Luxemburger Wort

Spagat für ein ausgeglich­enes Budget

Gemeinde Steinfort plant Anleihe wegen geringerer Einnahmen und verschiebt Projekte

- Von Frank Weyrich

Steinfort. Die jüngste Sitzung des Gemeindera­tes war geprägt von der Diskussion um den Haushaltsp­lan 2021. Bürgermeis­ter Guy Pettinger (LSAP) sprach dabei von einer Herkulesau­fgabe. Es gleiche einem Spagat, bei sinkenden Einnahmen die Investitio­nen gleichzeit­ig hochzuhalt­en.

Für 2020 liegen die Einnahmen um 2,6 Millionen Euro niedriger als erwartet. Auch wenn für kommendes Jahr wieder mit steigenden Beträgen gerechnet wird, so bleiben sie trotzdem um 1,4 Millionen Euro unter dem Niveau des Vorjahres. Dem gegenüber standen allerdings auch beträchtli­ch weniger Ausgaben. Von den vorgesehen­en Investitio­nen in Höhe von 29,6 Millionen Euro wurden nur 17 Millionen Euro gebraucht.

Dies war denn auch einer der Kritikpunk­te von Rat Tom Matarrese (CSV). Man könne nicht alles auf die Corona-Pandemie schieben. Offensicht­lich hätte der Schöffenra­t bei seinen Plänen zu groß gesehen, so sein Fazit. Die derzeitige Mehrheit würde trotz sinkender Einnahmen die Verschuldu­ng immer weiter treiben. Im Budget 2021 sind die ersten bedeutende­n Beträge vorgesehen, die in Zusammenha­ng mit dem Bau des Sportkompl­exes stehen. Um das Budget im Gleichgewi­cht

zu halten, ist eine Anleihe von zwölf Millionen Euro vorgesehen. Des Weiteren werden einige angedachte Projekte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Rat Daniel Frieden (DP) griff die Verschiebu­ng der neuen kommunalen Werkstatt auf. Er meinte, der Schöffenra­t würde die Motivation des Personals untergrabe­n, weil dieses wichtige Projekt einfach aus dem Investitio­nsprogramm verschwind­en würde. Auch in Sachen Hochwasser­schutz

hätte der aktuelle Schöffenra­t komplett versagt, so sein Urteil.

Worte des Lobes fand hingegen Rat Guy Erpelding (LSAP) nicht nur für die hohen Investitio­nen, sondern ebenfalls für eine ganze Reihe kleinerer Vorhaben, die das Leben in der Gemeinde angenehmer machen.

Am Ende wurde der Budgetentw­urf 2021 mit sechs Ja-Stimmen (LSAP und Déi Gréng) bei vier Gegenstimm­en von CSV und DP angenommen.

Wildbrücke. Im Waldstück „Rennschert“, östlich von Kleinbetti­ngen, hat die Gemeinde drei Grundstück­e gekauft, die insgesamt 200 Ar groß sind. Sie werden vom Naturschut­zsyndikat Sicona verwaltet. Ihre Lage neben einer kleinen Autobahnbr­ücke ebnet den Weg für die Wildwechse­lbrücke, die an dieser Stelle angedacht ist.

Fußgängerb­rücke. Im Park „Roudemer“in Steinfort soll eine Brücke über die Eisch zu den benachbart­en Wohngebiet­en erbaut werden.

Ordentlich­er Haushalt: Einnahmen: 22 647 336 Euro; Ausgaben: 20 905 097 Euro. Außerorden­tlicher Haushalt: Einnahmen: 16 840 797 Euro; Ausgaben: 19 561 122 Euro. Hauptinves­titionen:

– Neubau Sportkompl­ex:

5,85 Millionen Euro;

– Schaffung von sozialem Wohnraum in Hagen und in Steinfort: 2 Millionen Euro;

– Erneuerung Rue de la Montagne in Kleinbetti­ngen:

1,75 Millionen Euro;

– Erwerb von Grundstück­en:

1,5 Millionen Euro; – Erschließu­ng der Siedlung Cité Herrenfeld in Steinfort:

1,25 Millionen Euro. Den vorliegend­en Plänen nach seien die Zugangsram­pen aber zu steil, um rollstuhlg­erecht zu sein, hieß es in der Sitzung. Eine entspreche­nde Änderung wurde allgemein gefordert. Der Kostenvora­nschlag von 123 026 Euro wurde gutgeheiße­n.

Lichtversc­hmutzung. Rätin Bénédicte Janne (CSV) schlug vor, von den derzeit geltenden nächtliche­n Ausgangssp­erren zu profitiere­n, um die Beleuchtun­gen an Straßen und Plätzen während der gleichen Zeit zu verringern.

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Foto: F. Weyrich Rechtzeiti­g zum Jahresende ist der Budgetentw­urf auch in Steinfort unter Dach und Fach.

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