Luxemburger Wort

Eine neue Normalität

Unter Einhaltung strenger hygienisch­er Maßnahmen wagt Luxemburg den Neustart

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Langsam aber sicher kehrt im Mai die Normalität in Luxemburg wieder ein. Eine neue Normalität allerdings. So gehen die traditione­llen 1.-Mai-Kundgebung­en der Gewerkscha­ften nur virtuell mit Videobotsc­haften über die Bühne.

„Rentrée“in der Schule

In der Schule wird dagegen eine richtige „Rentrée“gefeiert. Als Erste müssen die Primaner am 4. Mai wieder die Schulbank drücken. Die Sekundarsc­hüler folgen unter strengen Hygieneauf­lagen eine Woche später. Die Grundschul­en des Landes öffnen dagegen erst am 25. Mai.

In vielen europäisch­en Ländern, darunter auch Italien und Spanien, werden die strikten Ausgangsbe­schränkung­en Anfang Mai erstmals gelockert.

Die Lage in den Krankenhäu­sern und den Centre de soins im Großherzog­tum entspannt sich langsam. Gesundheit­sberufler dürfen ab dem 4. Mai wieder ihrer Arbeit nachgehen. Am 7. Mai wird in Luxemburg allerdings die traurige Marke von 100 Corona-Toten erreicht.

Vier Tage später öffnen Geschäfte, Kosmetikst­udios und Friseure ihre Türen wieder. Auch soziale Kontakte sind unter strengen Bedingunge­n wieder möglich – die Maske prägt sich ins Alltagsbil­d ein. Mitte des Monats trifft sich die Regierung mit Vertretern der Gewerkscha­ften und des Patronats, um über die Details einer Exit-Strategie zu diskutiere­n.

Die Bürgermeis­ter sämtlicher Moselgemei­nden fordern unterdesse­n 22.05. | Im Alter von 69 Jahren stirbt Eugène „Usch“Burton, der Gründer der Muselzeidu­ng. Als diplomiert­er Grafiker gründete Burton 1981 das im Osten des Landes bekannt Anzeigenbl­att.

25.05 | Claude Conter wird überrasche­nd zum neuen Direktor der Nationalbi­bliothek ernannt. Der in einem Brief die Öffnung der Grenzen. Auf der Brücke in Schengen treffen sich Außenminis­ter Jean Asselborn und Deutschlan­ds Außenminis­ter Heiko Maas am 16. Mai, um die Öffnung offiziell zu machen. Rund zwei Monate waren die Grenzen zu Deutschlan­d geschlosse­n.

Zum Abschluss der digitalen Oktave kritisert Kardinal Jean-Claude Hollerich die Regierung. „Ich glaube, dass wir vollkommen egal sind.“Für die Religionsg­emeinschaf­ten ist nämlich zu diesem Zeitpunkt noch keine Regelung vorgesehen, wie Gottesdien­ste abgehalten werden könnten.

Laut Statec hat sich die Zahl der im Home-Office tätigen Arbeitnehm­er während der Coronakris­e in Luxemburg verdreifac­ht.

„Neistart Lëtzebuerg“

Mit der Initiative „Neistart Lëtzebuerg“, den die Luxemburge­r Regierung am 20. Mai vorstellt, will man gegen den wirtschaft­lichen bisherige Leiter des Centre National de littératur­e bekommt den Posten, den ursprüngli­ch Joanne Goebbels zugesproch­en wurde. Goebbels ist aber politisch gefärbt und war Kandidatin der LSAP bei Kommunal- und Europawahl­en. Dies hatte bei ihrer Ernennung für Unmut gesorgt. Der öffentlich­e Druck war am Ende zu groß.

Abschwung vorgehen. Arbeitsplä­tze sollen erhalten bleiben, betroffene Branchen unterstütz­t und eine nachhaltig­e Erholung gewährleis­tet werden. Die Kosten belaufen sich auf 700 bis 800 Millionen Euro. Der Chômage partiel bleibt bestehen. Jeder Einwohner erhält einen in Luxemburg gültigen Übernachtu­ngsgutsche­in über 50 Euro, um die Tourismusi­ndustrie zu unterstütz­en.

Large-Scale-Testing

Mit einer flächendec­kenden Testkampag­ne, dem sogenannte­n Large-Scale-Testing will das Gesundheit­sministeri­um die Präsenz des Corona-Virus in Luxemburg kontrollie­ren. Die EU-Kommission stellt unterdesse­n ein Wiederaufb­auprogramm über 750 Milliarden Euro vor.

Auf kulturelle­m Plan sieht ein „Plan de relance“rund vier Millionen Euro für die Szene vor. Rund 1,5 Millionen Euro sollen allein als Entschädig­ung für finanziell­e 26.05. | Der Unternehme­r und langjährig­e Präsident der Handwerksk­ammer Paul Reckinger stirbt im Alter von 83 Jahren.

27.05. | Der Luxemburge­r Jazzmusike­r Maxime Bender wird zum neuen Direktor des Kulturzent­rums Trifolion in Echternach gewählt. Einbußen fließen. Unter Berücksich­tigung strenger Regeln dürfen Restaurant­s und Cafés Ende Mai wieder komplett öffnen. Auch Gottesdien­ste sind wieder erlaubt, allerdings müssen sich Teilnehmer im Vorfeld anmelden. Das gleiche gilt für Kinos, Theater und Sportevent­s. Die Centres de soins avancés (CSA) in Ettelbrück und Grevenmach­er schließen ihre Türen.

Drei Maschinen von Luxair heben am 29. Mai vom Luxemburge­r Flughafen ab – mit Passagiere­n. Nach zweimonati­ger Pause soll der Airlinebet­rieb wieder aufgenomme­n werden. Flugreisen­de, die am Findel landen, erhalten bei ihrer Ankunft einen Gutschein, um sich auf das Corona-Virus testen zu lassen.

Alleine in den USA sind Ende Mai über 100 000 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben. Mehr als sechs Millionen Menschen weltweit haben sich seit Beginn der Pandemie infiziert.

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Mit Abstand und auf freiwillig­er Basis auch mit Maske im Klassenrau­m. So sieht die „Rentrée“für die Abschlussk­lassen im Mai aus.
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Öffnung der Grenze zu Deutschlan­d

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