Ehrgeiziges Ziel
Vier SIAS-Gemeinden führen zum 1. Januar die Null-Abfall-Strategie und ein neues Gebührenreglement ein
Senningerberg. Die vier SIAS-Gemeinden Contern, Niederanven, Sandweiler und Schüttringen haben ein Konzept verabschiedet, das seinen Schwerpunkt auf eine zirkuläre Abfallwirtschaft legt. Laut SIAS-Präsident Jean Schiltz ist das Ziel eine bedeutende Reduzierung des Restabfalls innerhalb der nächsten fünf Jahre, nämlich von 160 auf unter 100 Kilogramm pro Kopf. Damit einher geht ab dem 1. Januar 2021 ein neues Gebührenreglement, in dem das Verursacherprinzip zum Tragen kommt. Belohnt werden die Bürger, die ihre Abfallmenge reduzieren.
Die Null-Abfall-Strategie stützt sich auf fünf Säulen: Sensibilisierung der Bevölkerung; Förderung einer verbesserten Sortierung für die gesamte Bevölkerung; Bau einer neuen Infrastruktur für die Sammlung und Verwertung von Ressourcen; Bereitstellung eines neuen Sammelsystems; Einführung eines neuen Gebührenkatalogs.
Müllvermeidung macht sich im Geldbeutel bemerkbar
Bislang erfolgen die Abfallsammlungen mithilfe eines Systems zur Ermittlung der Anzahl der Entleerungen je Behälter. Die Gebührenerhebung erfolgt auf Basis der Anzahl der Entleerungen. Ab dem kommenden 1. Januar wird der Abfall der Restmülltonnen gewogen und das jeweilige anfallende Gewicht an die Einwohner verrechnet.
Durch dieses Verwiegungsprinzip soll bei den Bürgern das Bewusstsein gestärkt werden, dass Müllvermeidung unbedingt notwendig ist und konsequente Müllvermeidung auch finanziell lohnend ist. Die Mitbürger, die weniger Abfall entsorgen, zahlen auch weniger.
Die Strategie des zukünftigen Ressourcencenters soll es sein, den Schwerpunkt weniger auf den Abfall zu richten, sondern eine Schließung der Kreisläufe von Produkten und Produktteilen bis hin zu qualitativ hochwertigen Rohstoffen zu gewährleisten. Dieses erfolgt über den Ausbau des Ressourcencenters als Plattform zum Teilen und Weiternutzen von Produkten, Aufbereiten und Reparieren.
Die Bestrebungen eines Ausbaus respektive der Konzeptmodifikation im Sinne der Kreislaufwirtschaft sind derzeit in Planung.
Abfall als Ressource verstehen
„Einer der wichtigsten Schritte hin zu einer abfallfreien Gesellschaft oder zirkulären Wirtschaft besteht darin, unseren Abfall nicht als Abfall, sondern als Ressource für heute und morgen zu verstehen“, schreibt denn auch Carole Dieschbourg, Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung, im Vorwort der Broschüre, die an alle Haushalte der vier Gemeinden verteilt wurde.