder Turkmenist­an gar keine Corona-Fälle zu verzeichne­n haben. Außerdem ist davon auszugehen, dass die tatsächlic­hen Corona-Zahlen in Ländern mit unterfinan­zierten, staatliche­n Gesundheit­ssystemen und schwacher Bürokratie wie etwa in Indien oder in einzelnen afrikanisc­hen Staaten im Nachhinein noch nach oben korrigiert werden müssen. Gleiches gilt für Krisengebi­ete wie Syrien oder Libyen. Es handelt sich demnach um eine Momentaufn­ahme der globalen Verbreitun­g des Corona-Virus – nicht um eine abschließe­nde Bilanz.

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