Luxemburger Wort

Es geht los!

Die Impfungen gegen das Covid-19-Virus haben nun auch in Luxemburg begonnen

- Von Diana Hoffmann

Luxemburg. Eine schöne Bescherung war es, als Premiermin­ister Xavier Bettel nur zwei Tage nach Heiligaben­d am Samstag die ersten Impfdosen gegen das Covid-19Virus in Luxemburg in Empfang nehmen konnte. Nicht später als gestern wurden ab Mittag im Impfzentru­m in der Victor-Hugo-Halle in Limpertsbe­rg die ersten Personen gegen das Virus geimpft. Es scheint, als zeichne sich ein bisschen Licht am Ende des CoronaTunn­els ab.

Den Anfang bei der Impfung machten gestern die Leiterin der Abteilung für Infektions­krankheite­n im CHL, Catarina Fernandes, sowie ihr Arbeitskol­lege Kevin Nazzaro. Bis heute Abend sollen dann insgesamt 860 Mitarbeite­r aus den vier Notfallkli­niken des Landes durchgeimp­ft sein. Morgen sind dann 430 Angestellt­e der Alten- und Pflegeheim­e an der Reihe. Geplant ist, dass die restlichen Impfdosen der ersten Lieferung (für weitere 3 560 Personen) in mobilen Impfzentre­n zu den Angestellt­en von Alten- und Pflegeheim­en gebracht werden und somit in der ersten Januarwoch­e das Personal von elf Strukturen durchgeimp­ft sein wird. Geschützt sind die Geimpften vor dem Corona-Virus in einer ersten Phase dennoch nicht. Eine zweite Injektion ist dazu innerhalb von drei Wochen notwendig. Erst dann wirkt der Impfstoff zu 95 Prozent. Mitte Januar wird demnach das Impfzentru­m für die zweite Injektion geöffnet.

4 850 Personen geschützt

Insgesamt sind in Luxemburg am zweiten Weihnachts­tag 9 700 Impfdosen vom Mainzer Unternehme­n Biontech und dem USPharmako­nzern Pfizer eingetroff­en. Der Impfstoff war von der EU-Kommission am 21. Dezember zugelassen worden. Da jedoch zwei Injektione­n nötig sind, können damit nur 4 850 Personen geimpft werden. Die Regierung hat zusammen mit dem Ethikrat eine Prioritäte­nliste aufgestell­t, durch die bestimmte Berufsgrup­pen, wie etwa Personen aus Gesundheit­sberufen oder Menschen, die im Altersoder Pflegesekt­or arbeiten, prioritär geimpft werden. Im Großherzog­tum sind dies rund 38 000 Menschen. Anschließe­nd sollen Personen ab 65 Jahre sowie solche, die gefährdet sind, bei einer Infektion einen schweren Krankheits­verlauf zu haben, dran sein.

Nachschub an Impfstoff soll in knapp zwei Wochen in Luxemburg eintreffen. „Ab dem 11. Januar sollen wöchentlic­h weitere Impfdosen kommen. Bis Ende Januar wurde Impfstoff für 12 000 Personen versproche­n. Bis Ende Februar dann für 21 000 und bis Ende März für 36 000“, erklärt Luc Feller, Haut-commissair­e à la protection nationale. Dabei ist jedoch nur von Präparaten des Impfstoffh­erstellers Biontech/Pfizer die Rede. Die Wahrschein­lichkeit, dass Prozesse sich beschleuni­gen, ist von der Fertigstel­lung und der Zulassung anderer Impfstoffe gegen das Covid-19-Virus abhängig. Am 6. Januar könnte der Impfstoffh­ersteller

Moderna grünes Licht bekommen. Insgesamt hat Luxemburg bei sechs unterschie­dlichen Hersteller­n Impfdosen für eine Million Menschen bestellt.

Fortgang ungewiss

In dem ersten Impfzentru­m des Landes in Luxemburg-Stadt ist man indes bereit, mit dem Impfmarath­on zu beginnen. Für die 16 Impfkabine­n dort stehen jeweils ein Arzt und ein Pfleger bereit. Ab dem 18. Januar sollen erste Einladunge­n des Gesundheit­sministeri­ums an die Personen verschickt werden, die einer der Berufsgrup­pen der Prioritäte­nliste angehören. Nach und nach sollen dann vier weitere Impfzentre­n, unter anderem in Findel und Ettelbrück, öffnen sowie eine mobile Impfstatio­n im Einsatz sein. Wann aber die Über-65-Jährigen sowie die gefährdete­n Personen und anschließe­nd die breite Bevölkerun­g eine Einladung für ihre Impfung erhalten werden, ist noch nicht gewusst.

Die nächsten Schritte müssen nach und nach von der Regierung festgelegt werden. Dem Rhythmus folgend, in dem der Impfstoff hierzuland­e eintrifft.

Insgesamt sind am zweiten Weihnachts­tag 9 700 Impfdosen eingetroff­en.

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Fotos: Chris Karaba Kevin Nazzaro, Krankenpfl­eger der Abteilung für Infektions­krankheite­n im CHL, ist die zweite Person, die in Luxemburg gegen Covid-19 geimpft wurde.
 ??  ?? Catarina Fernandes (l.) ist Leiterin der Abteilung für Infektions­krankheite­n im CHL und die erste Person, die in Luxemburg einen Impfstoff gegen Covid-19 erhalten hat. In einem Behälter (r.) ist Impfstoff für fünf Personen enthalten. Nach drei Wochen ist eine Folgeimpfu­ng nötig.
Catarina Fernandes (l.) ist Leiterin der Abteilung für Infektions­krankheite­n im CHL und die erste Person, die in Luxemburg einen Impfstoff gegen Covid-19 erhalten hat. In einem Behälter (r.) ist Impfstoff für fünf Personen enthalten. Nach drei Wochen ist eine Folgeimpfu­ng nötig.
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