Commerzbank baut 2 300 Stellen ab
Das Finanzinstitut hat sich mit dem Betriebsrat auf weitreichende Einschnitte in der Belegschaft geeinigt
Frankfurt/Main. Die Commerzbank streicht für ihren Konzernumbau 2300 Stellen und muss dafür Millionenlasten stemmen. Für den geplanten Jobabbau will das Geldhaus im Schlussquartal Rückstellungen in Höhe von 610 Millionen Euro verbuchen, teilte die Bank gestern in Frankfurt mit. Der Schritt werde das Ergebnis im vierten Quartal entsprechend stark belasten. „Damit schaffen wir die Basis für zwingend notwendige künftige Einsparungen“, erklärte Finanzchefin Bettina Orlopp.
Die Commerzbank, die wegen der Niedrigzinsen und der Digitalisierung unter Druck steht, hat sich mit dem Konzernbetriebsrat auf diese Restrukturierungsmaßnahmen für die Jahre von 2021 bis 2024 geeinigt. Damit aber nicht genug: Die Bank plane weitere Schritte im Rahmen ihrer neuen Strategie, die im ersten Quartal des neuen Jahres angekündigt werden soll. Einzelheiten müssten noch ausgearbeitet und beschlossen werden, erklärte der MDax-Konzern.
Bei der Commerzbank, dessen größter Anteilseigner seit der Rettung mit Steuermilliarden in der Finanzkrise 2009 der deutsche Staat ist, laufen schon seit Monaten Diskussionen über zusätzliche Einsparungen. Nach roten Zahlen im Corona-Jahr 2020 steht eine Verschärfung des Sparkurses auf der Agenda. Beantworten muss das Management dabei auch die Frage, welche Rolle die inzwischen komplett übernommene OnlineTochter
Comdirect spielen soll. Im Sommer lagen Pläne auf dem Tisch, wonach von 1 000 Commerzbank-Filialen gerade einmal
Die Bank hatte schon im September den Abbau von 4 300 Stellen angekündigt. 200 übrig bleiben, in denen Kunden sich beraten lassen können. Die Zahl der zuletzt knapp 40 000 Vollzeitstellen bei der Commerzbank könnte um bis zu ein Viertel zusammengestrichen werden.
Die Bank hatte schon im September 2019 den Abbau von brutto 4 300 Vollzeitstellen angekündigt. Investoren gingen die Pläne aber nicht weit genug. Konzernchef Martin Zielke hatte nach harscher Kritik seinen Rückzug angekündigt, Nachfolger wird zum 1. Januar 2021 der bisherige DeutscheBank-Manager Manfred Knof. Bereits im dritten Quartal hatten Filialschließungen und ein Altersteilzeitangebot für Mitarbeiter zu Aufwendungen von 201 Millionen Euro geführt. dpa